Finanzen / Bilanzen

Was die Wahl in Spanien für den Markt bedeutet

Die Volkspartei (PP) hat die Parlamentswahlen in Spanien gewonnen, hat aber große Schwierigkeiten, eine Regierung zu bilden. Die PSOE wird so die Möglichkeit haben, weiter an der Macht zu bleiben, aber dafür muss sie ihre derzeitige Koalition um neue Verbündete erweitern. Die nächsten Wochen werden von Spekulationen über die Bildung eines neuen Linksblocks oder die Wiederholung von Wahlen geprägt sein. Die größte Sorge der Anleger wird in den kommenden Wochen die Bildung einer soliden Regierung sein, die in der nächsten Legislaturperiode einen stabilen rechtlichen und steuerlichen Rahmen gewährleisten kann.

Obwohl die spanische Wirtschaft eine der niedrigsten Inflationsraten in Europa aufweist, hat sie sich noch nicht vollständig von der Pandemie erholt und wird weiterhin durch eine Reihe struktureller Probleme wie hohe Verschuldung, geringe Produktivität und hohe Arbeitslosigkeit behindert. Die gute Leistung der spanischen Wirtschaft ist auf die großartige Performance des Dienstleistungssektors zurückzuführen, zum Nachteil des Industriesektors, der im Vergleich zu den übrigen europäischen Mächten ein geringeres Gewicht hat. Im Vorfeld des Wahlkampfs wurden keine Maßnahmen angekündigt, die sich unmittelbar auf den Kurs einiger der wichtigsten Aktien auswirken könnten, so dass wir kurzfristig keine großen Bewegungen erwarten.

Deutschland

Deutschland ist nach Frankreich der zweitwichtigste Handelspartner Spaniens, für Deutschland ist Spanien wiederum der zwölftgrößte Handelspartner. Was Investitionen in Spanien betrifft, ist Deutschland auf dem fünften Platz des Länderrankings zu finden; zudem ist Deutschland nach dem Vereinigten Königreich für die zweitgrößte Anzahl an Touristen in Spanien verantwortlich. Aus der Reihe der spanischen Unternehmen, die sich am stärksten auf dem deutschen Markt engagieren, sticht Telefónica hervor, das hierzulande 20 % seiner Einnahmen über die Marke O₂ erzielt, während ACS das führende Bauunternehmen Hochtief über eine Aktienmehrheit kontrolliert.

Polen

Die bilateralen Beziehungen zwischen Spanien und Polen sind freundschaftlich und werden durch die Tatsache beeinflusst, dass beide Länder Mitglieder der EU sind. Polen ist der achtgrößte Handelspartner Spaniens, auf den im vergangenen Jahr 2 % der spanischen Ausfuhren und 1,7 % der Einfuhren entfielen. Zu den spanischen Unternehmen mit dem größten Engagement auf dem polnischen Markt gehört die Banco Santander, die nicht nur an der Warschauer Börse notiert ist, sondern auch 9,5 % ihrer Gewinne in dieser Region erwirtschaftet. Auch für Ferrovial ist Polen einer der strategischen Märkte, da das Unternehmen dort mehr als 6.000 Mitarbeiter beschäftigt und im Jahr 2022 11 % seines Umsatzes dort erzielte. Cellnex schließlich verfügt über mehr als 15.000 Kommunikationstürme im ganzen Land und erwirtschaftet 11 % seiner Einnahmen.

Portugal

Die gegenseitigen Handelsbeziehungen zwischen Spanien und Portugal sind aufgrund ihrer geografischen Nähe und der Zugehörigkeit zu denselben internationalen Organisationen sind von entscheidender Bedeutung für beide Länder. Spanien ist der größte Lieferant und Hauptabnehmer Portugals, während Portugal der achtgrößte Lieferant Spaniens und sein viertwichtigster Abnehmer ist. Zu den wichtigsten spanischen Unternehmen, die sich auf dem portugiesischen Markt engagieren, gehören Merlín Properties, das 13 % seiner Mieteinnahmen erwirtschaftet, Supermercados Dia mit mehr als 500 Geschäften, die 8 % seines Umsatzes erwirtschaften, und Bankinter, das in den letzten Jahren ein starkes Wachstum verzeichnete und bereits 13 % seines Gewinns ausweist.

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