Zehn Grundprinzipien für einen erfolgreichen Apothekenbetrieb
Umfassende Bestandsaufnahme:
Es ist unerlässlich, eine gründliche Analyse des gesamten Geschäftsfeldes vorzunehmen, einschließlich des lokalen Marktumfelds, Umsatz- und Gewinnprognosen, technischer Ausstattung und möglicher Geschäftsrisiken. Dies sollte sowohl bei der Gründung als auch während des laufenden Betriebs regelmäßig durchgeführt werden, um eine realistische Einschätzung der Situation zu gewährleisten.
Berufsbild des Apothekers erweitert:
Das Arbeitsfeld des Apothekers hat sich in den letzten Jahren erheblich erweitert, insbesondere durch Aufgaben wie Testungen, Impfungen und Beratung zu verschiedenen medizinischen Themen. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass der Versicherungsschutz der Apotheke auch für diese erweiterten Tätigkeiten ausreichend ist.
Verderb von Waren bei Ausfall von Kühlschränken:
Die ordnungsgemäße Lagerung von Medikamenten, insbesondere kühlungspflichtigen Produkten, ist von großer Bedeutung. Ein Ausfall von Kühlschränken kann zu einem erheblichen Verderb von teuren Arzneimitteln führen. Eine umfassende Versicherung, die auch unvorhergesehenes Versagen der Kühleinrichtungen oder Stromausfälle abdeckt, ist daher ratsam.
Vermögensschaden durch Retaxationen:
Retaxationen, also Rückforderungen oder Abrechnungskürzungen seitens der Krankenkassen, können zu erheblichen Vermögensschäden führen. Es ist wichtig, interne Prüfabläufe zu verbessern, um das Risiko von Fehlern zu minimieren. Zusätzlich können spezielle Versicherungslösungen den wirtschaftlichen Schaden begrenzen.
Schutz vor Vertrauensschaden:
Das Risiko von Betrug, Unterschlagung oder Diebstahl durch Mitarbeiter oder andere Vertrauenspersonen der Apotheke darf nicht vernachlässigt werden. Eine Vertrauensschadenversicherung kann vor existenzbedrohenden Schäden schützen.
Nachhaftung in der Berufshaftpflicht:
Schadensersatzansprüche können in der Berufshaftpflicht oft erst Jahre nach dem Vorfall geltend gemacht werden. Eine Nachhaftungsversicherung kann sicherstellen, dass auch bei späteren Schadensfällen ausreichender Versicherungsschutz besteht.
Schutz vor Cyber-Risiken:
Cyber-Kriminalität stellt eine wachsende Bedrohung dar, auch für Apotheken. Sensible Gesundheitsdaten der Patienten sind ein attraktives Ziel für Hacker. Eine spezielle Cyberversicherung kann den wirtschaftlichen Schaden begrenzen und den Betrieb bei Cyber-Angriffen absichern.
Sorgfältige Abgabe von Kontrazeptiva:
Die Abgabe von Kontrazeptiva, insbesondere der "Pille danach", erfordert eine sorgfältige Beratung und Aufklärung. Fehler oder Unterlassungen bei der Beratung können zu Schadenersatzansprüchen führen. Eine umfassende Dokumentation der Beratung ist ratsam, ebenso wie eine Überprüfung des bestehenden Versicherungsschutzes.
Absicherung der Kosten einer Pandemie:
Pandemien stellen eine besondere Herausforderung dar, wie die COVID-19-Pandemie gezeigt hat. Eine Betriebsschließungsversicherung kann die Lohnkosten während einer Quarantänezeit abdecken. Eine umfassende Absicherung sollte auch den Einkommensverlust des Apothekers und seiner Familie berücksichtigen.
Pharmazieratsklausel:
Die Entscheidungen der Aufsichtsbehörden, wie des Pharmazierats, können für den Apothekenbetrieb entscheidend sein. Eine Pharmazieratsklausel im Versicherungsvertrag stellt sicher, dass die behördliche Aufsicht als letzte Instanz akzeptiert wird.
Es ist wichtig zu beachten, dass trotz umfassender Versicherungsmaßnahmen Restrisiken im Apothekenbetrieb bestehen. Eine Beste-Leistungs-Garantie kann sicherstellen, dass auch Leistungen anderer Versicherer geltend gemacht werden können, wenn sie über den Umfang der eigenen Versicherung hinausgehen.
von Oliver Ponleroy, Fachjournalist
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