In der Gedenkstätte Ravensbrück wird eine Gedenktafel für die Sinti und Roma aus Koblenz eingeweiht
Nach der Begrüßung durch Gedenkstättenleiterin Andrea Genest werden Margit Theis-Scholz, Kulturdezernentin der Stadt Koblenz, Lara Raabe, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungsstelle Antiziganismus des Historischen Seminars der Universität Heidelberg, sowie Django Heinrich Reinhardt und Michael Weiß vom Verein „Kultur und Integration RLP e.V.“ sprechen. Musikalische begleitet wird die Gedenkveranstaltung vom Jazz-Duo Taylor Swing & Amando, die ebenfalls aus der Musikerfamilie Reinhardt stammen.
Gedenkstättenleiterin Andrea Genest betont die aktuelle Bedeutung des Gedenktages: „Die Erinnerung an den nationalsozialistischen Völkermord an den europäischen Sinti und Roma ist besonders wichtig, weil das Leid vieler Angehöriger dieser Minderheit nicht mit dem Ende der NS-Herrschaft aufhörte. Es folgten Jahre des Kampfes um Anerkennung und Gleichberechtigung – ein Kampf, der bis heute währt. Deshalb muss das Gedenken an die Opfer auch mit dem Einsatz gegen die bis heute andauernde Diskriminierung verbunden sein.“
Am 2. August 1944 wurde das sogenannte „Zigeunerfamilienlager“ innerhalb des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau liquidiert. Die SS ermordete etwa 4.300 noch im Lager verbliebene Sinti und Roma. Mit dem letzten Transport, der in der Nacht Auschwitz verließ, wurden mehr als 1.000 Frauen, Männer und Kinder nach Ravensbrück deportiert, wo zwischen 1939 und 1945 mindestens 2.800 Sinti und Roma inhaftiert waren. Insgesamt wurden im besetzten Europa mehrere Hunderttausend Sinti und Roma in Konzentrationslagern oder durch Einsatzgruppen der SS ermordet. Seit 2015 ist der 2. August der Europäische Gedenktag für die Opfer des Porajmos, des Völkermordes an den europäischen Sinti und Roma in der Zeit des Nationalsozialismus.
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