Gesundheit & Medizin

Neue Selbsthilfetechnik gegen körperbezogene Verhaltensstörungen

Die Wirksamkeit einer neuen Selbsthilfetechnik bei sogenannten körperbezogenen repetitiven Verhaltensstörungen haben Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) untersucht. Zu den Ausprägungen dieser Störungen, die die eigene äußere Körperhülle beschädigen, zählen Nägelkauen, das Ausreißen von Haaren oder Pulen der Haut. Ein Teil der Studienteilnehmenden wandte die von den Wissenschaftler:innen entwickelte Methode des sogenannten Habit Replacement an, bei der eine einfache Bewegungsroutine in symptomfreien Episoden trainiert wird, um das schädigende Verhaltensmuster zu ersetzen. Bei den Teilnehmenden der Selbsthilfegruppe nahm die Symptomatik im Gegensatz zur Kontrollgruppe stark ab, auch für Depressivität fanden sich Hinweise auf positive Effekte der neuen Methode. Insgesamt berichteten knapp 53 Prozent dieser Gruppe von einer Verbesserung der Symptome gegenüber etwa 20 Prozent in der Kontrollgruppe. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler:innen in der Fachzeitschrift JAMA Dermatology veröffentlicht. „Die vorläufigen Ergebnisse der Studie zeigen, dass Habit Replacement eine einfache und wirksame Selbsthilfestrategie gegen körperbezogene repetitive Verhaltensstörungen darstellt“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Steffen Moritz, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKE.

Literatur: Moritz et al. Self-Help Habit Replacement in Individuals With Body-Focused Repetitive Behaviors. A Proof-of-Concept Randomized Clinical Trial. JAMA Dermatology. 2023. DOI: 10.1001/jamadermatol.2023.2167

Weitere Informationen: www.uke.de/impulskontrolle

Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Steffen Moritz, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Über Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)

Das 1889 gegründete Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist eine der modernsten Kliniken Europas und mit rund 14.900 Mitarbeitenden einer der größten Arbeitgeber in Hamburg. Pro Jahr werden im UKE rund 543.000 Patient:innen versorgt, 89.000 davon stationär und 454.000 ambulant. Zu den Forschungsschwerpunkten des UKE gehören die Neurowissenschaften, die Herz-Kreislauf-Forschung, die Versorgungsforschung, die Onkologie sowie Infektionen und Entzündungen. Über die Medizinische Fakultät bildet das UKE rund 3.400 Mediziner:innen, Zahnmediziner:innen und Hebammen aus.

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