Medien

72. Hörspielpreis der Kriegsblinden – Preis für Radiokunst geht an Robert Schoen für „Entgrenzgänger II“

Gestern wurde in Köln zum 72. Mal der Hörspielpreis der Kriegsblinden – Preis für Radiokunst vergeben. Eine 13-köpfige Jury unter Vorsitz der Kulturwissenschaftlerin Gaby Hartel entschied sich für „Entgrenzgänger II“ von Robert Schoen, eine Produktion des HR.

Die renommierte Auszeichnung, getragen von der Film- und Medienstiftung NRW und dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV), wurde im Funkhaus Köln des Deutschlandradios verliehen. Mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden wird jedes Jahr ein Original-Hörspiel ausgezeichnet, das in herausragender Weise die Möglichkeit der Kunstform realisiert und erweitert. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 5.000 Euro dotiert.

Entgrenzgänger II“ von Robert Schoen, Produktion: HR
Nach 2020 mit „Entgrenzgänger I“ hat Robert Schoen es zum zweiten Mal dem Zufall des Würfelns überlassen, wo sein Hörstück entsteht – und welche Geschichte sich ergibt. Nach 638 Würfen steht die Protagonistin des Hörspiels fest: Die russische Stadt Tscherkessk im Nordkaukasus. Es gilt, einige Hindernisse zu überwinden: Dort wird erst geschossen, dann gefragt, warnt eine Russin aus dem Norden. Und überhaupt: Krieg! Keine Flugverbindungen, keine Einreise auf dem Landweg möglich, Geld muss in bar mitgeführt werden. Aber das Hörspiel macht sich auf den Weg. Weiter zur Jurybegründung.

Die Nominierten
Im ebenfalls nominierten Hörspiel „K.I.T.A. – Das Menschenmögliche“ von Antje Vauh und Carina Pesch (WDR / Dlf Kultur) werden im staatlich geförderten Pilotprojekt „K.I.T.A.“ erstmals intelligente Nanny-Systeme in Kindergärten in Deutschland eingesetzt. Werner Fritsch legt mit „Mixing Memory and Desire I“ (SWR) den ersten Teil seiner dichterischen Autobiografie vor und erzählt von der katholischen Kindheit auf einem Bauernhof in der Oberpfalz in den 1960/70er-Jahren.

Streaming der nominierten Hörspiele
Weitere Informationen zu den Autor:innen, die vollständigen Jurybegründungen und Verlinkungen zu den nominierten Hörspielen finden Sie hier. Das Deutschlandradio übertrug die von Ute Soldierer moderierte Veranstaltung in der Sendung „Dokumente und Debatten“.

Die Jury des 72. Hörspielpreises der Kriegsblinden: Gaby Hartel (Kulturwissenschaftlerin, Vorsitzende der Jury), Thomas Irmer (Freier Journalist, u.a. Theater der Zeit), Kai Kortus (‚Math4VIP‘, Philipps-Universität-Marburg), Eva-Maria Lenz (Freie Journalistin, u.a. FAZ, epd), Nina Odenius (Agentur für Bildungsjournalismus), Dietrich Plückhahn (Stellv. Juryvorsitz, Jurist, Musiker), Diemut Ulrike Roether (Journalistin, epd medien), Siegfried Saerberg (Hochschule für Soziale Arbeit und Diakonie), Hans-Ulrich Wagner (Leibniz Institut für Medienforschung), Martin Weigert (Audio Engineer, Dipl. Musikpädagoge), Özge Yildiz (Studentin Kreatives Schreiben und Texten, SRH Berlin University Of Applied Sciences), Isabel Zürcher (Kritikerin, Lektorin und Publizistin), Jenni Zylka (Journalistin, Autorin und Moderatorin).
Der Hörspielpreis der Kriegsblinden wird unterstützt von der RTB GmbH & Co. KG.

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