Allgäu Tag: Perspektiven für das Allgäu im Zeichen des Klimawandels
Das Allgäu – eine Sehnsuchtslandschaft. Insbesondere im Winter.
Mit den Worten „Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Wort, sondern eine Haltung, die die Allgäuer aber schon eingenommen haben“, beginnt Prof. Dr. Ralf Roth seine Sichtweise aus 25 Jahren Berufserfahrung. Im Allgäu weiß man um die Faszination der Natur, die als Outdoor-Raum und der Sehnsuchtslandschaft wahrgenommen wird und die es zu bewahren gilt. Dabei spielt die Winterlandschaft eine ganz besondere Rolle, wie man durch zahlreiche Studien der Tiefenpsychologie weiß. Der Schnee verdeckt alles Hässliche, dämpft Geräusche, erweitert das Raumgefühl. Schnee lässt sich formen und man kann darauf gleiten, um nur einige Eigenschaften des Schnees zu nennen. Menschen, die jemals in Kontakt mit Schnee gekommen sind, bleiben ein Leben lang fasziniert. Roth sieht wie auch Kiechle den Klimaschutz als Pflichtaufgabe. „Der Wintersport ist Leidtragender des Klimawandels. Er ist nicht Verursacher, aber über Wintersport wird kommuniziert, weil die Bilder von weißen Bändern in grüner Landschaft plakativ sind“, sagt Roth. Auch wenn sich Skitage anders entwickeln werden als bisher gewohnt, so empfiehlt er an den beiden Saisonen festzuhalten. Denn das Allgäu hat bessere Voraussetzungen als andere Regionen.
„Hey, du bist in einem Gebiet, in dem du 50% weniger CO“ verbrauchst als bei anderen“
Schon lang setzen die Bergbahnen auf CO2-Reduktion, einige nutzen den neuen HVO-Kraftstoff, der zu 90 % den CO2–Ausstoß reduziert, biologisch abbaubar ist und vom Allgäuer Unternehmen Keslar vertrieben wird. Allgäuer und Allgäuerinnen zeigen Haltung und leben Nachhaltigkeit – gerade im Wintersport, wie auch Frank Jost, Tourismusdirektor in Oberstdorf in der Podiumsdiskussion betont. Bestes Beispiel sei der naturverträgliche und vorbildliche Umbau des Nordic Zentrum im Ried, das sommers wie winters auch für den Breitensport genutzt wird. Die Menschen nehmen die Informationen der Bergbahnen wahr, sehen wie Spitzensportler, beispielsweise Johannes Rydzek, sich für den Klima- und Naturschutz engagieren, wie in der Gastronomie ganz selbstverständlich regionale Produkte auf den Tisch kommen. Urlaubende erfahren nebenbei, dass sie im Allgäu 50 % weniger CO2 verbrauchen, als in anderen Gebieten. Unter der Marke Allgäu vereinen sich ganz selbstverständlich nachhaltige Produkte. Letztlich muss die Botschaft sein „Hey, du bist in einem Gebiet, in dem du 50% weniger CO“ verbrauchst als bei anderen“, sind sich Roth und Jost einig. Bereits 2009 veröffentlichte der WWF eine Klimabilanz verschiedener Urlaubsformate und das Allgäu punktete schon damals.
Gemeinsam aktiv werden, bei sich selbst beginnen.
Passend zum Thema sitzen die Podiumsteilnehmer- und teilnehmerinnen auf Mitfahrbänken, wie man sie aus dem Oberallgäu kennt. Die Expertinnen Michaela Gasser-Mark (KLAR Managerin Arlberg Stanzertal, ehem. Geschäftsführerin der Tourismusregion Kaunertal) und Martina Hollenstein Stadler (Graubünden Ferien, ehem. Tourismusdirektorin der Ferienregion Engadin Samnaun Val Müstair) bestätigen, dass nur ein gemeinsamer Weg aller zum Ziel führt. Mobilität, Sport, Tourismus und Kommune müssen ineinandergreifen, von der Regenwasser- bis hin zur Almnutzung. Von der Moderatorin Doris Bimmer, Bayerischer Rundfunk, nach den Projekten für die nächsten fünf Jahre befragt, setzen alle weiterhin auf die innere Grundhaltung aller. In Oberstdorf ist Mobilität ein Schwerpunkt, Gasser will mehr Schutzgebiete schaffen und Bernhard Joachim, Geschäftsführer der Allgäu GmbH betont das gute Miteinander weiter fördern zu wollen: „Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Summer aus allen zu orchestrieren.“ Roth formuliert einen Wunsch an die anwesenden Allgäuer und Allgäuerinnen:
„Wir haben 38 % Bewegungsverweigerer. Dabei sollte jedem Kind das Recht zugordnet werden, sich draußen bewegen zu können. Dazu braucht es vor Ort kostenlose Ausstattung, kombiniert mit einem Unterricht, in welchem die ökonomischen, ökologischen und sozialen Beziehungen zwischen dem Menschen, seinen Aktivitäten und den Anforderungen an Natur- und Umweltschutz im Fokus stehen.“
Passender hätte die Allgäu GmbH die musikalische Begleitung nicht auswählen können: Melinda Rodrigues (Harfe) und Benno Wechs (steirischen Harmonika, Kontrabass) haben die unaufgeregten, wissenschaftlichen Erkenntnisse und die Perspektiven für die Zukunft des Allgäus durch ihren eigenen Musikstil gefühlvoll zusammengefasst. Denn der Klimawandel, so die gemeinsame Erkenntnis aller, birgt Perspektiven. Gemeinsam wird es gelingen, eine tragfähige Zukunft für alle zu schaffen, für die Natur ebenso wie für den Menschen. Für den Lebensraum Allgäu.
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