Regenbogenfahrt soll krebskranken Kindern Mut machen
Am 12. August sind an der Uniklinik Freiburg rund 50 Radfahrerinnen und Radfahrer zur traditionellen Regenbogenfahrt aufgebrochen. Diese so genannte Mut-Mach-Tour führt sie über insgesamt 550 Kilometer quer durch Baden-Württemberg bis nach Mainz. Am Donnerstag machte die Gruppe Halt im Städtischen Klinikum Karlsruhe, um auch den Kindern und Jugendlichen der onkologischen Kinderstation S24 zu zeigen, dass eine Krebserkrankung im Kindes- und Jugendalter überwindbar ist.
Schirmherr der diesjährigen Fahrt ist der Radrennfahrer Simon Geschke. „Rad fahren bestimmt mein Leben zu einem sehr großen Teil und hat mir viele wunderbare Momente und Erinnerungen beschert. Gleichzeitig erinnert es mich aber auch immer daran, was es für ein Privileg ist, gesund zu sein.“ Die Regenbogenfahrt verbinde junge Menschen, die den schweren Kampf gegen Krebs gewonnen haben, mit denen, die ihn noch kämpfen.
Willkommen geheißen wurden die Radfahrerinnen und Radfahrer in der Räuberburg, die der Förderverein für krebskranke Kinder e.V auf dem Campus des Klinikums Karlsruhe zur Betreuung von Kindern und Geschwisterkindern der Patientinnen und Patienten betreibt. „In die Räuberburg kommen oft Geschwister von krebskranken und chronisch kranken Kindern und Jugendlichen“, betonte Thomas Wolff, Vorsitzender des Fördervereins. „Deswegen ist es uns ein großes Anliegen, die Regenbogenfahrerinnen und -fahrer aktiv bei ihrer Aktion zu unterstützen.“
Die Patientinnen und Patienten der onkologischen Station S24, die passender Weise den Namen „Regenbogen“ trägt, konnten aufgrund ihrer schweren Erkrankung nicht mit in die Räuberburg kommen. „Sie hatten aber die Gelegenheit, dem Radler-Team vom Spielzimmer aus zuzuwinken, da dieses direkt gegenüber der Räuberburg liegt“, berichtete Stationsleitung Christiane Pantle, die die Radlerinnen und Radler stellvertretend für die S24 in Empfang nahm.
Dem interdisziplinären Behandlungsteam der Station gehören neben Ärztinnen, Ärzten und Pflegekräften eine Kinder- und Jugendpsychologin, eine Sozialpädagogin, eine Erzieherin, eine Seelsorgerin, eine Kunsttherapeutin, eine Musiktherapeutin sowie Pädagoginnen und Physiotherapeutinnen und -therapeuten an. „Die Kinder und Jugendlichen sind teils monatelang auf der Station“, verdeutlichte Dr. Alfred Leipold, Oberarzt der Franz-Lust-Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Karlsruhe. „Diese Momente sind daher von unschätzbarem Wert für unsere Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen und geben neuen Mut und Zuversicht.“
Regenbogenfahrt-Teilnehmerin Julia Sauter hat eine besondere Verbindung nach Karlsruhe: „Ich war hier selbst als Kind in Behandlung und freue mich deshalb sehr, dass ich bei der diesjährigen Regenbogenfahrt von meiner Geschichte erzählen kann.“
Die Regenbogenfahrt der Deutschen Kinderkrebsstiftung hat eine lange Tradition und findet seit 1993 jedes Jahr statt. Dabei setzen sich junge Menschen, die selbst als Kinder oder Jugendliche gegen den Krebs gekämpft haben, mit viel Herzblut für die Hoffnung betroffener Familien ein. Auf ihrer 31. Regenbogenfahrt ist der Tross von Heilbronn über Eppingen und Obergrombach nach Karlsruhe gefahren. Am 18. August geht es weiter Richtung Heidelberg. Wie in den vergangenen Jahren unterstützen auch dieses Mal zahlreiche Unternehmen die Tour finanziell.
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