Von der Geburtsstunde bis zum Autohimmel: Der Lebenszyklus eines Mietwagens in a Nutshell
Das Licht der Autovermietungswelt erblicken: Risikokauf, Rückkauf oder Anmietung
Die Autovermietung nimmt das Ferienauto über einen Autohandel oder direkt über den Herstellungsbetrieb in die Bestandsflotte auf. Dabei stehen ihm verschiedene Kaufkonditionen zur Wahl. Zum einen besteht die Möglichkeit zum sogenannten Risikokauf. Dabei entscheidet die Vermietung frei über den späteren Wiederverkauf an beliebige Interessierte zum selbst festgelegten Preis. Mehr Absicherung bietet hingegen der Rückkaufvertrag: Der Vermieter kauft das Auto für einen vorab definierten Zeitraum, um es im Anschluss wieder diesem Händler zu verkaufen. Alle Konditionen halten die beiden Parteien im Vorfeld vertraglich fest. Dies bedeutet zwar für die Vermietungsfirma weniger Risiko, jedoch gibt es einiges zu beachten. In der Regel kosten Fahrzeuge bei dieser Form der Abnahme mehr. Zudem steht nur eine eingeschränkte Auswahl an Modellen und Fahrzeugausstattung zur Verfügung. Die Abnahme erfolgt ausschließlich im Rahmen von bestimmten obligatorischen Paketen. Der vereinbarte Rückkaufpreis zwingt den Autovermieter, etwaige inflationäre Tendenzen im Vorfeld abzuschätzen und zu berücksichtigen. Neben dem Rückkaufdatum enthält der Vertrag auch die bis dahin maximal gefahrene Kilometeranzahl. Auch dies ist gegen Ende der Vermietzeit schwierig einzuschätzen, so dass ein Auto mit beispielsweise nur mehr 1.000 Freikilometern nicht mehr für einen längeren Mietzeitraum zur Verfügung steht. Ebenso handeln die Beteiligten den Umgang mit etwaigen Schäden aus, beispielsweise das Einbehalten eines Pauschalbetrags. Bei Nichtverhandeln dieser Klausel bleibt der Autovermieter im Worst Case auf hohen Kosten sitzen. Eine dritte Form des Fahrzeugzuwachses stellt die monatliche Anmietung dar. Doch auch hier beschränkt sich das Angebot an Modellen und Ausstattungsvarianten. Zudem haben Autovermietungsfirmen zwar die Option, den Mietvertrag zu verlängern, jedoch nicht zu verkürzen.
Flexibilität gefragt: Veränderte Autoanlieferung
Eine der großen Änderungen in der Automobilindustrie, die mit der COVID-19-Pandemie einherging, betrifft das genaue Datum der Autoanlieferung. Es gibt keine Garantie mehr für das Einhalten von Lieferterminen. Damit brauchen sowohl Händler als auch Autovermietung ein hohes Maß an Flexibilität. Die Fahrzeugübernahme erfolgt in der Regel im Hafen außerhalb des Hafengeländes oder direkt auf dem Fahrzeugdepot. Bevor die Fahrzeugfamilie den Neuzugang willkommen heißt, gibt es eine dokumentierte Kontrollinspektion auf dem Betriebshof oder im Hafen. Erst dann geht das Auto mit seinen neuen Fahrerinnen und Fahrern auf abenteuerliche Roadtrips und erkundet die verschiedensten Orte.
Von der Pflege bis zum Abschied
Wie jedes Familienmitglied heißt es auch für den Mietwagen: hegen und pflegen. Die Menge der Pflegeeinheiten richtet sich insbesondere nach dem Alter des Fahrzeugs. Auch die Art der Fahrzeuganschaffung sowie die damit verbundenen Vertragskonditionen bestimmen über den Wartungsvorgang. Bei jeder Rückgabe überprüfen seriöse Mietwagenanbieter den Zustand des Wagens und nehmen – wenn nötig – Reparaturen vor. Nach üblicherweise sechs bis 36 Monaten ist es bereits an der Zeit, Abschied zu nehmen. Der genaue Zeitpunkt hängt zum einen vom Wunsch der Vermietungsfirma und zum anderen von den Vertragskonditionen des Autoerwerbs ab. Im Falle des Rückkaufvertrags sowie der Anmietung erfolgt die Rückgabe bei Vertragsende unter den vertraglich festgelegten Konditionen. Komplizierter gestaltet sich der Weiterverkauf bei Risikokäufen. Dann gilt es für Autovermieter, neben der Berücksichtigung des tatsächlichen Marktwerts, auch die Rest- und Haltekosten auf den Verkaufspreis abzustimmen.
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