Lindner im Live-Interview: Klarstellung zu Alleinerziehenden und Neuerungen zur privaten Altersvorsorge
Am Montagabend stellte sich Bundesfinanzminister Christian Lindner kritischen Fragen der Frauenfinanzplattform Fortunalista. In einem tiefgreifenden Gespräch beleuchtete er zentrale Aspekte seiner aktuellen Finanzpolitik.
Finanzminister Lindner präzisiert seine Äußerungen zur Erwerbstätigkeit von Alleinerziehenden
Im Interview klärte der Minister seine Position und stellte fest, dass seine Aussagen sich speziell auf das SGB 2 bezogen haben. Weiterhin betonte er die herausfordernde Situation, die durch fehlende Betreuungsinfrastruktur entsteht: „Wenn du gar keine Chance hast, weil du dich ausschließlich um deine Kinder kümmern musst, dann ist das ein Ding der Unmöglichkeit.“
In jüngster Zeit wurde Finanzminister Christian Lindner aufgrund seiner Bemerkungen über Erwerbsanreize für Alleinerziehende kritisiert.
Reformvorschlag zum Elterngeld: Kappungsgrenze soll auf 200.000 Euro angehoben werden
Der Finanzminister hat zudem seinen Vorschlag zur Anpassung des Elterngeldes vorgestellt. Das vorgeschlagene Maßnahmenpaket besteht aus drei zentralen Punkten:
- Die Anzahl der Partnermonate, in denen Eltern Elterngeld beziehen können, soll auf vier Monate erhöht werden.
- Die Dauer, in welcher beide Elternteile gleichzeitig Elterngeld beziehen dürfen, wird auf zwei bis drei Monate begrenzt.
- Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen soll die Kappungsgrenze des Elterngeldes auf 200.000 Euro angehoben werden können.
Lindner kommentierte seinen Vorschlag mit den Worten: "Ich glaube, dass dies sachgerecht wäre."
Lindner plädiert für ETF-Sparen als förderungswürdige Altersvorsorge
Finanzminister Christian Lindner betonte, dass das ETF-Sparen als eine Form der Altersvorsorge in Erwägung gezogen und dementsprechend gesetzlich behandelt werden sollte: "Ich kann mir vorstellen, dass das Sparen über einen ETF-Sparplan langfristig auch als eine förderungswürdige private Altersvorsorge gesehen wird. Dies wäre für viele Menschen attraktiver als das Riester-Sparen des aktuellen Charakters."
Private Kapitalinvestitionen sind im Vergleich zu anderen Vorsorgeoptionen derzeit benachteiligt. Zu den bestehenden Nachteilen gehören unter anderem der fehlende Pfändungsschutz, das Ausbleiben von staatlichen Zulagen sowie die fehlende Möglichkeit der Nachbesteuerung.
Entscheidung zum Generationenkapital in den kommenden Tagen erwartet
Christian Lindner kündigte an, dass bereits in den kommenden Tagen eine maßgebliche Entscheidung hinsichtlich des Generationenkapitals getroffen wird: "Es handelt sich dabei um Tage und ich gehe davon aus, dass dies bald kommt." Dieses Vorhaben soll die Beiträge zur Rentenversicherung langfristig stabilisieren.
Das Kernkonzept hinter dem Generationenkapital besteht darin, staatliche Mittel am Aktienmarkt zu investieren, um so die finanzielle Nachhaltigkeit des Rentensystems zu gewährleisten und Beiträge stabil zu halten.
Honisch wirkte bereits als Moderatorin im Auftrag des Bundesfinanzministeriums bei der Vorstellung des Generationenkapitals vor der Presse und Öffentlichkeit im Januar 2023 mit.
FORTUNALISTA zählt zu den erfolgreichsten Frauen-Finanzplattformen und setzt sich seit 2017 für die Förderung der finanziellen Bildung von Frauen ein. Dafür bietet das Unternehmen speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Ressourcen wie Workshops, Webinare, Seminare und Online-Kurse an, um Frauen in allen Lebensphasen zu befähigen, selbstbewusst und informiert finanzielle Entscheidungen zu treffen.
MARGARETHE HONISCH ist Gründerin von Fortunalista, Speakerin, SPIEGEL-Bestsellerautorin und Finanzkolumnistin bei Business Insider. Zuletzt wurde sie 2023 mit dem FOCUS MONEY Female Finance Award ausgezeichnet.
Honischs Expertise wurde bereits durch verschiedene Behörden und Ministerien anerkannt. So zählen Einladungen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und Engagements vom Bundesfinanzministerium zu ihren bisherigen Kooperationen. Des Weiteren konnte sie das bedeutsame Projekt „Die Fragenwette“ vom Bundeswirtschaftsministerium unterstützen.
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