Kunst & Kultur

Dresdner Kunstsammler Wolfgang Donath übergibt Lebenswerk an Festung Königstein

Glücksfall für die Festung Königstein: Der Dresdner Sammler Wolfgang Donath legt seine gesamte Kunstsammlung – ein Lebenswerk aus etwa 500 Objekten: Gemälden, bemalten Porzellanen, Uhren, Skulpturen und Möbeln – in die Hände der Museologen auf dem namensgebenden Tafelberg in der Sächsischen Schweiz. Am Mittwoch wurden erste Gemälde öffentlich vorgestellt.

Eine Darstellung der Dresdner Frauenkirche wenige Monate vor ihrer Zerstörung, eine Ansicht der verschwundenen Wandmalerei in der Meißner Albrechtsburg, der Blick in die Gemäldegalerie Alte Meister zur Kaiserzeit und ein wiederentdecktes Gemälde Johann Alexander Thieles: Das sind nur vier der bemerkenswerten Werke aus der umfangreichen Privatsammlung, die der pensionierte Lehrer der Festung Königstein geschenkt hat und die dort in eine „Kunststiftung Wolfgang Donath“ übertragen worden sind. Die Bergfestung soll und will die Sammlung nun der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Zu den fünf Beiratsmitgliedern der Kunststiftung gehören – neben dem Stifter selbst – der einstige Direktor der Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Professor Harald Marx, der ehemalige Gebietsreferent des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen, Udo Frenschkowski, der wissenschaftliche Mitarbeiter der Albrechtsburg Meißen, Falk Dießner, sowie der Geschäftsführer der Festung Königstein, André Thieme.

„Die Sammlung ist außergewöhnlich: Für den Sammler waren nicht die stilistischen Eigenheiten der Künstler das Entscheidende, sondern die Verbindung von Malerei und Landschaft. Dabei lässt sich ein Schwerpunkt erkennen: die Darstellung des Elbtals zwischen Königstein und Meißen. Alle vertretenen Maler haben – auch wenn ihre Namen dem breiten Publikum heute nicht geläufig sind – in ihrer Zeit eine Rolle gespielt und qualitätvolle Bilder geschaffen. Insofern ist das kulturelle Erbe Sachsens in dieser Sammlung in einer hervorragenden Vielzahl von Werken und Künstlern zu erleben“, sagt Professor Marx.

„Diese Sammlung ist ein großer Gewinn, sowohl für uns als auch für das Kunst- und Kulturland Sachsen“ sagt André Thieme. „Wir sind beeindruckt von dem einzigartigen Schatz, der nun für die Nachwelt erhalten bleibt und von nun an untrennbar zusammengehört. Wolfgang Donath, dem besessenen Sammler, haben wir unendlich dafür zu danken, dass er die Kunst, der er fast sein ganzes Leben gewidmet hat, uns anvertraut. Das ist eine außerordentliche Ehre.“

Festung plant Sonderausstellung

Wolfgang Donath hegte schon lange den Wunsch, seine Bilder öffentlich zugänglich zu machen. Begonnen hatte seine Sammelleidenschaft bereits in der Kindheit. Er liebte das Schöngeistige – ebenso wie seine Heimat Sachsen. In den Gemälden fand er beides vereint.

Mit der Stiftung möchte der 78-Jährige die in der Sammlung repräsentierte Kunst des 18., 19. und frühen 20. Jahrhunderts der Fürsorge eines renommierten Museums anvertrauen und auch jungen Menschen nahebringen.

Aufbewahrt hatte Donath die gesammelten Werke in seiner Wohnung in Dresden. Über Monate hinweg sondierten Spezialisten die Bilder und brachten bisher 167 Gemälde auf den Tafelberg. „Wir haben unseren Fundus dafür erweitern müssen“, sagt Andrej Pawluschkow, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Festung Königstein, der unter anderem zusammen mit Wolfgang Donath und Professor Marx eine Sonderausstellung kuratiert, in der Teile der Sammlung ab Sommer 2024 zu sehen sein werden.

Zeitdokumente sächsischer Landschaften und Städte

Unter den Gemälden stechen einige hervor: Das Bild „Elbblick auf Meißen mit Albrechtsburg und alter Wohnbrücke“ etwa von Johann Alexander Thiele, seinerzeit angesehener kurfürstlicher Hofmaler. Es ist das kunsthistorisch wertvollste Gemälde der Sammlung. 1750 hielt Thiele darauf die sieben Jahre später zerstörten Wachtürme der Meißner Elbbrücke fest.

Neben dem künstlerischen Wert besticht die Sammlung auch durch ihre historische Aussagekraft: Detailreich dokumentieren die Ansichten sächsischer Orte und Landschaften die Entwicklungen in der Architektur- und Kunstgeschichte Sachsens. Da ist zum Beispiel die Semperoper vor dem Brand 1869, die Augustusbrücke und das noch unbefestigte Terrassenufer um 1905, eine Statue im Dresdner Zwinger, die inzwischen auf dem Theaterplatz steht, die Albrechtsburg von 1835 mit rauchenden Schloten der damals noch im Schloss ansässigen Porzellanmanufaktur, aber auch Ansichten der Burgruine Frauenstein, des Schlosses Schönfeld bei Weißig und der Festung Königstein.

Im Depot der einstigen Wehranlage werden die bis zu 300 Jahre alten Bilder derzeit fachkundig begutachtet und aufwendig restauriert. Darunter auch das 2 mal 1,50 Meter große Ölgemälde von Ludwig Theodor Choulant aus dem Jahr 1871, das die Albrechtsburg zeigt. Die Ansicht war bis 1970 als Wandbild im Wappensaal des Meißner Schlosses zu sehen, wurde dann aber entfernt, um den Raum in seinen vermeintlichen Originalzustand zurückzuversetzen.

Ein zweites Bild, das derzeit restauriert wird, zeigt die Dresdner Frauenkirche im Jahr 1944. In Öl auf Leinwand hat der Architekturmaler Fritz Beckert darauf die weltberühmte Kuppel wenige Monate vor ihrer Zerstörung festgehalten – damals noch mit ihrer grauschwarzen Patina.

Porzellane, Uhren, Möbel

Neben Gemälden gehören auch Meissener Porzellane, antike Kaminuhren, Vitrinen und Kleinmöbel aus der zweiten Rokokozeit um 1860 sowie Bronzeskulpturen antiker Künstler zur Sammlung. Auch diese möchte die Festung Königstein nächstes Jahr in ihrer Sonderausstellung zeigen. 

www.festung-koenigstein.de

Über Festung Königstein gGmbH

Die Festung Königstein ist eine der interessantesten Bergfestungen in Europa und gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Sachsen. Eingebettet in die bizarre Felslandschaft des Elbsandsteingebirges thront weithin sichtbar die einst unbezwingbare Wehranlage 247 Meter über dem Elbtal. Das 9,5 Hektar große Felsplateau ist mit seinem einzigartigen Ensemble aus mehr als 50 imposanten Bauwerken verschiedener Epochen und seiner fast 800-jährigen, in verschiedenen Ausstellungen erzählten Geschichte ein Magnet für jährlich Hunderttausende Besucher aus der ganzen Welt.

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