Medizintechnik

Apotheker fordern persönlichen Dialog mit Minister Lauterbach

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wird erneut nicht persönlich am Deutschen Apothekertag (DAT) teilnehmen, sondern plant, sich nur per Videozuschaltung zu beteiligen. Diese Ankündigung hat unter den Delegierten gemischte Reaktionen hervorgerufen, da sie gehofft hatten, den Minister in einer persönlichen Diskussion zu den drängendsten Fragen im Gesundheitswesen zu befragen.

Der DAT, der in diesem Jahr in Berlin stattfindet, ist ein bedeutendes Treffen für Apothekerinnen und Apotheker aus ganz Deutschland. Hier werden wichtige Themen rund um die Apothekenpraxis, Arzneimittelversorgung und Gesundheitspolitik besprochen. Die Apothekerinnen und Apotheker sehen in der Teilnahme des Bundesgesundheitsministers eine wertvolle Gelegenheit, ihre Anliegen und Bedenken direkt an die politische Spitze heranzutragen.

Obwohl die virtuelle Teilnahme aufgrund der COVID-19-Pandemie verständlich ist, fragen sich viele, warum der persönliche Austausch nicht möglich ist. In Zeiten, in denen persönliche Interaktion und Diskussionen in politischen Angelegenheiten besonders wichtig sind, stellt sich die Frage: "Wo bleibt der Mut für das Persönliche?".

Die Abda, der Bundesverband der Deutschen Apothekerverbände, hat eine Liste von Fragen vorbereitet, die sie gerne mit dem Bundesgesundheitsminister erörtern möchte. Themen wie die Zukunft der Apotheken, die Rolle der Apotheken in der Pandemiebekämpfung und die Versorgungssicherheit stehen dabei im Vordergrund.

Die Entscheidung des Ministers, sich nur virtuell zu beteiligen, wirft die Frage auf, ob politische Verantwortungsträger den persönlichen Kontakt mit der Basis vernachlässigen. Gerade in einer Zeit, in der das Vertrauen in die Gesundheitspolitik von entscheidender Bedeutung ist, könnte ein persönlicher Dialog zur Stärkung dieses Vertrauens beitragen.

Kommentar:

Die Entscheidung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, sich nur per Videozuschaltung am Deutschen Apothekertag zu beteiligen, zeigt die Herausforderungen, vor denen politische Verantwortungsträger in Zeiten der Pandemie stehen. Während die Sicherheit und Gesundheit aller oberste Priorität haben, ist es gleichzeitig wichtig, den persönlichen Dialog mit der Bevölkerung und den relevanten Interessenvertretern aufrechtzuerhalten. Die Frage "Wo bleibt der Mut für das Persönliche?" sollte in der politischen Debatte eine zentrale Rolle spielen, um sicherzustellen, dass der Austausch zwischen der Regierung und der Zivilgesellschaft auch in herausfordernden Zeiten aufrechterhalten wird.

Von Oliver Ponleroy, Fachjournalist

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