Gesundheit & Medizin

Bundesregierung will Abtreibungen zum verpflichtenden Lerninhalt des Medizinstudiums machen

Zu dem Vorhaben der Bundesregierung, Abtreibungen zum verpflichtenden Inhalt des Medizinstudiums zu machen, erklärt die Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA), Cornelia Kaminski, heute in Augsburg:

Noch mehr Möglichkeiten bereit zu stellen, ungeborene Kinder vor ihrer Geburt zu töten, stellt offensichtlich eine der größten Sorgen der Bundesregierung dar – so groß, dass nun sogar geplant wird, Medizinstudenten das Handwerk der vorgeburtlichen Kindstötung verpflichtend beizubringen. Vorgesehen ist dabei ausdrücklich auch Handlungswissen: Es reicht nicht, dass junge Medizinstudenten theoretisch über Abtreibungen informiert werden, sie sollen explizit befähigt werden, Abtreibungen durchzuführen – ganz unabhängig davon, ob sie Kinderarzt, Orthopäde oder tatsächlich Gynäkologe werden wollen.

Prinzipiell werden fachärztliche Eingriffe nicht im Medizinstudium vermittelt: Die Spezialisierung ist aus gutem Grund Ziel der fachärztlichen Ausbildung, nicht des Studiums. Offensichtlich soll aber nun jeder abtreiben können – nur so kann dann auch jeder später dazu verpflichtet werden, diese durchzuführen, und kann sich niemand mehr auf mangelndes Fachwissen berufen.

Bundesregierung will Abtreibungen zum verpflichtenden Lerninhalt des Medizinstudiums machen – ALfA fordert Gewissensfreiheit für Medizinstudenten

Dieses Vorhaben ist aus mehreren Gründen verwerflich. Junge Menschen auch nur ansatzweise zu nötigen, an Abtreibungshandlungen in irgendeiner Form mitzuwirken oder diese zu erlernen, widerspricht zutiefst dem hippokratischen Eid. Ärztliches Handeln ist immer darauf ausgerichtet, Krankheiten zu heilen, Leben zu schützen und zu bewahren – aber niemals darauf, Tötungshandlungen durchzuführen. Insbesondere dann nicht, wenn der zu tötende Mensch ein wehrloses Kind ist. Jeder, der ein ungeborenes Baby im Mutterleib schon einmal per Ultraschall hat beobachten können, der gesehen hat, wie es strampelt und am Daumen lutscht, hat ein Problem damit, es einfach abzusaugen, zu zerstückeln oder tot zu spritzen. Dies nun jungen Menschen beibringen zu wollen, von denen darüber hinaus die überwiegende Mehrheit niemals in ihrer medizinischen Tätigkeit mit der Forderung nach einer Abtreibung konfrontiert sein wird, stellt eine Nötigung dar, die gegen die europäische Menschenrechtskonvention verstößt, welche in Artikel 9 ausdrücklich die Gewissensfreiheit gewährleistet.

In Deutschland bedeutet ein Medizinstudium äußerst harte Arbeit. Nur beste Abiturnoten und intensive Prüfungsvorbereitungen ermöglichen eine Zulassung in die klinischen Semester nach dem Physikum. Diese Medizinstudenten haben keine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren, „Handlungswissen zum medikamentösen und operativen Schwangerschaftsabbruch“ vermittelt zu bekommen – wer sich weigert, wird nicht weiterstudieren können. Alle vorherigen Mühen wären umsonst gewesen. Es ist zynisch, dass eine Bundesregierung nun, nachdem Versuche, Krankenhäuser zur Durchführung von Abtreibungen zu zwingen, eine Generation von jungen Ärzten gefügig machen will, indem man sie schon im Studium das Töten lehrt.

In derselben Anfrage legt die Regierung die Zahlen zu Abtreibungseinrichtungen offen. Es gibt siebenmal so viele Geburten wie Abtreibungen in Deutschland, aber nahezu doppelt so viele Abtreibungseinrichtungen wie Kreißsäle. Hinzu kommt: Im sechsten Quartal in Folge sind die Abtreibungszahlen gestiegen, im letzten Jahr um erschreckende zehn Prozent. Angesichts dieser Zahlen muss man sagen: Wir haben einen drastischen Mangel an lebenswichtigen, geburtshilflichen Einrichtungen, und ganz sicher keinen Mangel an Tötungsreinrichtungen für ungeborene Kinder. Wir brauchen Ärzte, die Leben retten, und nicht schon im Studium gelernt haben, wie man es nimmt.

Das Vorgehen der Bundesregierung, die dieses Vorhaben in einer kleinen Anfrage der LINKEN bekannt gegeben hat, reiht sich ein in eine lange Kette von gleichgelagerten, ideologisch motivierten Versuchen, Mediziner auch gegen deren Willen gefügig zu machen und entspricht ganz der Linie der Linken und der Grünen, die zwar den Klima- und Umweltschutz als ihr ureigenstes Thema begreifen, den Schutz des ungeborenen Lebens jedoch für einen Anachronismus halten, den es zu beseitigen gilt.

Die ALfA fordert die Bundesregierung daher eindringlich auf, jegliche Pläne zur Verpflichtung von Medizinstudenten, an Abtreibungshandlungen mitzuwirken, umgehend auf Eis zu legen und stattdessen Konzepte vorzustellen, wie den ausufernden Abtreibungszahlen sinnvoll begegnet werden kann.

V.i.S.d.P.

Cornelia Kaminski, Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle, ALfA e.V.
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