Biotechnik

Bayer startet System für Direktsaat-Reis, das Treibhausgasemissionen und Wasserverbrauch um bis zu 40 Prozent senken kann

Geplante Einführung in Indien auf einer Million Hektar, um bis 2030 zwei Millionen Kleinbauern und ihre Familien zu unterstützen; ab 2024 Ausweitung auf die Philippinen / Direktsaat-Reis hat das Potenzial zur Revolutionierung der Reisproduktion in Indien: bis zum Jahr 2040 werden Landwirte die Direktsaat-Methode auf voraussichtlich 75 Prozent der gesamten Reisanbaufläche nutzen / Vorteile im Vergleich zur herkömmlichen Anbau-Methode, bei der vorgezüchtete Setzlinge in überflutete Felder umgepflanzt werden: Reduzierung des Wasserverbrauchs um bis zu 40 Prozent, der Treibhausgasemissionen um bis zu 45 Prozent und der benötigten manuellen Arbeit um bis zu 50 Prozent.

Passend zum Welternährungstag der UNO kündigt Bayer auf dem 6. Internationalen Reiskongress in Manila die Einführung seines neuen Systems zur Direktsaat von Reis (DSR) an. Landwirte, die die Direktsaat-Methode anstatt des herkömmlichen Anbaus nutzen, können ihren Wasserverbrauch um bis zu 40 Prozent, die Treibhausgasemissionen um bis zu 45 Prozent und den Bedarf an knappen und kostspieligen Arbeitskräften um bis zu 50 Prozent senken. Die Einführung des Direktsaat-Reis-Systems ist Teil der im Juni angekündigten Strategie, regenerative Landwirtschaft voranzutreiben, um auf diese Weise bei höherer Produktivität die Umweltbelastung der Landwirtschaft zu senken und gleichzeitig resilienter gegen den Klimawandel zu machen.

Durch seine Vorzüge verfügt Direktsaat-Reis über das Potenzial, den Reisanbau zu revolutionieren. Voraussichtlich 75 Prozent der Reisfelder, so die Erwartungen von Bayer, könnten in Indien bis 2040 auf diese Anbaumethode umgestellt werden. Heute liegt der Anteil bei etwa 11 Prozent. Bayer möchte das DSR-System bis 2030 in Indien zunächst auf einer Million Hektar zum Einsatz bringen. Dabei sollen zwei Millionen Kleinbauern und ihre Familien, die frühzeitig auf das System umsteigen, durch das Bayer-Programm DirectAcres unterstützt werden.

Das Programm verzeichnete bereits Erfolge: 99 Prozent der teilnehmenden Landwirte in Indien konnten ihre Reispflanzen damit erfolgreich anbauen und 75 Prozent erzielten im Vergleich zur herkömmlichen Anbaumethode eine höhere Rendite. Bayer plant daher, DirectAcres in anderen Reis produzierenden Ländern der Region Asien-Pazifik einzuführen und wird 2024 mit den Philippinen starten.

"Wir bieten komplette landwirtschaftliche Systeme an, die sowohl für Landwirte als auch für die Umwelt Vorteile bringen und dabei das Problem der globalen Ernährungssicherung angehen", sagt Frank Terhorst, Leiter Strategie & Nachhaltigkeit bei der Bayer-Division Crop Science. "Direktsaat-Reis ist ein hervorragendes Beispiel für ein System, das großes Potenzial für positive Veränderungen hat und damit unseren Einsatz für eine regenerative Landwirtschaft unterstreicht."

Ein System aus Saatgut, Pflanzenschutz und digitalen Lösungen

Im herkömmlichen Anbau züchten Reisbauern zunächst Setzlinge, bevor sie diese in umgepflügte, eingeebnete und überflutete Reisfelder verpflanzen. In den darauffolgenden Monaten muss der Wasserstand dort konstant bleiben, damit die Pflanzen wachsen können. Kurz vor der Ernte entwässert der Landwirt das komplette Feld. Rund 80 Prozent der weltweiten Reisernte werden heute mit dieser Methode angebaut.

Mit Hilfe modernster Forschung und Entwicklung züchtet Bayer klimaresistentes hybrides Reissaatgut mit einem höheren Ertragspotenzial, das direkt in den Boden gesät werden kann und speziell für verschiedene landwirtschaftliche Bedingungen entwickelt wurde. Mit dem Verzicht auf geflutete Felder können Maschinen einen Großteil der zeitaufwändigen und mühsamen manuellen Arbeit übernehmen. Da das Wasser aber im herkömmlichen Anbau auch Unkraut unterdrückt, wird die erfolgreiche Umstellung auf Direktsaat-Reis auch vom Zugang zu entsprechenden Pflanzenschutzmitteln abhängen. Bayer entwickelt daher neue Pflanzenschutzlösungen einschließlich eines neuen Reisherbizids, um sicherzustellen, dass das DSR-System von einem erfolgreichen und langfristigen Unkrautmanagementprogramm begleitet wird.

Zudem unterstützt Bayer die Kleinbauern mit der digitalen Plattform FarmRise, die Landwirten Zugang zu Beratungsdienstleistungen, Maschinen und anderen wichtigen Produkten und Dienstleistungen verschafft. Reisbauern können so auf Basis von datengestützten Erkenntnissen langfristig bessere Entscheidungen treffen. FarmRise stellt außerdem eine Verbindung zwischen Kleinbauern und dem Dekarbonisierungs-Programm des Unternehmens her, mit dem Landwirte durch die Reduzierung ihrer Emissionen zusätzliche Einnahmen erwirtschaften können.

Großes Potenzial, die Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern

Reis steht bei den weltweit am meisten angebauten Nutzpflanzen an dritter Stelle und ist für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Da die Weltbevölkerung erwartungsgemäß bis 2050 auf 10 Milliarden Menschen steigen wird, gehen Schätzungen davon aus, dass die Reisproduktion im selben Zeitraum um 25 Prozent erhöht werden muss, um die Nachfrage zu decken und die Reispreise stabil zu halten. Gleichzeitig trägt der Reisanbau allerdings erheblich zum Klimawandel bei. Schätzungen zufolge ist die Reisproduktion für 1,5 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen und 12 Prozent der Methanemissionen verantwortlich und verbraucht 43 Prozent des Wassers, das weltweit zur Bewässerung eingesetzt wird. Die herkömmliche Reisanbaumethode verbraucht zwischen 4.000 und 5.000 Liter Wasser pro Kilogramm Reis. Insgesamt sind 50 Millionen Kleinbauern weltweit im Reisanbau aktiv.

Mit DSR können der Wasserverbrauch und die Treibhausgasemissionen signifikant gesenkt werden. Da durch Mechanisierung weniger manuelle Arbeit auf den Feldern nötig ist, geht das System auch das Problem des kontinuierlichen Arbeitskräftemangels in den ländlichen Regionen Indiens an, das durch die schnelle Urbanisierung entsteht. Dies wurde kürzlich in der von Bayer unterstützten Studie Farmer Voice bestätigt: 22 Prozent der indischen Kleinbauern sahen hier Arbeitskosten als eine der größten Herausforderungen für ihre Betriebe.

"Die Dringlichkeit für neue Reis-Anbausysteme, die wirtschaftlicher und nachhaltiger sind, war noch nie so hoch wie heute", erklärt Mike Graham, Leiter Breeding bei der Bayer-Division Crop Science. "Unser System für Direktsaat-Reis wird Kleinbauern dabei helfen, sich an den Klimawandel anzupassen und dessen Folgen abzumildern. Gleichzeitig können sie profitabel wirtschaften und so ihre eigenen Lebensbedingungen und die ihrer Gemeinden verbessern."

Expertennetzwerk für eine skalierbare Transformation des Reisanbaus

Die Transformation der Reisproduktion ist ein großes und komplexes Unterfangen, das aufeinander abgestimmte und gemeinsame Anstrengungen der gesamten Branche, der Wertschöpfungskette in der Lebensmittelindustrie und darüber hinaus erfordert. Daher arbeitet Bayer mit dem International Rice Research Institute (IRRI) zusammen und ist seit vielen Jahren Teil des Direct Seeded Rice Consortium (DSRC). Erst im vergangenen Jahr kündigte Bayer auf der COP27 gemeinsam mit dem IRRI und der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) eine Partnerschaft an, um die Lebensqualität von Kleinbauern durch die Einführung, Erprobung und Verbreitung verbesserter, klimafreundlicher Reissorten und landwirtschaftlicher Praktiken zu verbessern.

"Partnerschaften entlang der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, die Lösungen der regenerativen Landwirtschaft in die Fläche zu bringen", fügt Frank Terhorst hinzu. "Nur mit einem Netzwerk von Experten aus dem privaten und öffentlichen Sektor werden wir in der Lage sein, Kleinbauern umfassenden Zugang zu den besten Innovationen, Werkzeugen und Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen."

Auf der Wasserkonferenz 2023 der UNO hat Bayer sich dazu verpflichtet, den Wasserverbrauch der Kleinbauern unter seinen Kunden pro Kilogramm produziertem Reis bis 2030 um 25 Prozent zu verringern. Die heutige Ankündigung, Direktsaat-Reis bis 2030 auf einer Million Hektar zu ermöglichen, bringt das Unternehmen auch bei seinem Ziel voran, die durch den Anbau anfallenden Treibhausgasemissionen seiner Kunden pro Kilogramm Ertrag um 30 Prozent zu reduzieren und 100 Millionen Kleinbauern in die Lage zu versetzen, ihre Produktivität nachhaltig zu steigern, die Qualität ihrer Ware zu erhöhen und ihre Lebensbedingungen zu verbessern.

Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Presse-Information kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung von Bayer beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die Bayer in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Diese Berichte stehen auf der Bayer-Website www.bayer.com/de zur Verfügung. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.

Über die Bayer AG

Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Life-Science-Gebieten Gesundheit und Ernährung. Mit seinen Produkten und Dienstleistungen will das Unternehmen Menschen nützen und die Umwelt schonen, indem es zur Lösung grundlegender Herausforderungen einer stetig wachsenden und alternden Weltbevölkerung beiträgt. Bayer verpflichtet sich dazu, mit seinen Geschäften einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Gleichzeitig will der Konzern seine Ertragskraft steigern sowie Werte durch Innovation und Wachstum schaffen. Die Marke Bayer steht weltweit für Vertrauen, Zuverlässigkeit und Qualität. Im Geschäftsjahr 2022 erzielte der Konzern mit rund 101.000 Beschäftigten einen Umsatz von 50,7 Milliarden Euro. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung beliefen sich bereinigt um Sondereinflüsse auf 6,2 Milliarden Euro. Weitere Informationen sind im Internet zu finden unter www.bayer.com/de

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