Gesundheit & Medizin

Selbsthilfegruppen und Fördervereine treffen sich zum 14. Mal im Klinikum Karlsruhe

Seit vielen Jahren ist das Miteinander mit den über 50 Gruppen und Vereinen ein unverzichtbarer Bestandteil der Patientenversorgung und wertet diese qualitativ und menschlich auf.

Bereits zum 14. Mal hat das Städtischen Klinikum Karlsruhe zum Jahrestreffen der Selbsthilfegruppen und Fördervereine geladen. Gut 40 Vertreterinnen und Vertreter der über 50 Gruppen und Vereine, mit denen das Klinikum Karlsruhe zusammenarbeitet, nutzten die Gelegenheit zum Austausch.

„Die Arbeit der Selbsthilfegruppen und Fördervereine ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Patientenbehandlung“, betonte Bettina Lisbach, Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikums Karlsruhe. „Sie leisten wertvolle Dienste für alle Beteiligten, gerade auch in der psychosozialen Betreuung und Weiterversorgung unserer Patientinnen und Patienten. Und sie übernehmen Aufgaben, die die institutionellen und professionellen Einrichtungen oft nicht leisten können, etwa in der Patienteninformation, in der Betreuung oder der Gesundheitsförderung.“

Selbsthilfegruppen und Fördervereine sind ein Zusammenschluss von Menschen, die gemeinsam eine Erkrankung, Behinderung, eine psychische oder soziale Problemlage bewältigen wollen. Viele dieser Menschen haben selbst Erfahrung mit der jeweiligen Erkrankung oder Behinderung gemacht – persönlich, bei engen Familienmitgliedern, Verwandten oder Freunden.

„Selbsthilfegruppen und Fördervereine bringen einen Mehrwert für betroffene Patientinnen, Patienten und deren Angehörige“, ergänzte Elvira Schneider, Pflegedirektorin und Selbsthilfebeauftragte am Klinikum Karlsruhe. „Diese finden zum einen frühzeitig Entlastung und Unterstützung für ihr Leben mit einer Krankheit oder Behinderung. Zum anderen können die Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte durch den Dialog besser verstehen, wie eine Diagnose den Alltag der Betroffenen beeinflussen kann.“ Deshalb ist die Herstellung des Kontakts zu Selbsthilfegruppen ein fester Bestandteil der Therapie im Klinikum Karlsruhe.

Das diesjährige Treffen stand unter dem Motto "Selbsthilfe im Wandel?!" Dieser Wandel äußert sich in verschiedenen Aspekten: der Weiterentwicklung der digitalen Kommunikations- und Informationsmöglichkeiten, der wachsenden Bedeutung spezieller Angebote für ältere Menschen oder für Menschen mit Migrationshintergrund oder der Gewinnung von jungen Menschen für ein Engagement in der Selbsthilfe.

So lag ein Schwerpunkt des Programms auf Angeboten von und für junge Menschen. Der DBW Diabetiker Baden-Württemberg e.V. berichtete über die Diagnose Diabetes bei jungen Leuten. Die Selbsthilfegruppe Bee4People, die von Studentinnen und Studenten gegründet wurde, stellte ihr Angebot für suchtkranke Menschen vor, und der Bundesverband Neurofibromatose e.V. beschrieb die Auswirkungen der Selbsthilfe auf junge Menschen.

Um die Zusammenarbeit mit den Selbsthilfegruppen und Fördervereinen weiter zu verfestigen und neue Impulse zu setzen, ist das Klinikum seit September 2015 im Netzwerk „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ organisiert. Ziel des Netzwerks ist es, die Zusammenarbeit von Selbsthilfe und Gesundheitswesen zu fördern, damit Patientinnen und Patienten von den Erfahrungen Gleichbetroffener profitieren können. Seit Januar 2020 ist das Klinikum Karlsruhe zudem als selbsthilfefreundliches Krankenhaus zertifiziert.

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