Kim Petras ist auf dem Cover der Novemberausgabe von VOGUE Germany
Auszüge aus dem Interview mit Kim Petras
Kim Petras hat in den letzten Monaten viel erreicht, für sie ist das erst der Anfang:
„Einen großen Moment zu haben wie den Grammy, eine Single mit Nicki Minaj aufzunehmen …Das ist cool. Es ist toll, dass ich es da reingeschafft habe, aber jetzt ist mein Ziel, dort zu bleiben. Und das wird ebenso schwer.“ Sie ergänzt: „Ich liebe einfach, was ich tue, und bin total besessen davon, so produktiv zu sein, wie ich nur kann. Das tue ich auch für meine Fans.“
Über Jahre hinweg hat sie etwa drei, vier Songs am Tag geschrieben. Einfach, um gut vorbereitet zu sein – und auch, weil das Schreiben sie ausgleiche:
„Ich schreibe jeden Tag Wörter und Sätze, die mir gefallen oder die mir etwas bedeuten, in mein kleines Lyrics-Buch. Ich habe es immer dabei. Morgens zwinge ich mich dazu, festzuhalten, was mir so im Gehirn rumschwirrt, das ist ein bisschen wie Meditieren. Ich mag Wörter“, erklärt Petras. „Ich bin eine ziemlich nervöse Person, auch dabei hilft Schreiben. Wenn ich eine Unterhaltung mit jemandem habe und dann zu nervös bin, Dinge genau so zu sagen, wie ich sie eigentlich sagen möchte, dann setze ich mich anschließend hin und schreibe genau die Konversation und genau das, was ich sagen wollte, noch einmal auf.“
Für Kim Petras fühlt es sich auf Social Media manchmal an, als machten alle das Gleiche. Ihr Nutzungsverhalten hat sie aber auch verändert, weil fremde Meinungen sie zunehmend beeinflusst – und teils verletzt – haben:
„Ich habe mir früher ganz viele Netzkommentare durchgelesen, und dann habe ich gemerkt, dass ich Meinungen anderer Leute einfach übernommen habe. Je mehr ich andere Meinungen aufsog, desto kleiner wurden meine eigenen Meinungen, und das gefiel mir nicht.“ Seit sie jung ist, ist sie immer wieder Hasskommentaren und Transphobie ausgesetzt, „viele Leute haben ganz, ganz fiese Sachen zu mir gesagt. (…) Egal, wie sehr ich an mir arbeite – wenn Menschen ungefragt mein Äußeres, mein Gewicht und meinen Körper kommentieren, kommt das schon manchmal an mich ran, auch wenn ich eigentlich weiß, dass es nichts bedeutet und ich mich selbst mag. Das ist einfach etwas, was mit meinem Beruf einhergeht und womit ich leben muss.“
Nach Deutschland fährt sie mindestens einmal im Jahr, „damit ich nicht komplett verrückt werde“, wie sie sagt:
„Für mich ist es wichtig, mich daran zu erinnern, wo ich herkomme und warum ich so bin, wie ich bin, und wovon ich geträumt habe als Kind. (…) Ich war damals so gestresst und wollte unbedingt weg an einen größeren Ort. Wenn ich heute zu Hause zu Besuch bin, kann ich diese ganze Natur und die Schönheit darin sehen, wie ruhig es da ist. Jetzt, wo ich ein stressiges Leben habe, sehne ich mich einfach ein bisschen danach, und das ist auf jeden Fall ein seltsames Gefühl. Aber jedes Mal, wenn ich wieder zurückkomme, weiß ich für mich wieder so ein bisschen besser, wer ich bin.“
Mit ihrem Weg will sie auch ein Vorbild für andere sein:
„Ich bin nicht im Reichtum groß geworden, ich habe keine berühmten Eltern, ich hatte einfach einen Traum und habe sehr, sehr hart daran gearbeitet. Ich hoffe, das inspiriert andere Leute, dass du vieles schaffen kannst. Du kannst von überall herkommen und deine Träume wahr machen – auch wenn du aus einem Kaff in Deutschland kommst!“
Die Novemberausgabe von VOGUE Germany ist unter dem Titel „Dream Big“ ab dem 04. November 2023 im Handel und online erhältlich. Das Cover-Interview mit Kim Petras finden Sie schon jetzt auf VOGUE.de.
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