Zu wenig Aufträge für Selbstständige: Das Geschäftsklima und die Existenzbedrohung verschlechtern sich wieder
Vor allem die niedrige Nachfrage behindert die Geschäftstätigkeit
Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage im Oktober werfen ein besonderes Augenmerk auf die Herausforderungen, die Selbstständige in ihrer Geschäftstätigkeit behindern. Selbstständige haben häufiger mit schwacher Nachfrage zu kämpfen, nämlich in gut 45 Prozent der Fälle, als das in der Gesamtwirtschaft der Fall ist (33 Prozent). Letztere wird eher eingeschränkt durch angebotsseitige Behinderungen wie Arbeitskräftemangel, Material-/Lieferengpässe, zu geringe technische Kapazität und fehlende Geschäftsausstattung.
„Schwächelt die Gesamtwirtschaft über einen längeren Zeitraum, bekommen Selbstständige zu wenig Aufträge. Eine Konsequenz aus dieser anhaltend niedrigen Nachfrage ist die deutlich höhere Existenzbedrohung”, sagt Matthias Henze, CEO und Mitgründer von Jimdo. Der Anteil der Selbständigen, die sich in ihrer Existenz bedroht fühlen, fällt seit über einem Jahr mehr als doppelt so hoch aus wie in der Gesamtwirtschaft. Aktuell im Oktober sind es bei den Selbstständigen 16,5 Prozent und bei der Gesamtwirtschaft 6,8 Prozent, die sich existentiell bedroht sehen. Henze ergänzt: „In absoluten Zahlen betrifft die Existenzbedrohung ca. 644.000 Selbstständige**. Das ist ein strukturelles Problem, das unsere Wirtschaft als Ganzes gefährdet.”
Selbstständige ersehnen sich konkrete Maßnahmen
„Wie befürchtet hat sich die Stimmung unter den Selbstständigen nur kurzfristig aufgehellt”, sagt Dr. Andreas Lutz, Vorstandsvorsitzender des Verbands der Gründer und Selbstständigen Deutschland (VGSD). „Seit Beginn des Ukraine-Kriegs nehmen die Klagen über Auftragsmangel fast kontinuierlich zu.
Arbeitskräftemangel und Materialengpässe sind für unsere Gruppe keine so großen Probleme, sehr wohl aber Bürokratie, Rechtsunsicherheit und mangelnde Wertschätzung.
Wir warten hier auf eine Wende, ein Signal der verantwortlichen Politiker, dass sie die Bedeutung und Bedürfnisse dieser Erwerbsgruppe sehen. "Klarstellungen, die mehr Rechtssicherheit insbesondere in Bezug auf Scheinselbstständigkeit bringen, wären ein dringend benötigtes Aufbruchsignal."
*Der Jimdo-ifo Geschäftsklimaindex für Selbstständige befragt monatlich 1500 Solo-Selbstständige (ohne Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen) sowie Kleinstunternehmen (mit bis zu 9 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen)
**Aktuell zählt das Statische Bundesamt 3,9 M. Selbstständige in Deutschland (Mai 2023): https://www.destatis.de/…:~:text=Quart al%202023%20im%20Vergleich%20zum,%25)%20auf%203%2C9%20Millionen
Mehr Infos zum ifo-Schnelldienst: https://www.ifo.de/… r-soloselbstaendige-und
Folgende Grafiken gibt es zum Download: Geschäftsklima, Geschäftslage, Geschäftserwartungen, Geschäftsentwicklung und sektorspezifisches Geschäftsklima, Existenzbedrohung und Geschäftsbehinderungen.
Über das ifo Institut
Die Forschung am ifo Institut verbindet akademische Exzellenz mit wirtschaftspolitischer Relevanz. Fünf Handlungsfelder sind die Grundlage für diesen Brückenschlag: Forschung, Politikberatung, Information und Service, Beteiligung an öffentlichen Debatten, Nachwuchsförderung. In all diesen Bereichen möchte das Institut exzellente Leistungen erbringen. Die fünf Handlungsfelder sind eng miteinander verzahnt: Forschung ist die Grundlage der Politikberatung. Und auf Basis neu gewonnener Erkenntnisse kann das ifo Institut sich an öffentlichen Debatten beteiligen.
Über den Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex für Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen
Der „Jimdo-ifo Geschäftsklimaindex" wird seit Dezember 2021 monatlich veröffentlicht. Das Ziel: Solo-Selbstständigen und Kleinstunternehmen mit einem eigenen Index mehr Sichtbarkeit in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion zu verschaffen. Das ifo Institut berechnet die Konjunkturindikatoren für Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen (weniger als neun Mitarbeiter) auf Basis seiner Unternehmensbefragungen. Die teilnehmenden Betriebe decken alle Sektoren wie im Gesamtindex ab: Der Schwerpunkt liegt jedoch auf dem Dienstleistungssektor. Die Gewinnung der neuen Teilnehmer*innen erfolgt in Kooperation mit Jimdo sowie dem Verband der Gründer und Selbstständigen in Deutschland (VGSD e.V.). Jimdo ruft weiterhin Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmer*innen dazu auf, sich unter wir-im-ifo.de zu registrieren und Gehör zu verschaffen.
Jimdo ist ein Anbieter von Online-Tools, die speziell auf die Bedürfnisse von Selbstständigen und kleinen Unternehmen abgestimmt sind. Das Ziel: Die Kraft und den Ideenreichtum der kleinen Unternehmen zu entfesseln und ihnen zu mehr Erfolg zu verhelfen. Mit dem Website-Baukasten von Jimdo wurden bis heute mehr als 32 Millionen Seiten und Onlineshops erstellt. Hauptsitz von Jimdo ist Hamburg, weltweit beschäftigt das Unternehmen über 250 Mitarbeiter*innen. CEO und Gründer Matthias Henze ist seit der ersten Stunde dabei. Er hat die Jimdo GmbH 2007 gemeinsam mit zwei Partnern gegründet.
Statista und Capital kürten Jimdo 2022 zu einem der fünf innovativsten deutschen Internet-Unternehmen und vergaben volle Punktzahl.
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