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Verwaltung: Ist die Generation Z wirklich so schlecht?

In den letzten Jahren hat sich das Bild der Generation Z in der Verwaltung oft gewandelt. „Während einige ihre innovativen Ideen und ihr Engagement für das Gemeinwohl loben, gibt es auch Stimmen, die behaupten, dass diese Generation faul und anspruchsvoll sei“, sagt der Führungskräfteberater für strategisches Personalmanagement Rolf Dindorf aus Kaiserslautern. So titelt die Bildzeitung: „Generation Z wie ZU faul?“ Und fragt: „Besteht die Generation Z, geboren zwischen 1995 und 2010, aus lauter Jammerlappen?“

Das Job-Netzwerk Xing beschimpft in einer Generationen-Auswertung die Generation Z als „Die illoyalsten Jobber aller Zeiten“.

Wie gerechtfertigt sind diese Vorwürfe wirklich?

Die Generation Z oder GenZ umfasst die Jahrgänge 1994-2010. „Ein Fallstrick beim Blick auf die Digital Natives wird daraus, wenn man – wie vielfach geschehen – unterstellt, dass es eine einheitliche Generation Z (im öffentlichen Dienst) gibt“, sagt der Verwaltungsexperte Dindorf. So gibt es ebenso überzeugte TikToker wie ‚Gegner‘ in dieser Generation. Gleiches gilt für Klimakleberinnen usw.

Die Generation Z hat andere Prioritäten und (teilweise) Werte als ihre Vorgängergenerationen. Sie sind digital aufgewachsen und haben Zugang zu einer Fülle von Informationen und Unterhaltungsmöglichkeiten.

Ein Aspekt, der häufig kritisiert wird, ist die Nutzung von sozialen Medien und Online-Unterhaltung. Die Generation Z verbringt viel Zeit online, sei es auf sozialen Plattformen wie Instagram, Snapchat und TikTok oder beim Streamen von Videos auf Plattformen wie Netflix. Dies wird oft als Zeichen von Faulheit interpretiert, da sie angeblich nicht produktiv genug seien. Statt dieses Vorwurfes sollte man das Kirchturmdenken überwinden und bedenken, dass die Nutzung von sozialen Medien und Online-Unterhaltung nicht zwangsläufig Faulheit bedeutet. Viele junge Menschen nutzen diese Plattformen, um sich zu informieren, Meinungen auszutauschen und sich kreativ auszuleben. Sie setzen sich für soziale und politische Themen ein und nutzen die Möglichkeiten des Internets, um sich weiterzubilden.

„Vor diesem Hintergrund müssen sich viele Personalentwickler in Verwaltungen fragen, inwieweit ihre Fortbildungsangebote nicht old school sind“, äußert sich Rolf Dindorf dazu. Seit Jahrzehnten das jährliche Fortbildungsprogramm aufgelegt spiegelt nur die Vergangenheit wider.

Ein weiterer Punkt, der oft in Bezug auf die Generation Z erwähnt wird, ist die Vorliebe für flexible Arbeitsmodelle und Homeoffice (statt überholter Präsenzkultur). Diese Generation schätzt die Work-Life-Balance und sucht nach Möglichkeiten, Arbeit und Freizeit in Einklang zu bringen. „Dies kann als Mangel an Engagement für die Arbeit gedeutet werden, aber es zeigt auch eine kluge Anpassungsfähigkeit und den Wunsch nach einem erfüllten und gesunden Leben“, betont Rolf Dindorf.

„Das war bei uns früher, aber nicht möglich!“, schallt es aus so manchem Abteilungsleiterbüro einer Stadtverwaltung. Was nützt der Blick zurück im Zorn?

Die Digital Natives wachsen in Zeiten von demographischem Wandel, Digitalisierung und KI auf. Sie nutzen – wie jede Generation davor – ihre Spielräume.

Jede Generation hat ihre Stärken und Schwächen, und die GenZ ist keine Ausnahme. Sie mag andere Prioritäten und Lebensstile haben als ihre Vorgängergenerationen, aber das bedeutet nicht, dass sie faul oder dergleichen sind.

Um also das Stereotyp der „faulen Generation Z“ zu überwinden, sollten sich Führungskräfte in Verwaltungen von Vorurteilen befreien und die Vielfalt und das Potenzial dieser jungen Verwaltungsmitarbeiter erkennen“, fordert der Verwaltungsexperte für Personalmanagement. Statt zu kritisieren, sollten die Führungsverantwortlichen die Generation Z ermutigen, ihre Fähigkeiten und Ansichten in die Welt einzubringen und positive Veränderungen zu bewirken.

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