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Historischer Punktgewinn: Unioner mit umkämpftem Remis in Neapel

Der 1. FC Union Berlin holt im Auswärtsspiel bei der SSC Neapel den ersten Punkt in der UEFA Champions League. Nach dem 0:1 durch Matteo Politano in der ersten Halbzeit (39.) ist es David Fofana, der im zweiten Durchgang zum 1:1-Endstand trifft (52.).

SSC Neapel: Meret – Rui (77. Oliviera), Natan, Rrahmani, Di Lorenzo – Zielinski (90. Cajuste), Lobotka (77. Simeone), Anguissa – Kvaratskhelia, Raspadori, Politano (87. Lindström)

1. FC Union Berlin: Rönnow – Juranović (64. Trimmel), Jaeckel, Bonucci, Leite, Roussillon (79. Aaronson) – Haberer (79. Gosens), Khedira (70. Tousart), Laïdouni (70. Král) – Becker, Fofana

Personal: In der Aufstellung von Union gab es im Vergleich zur Partie gegen Eintracht Frankfurt fünf Änderungen. Neben Paul Jaeckel, der zum ersten Mal in dieser Saison von Anfang an spielte, rückten auch Josip Juranović, Jérôme Roussillon, Janik Haberer und Rani Khedira wieder in die Startelf.

Zuschauer: 42.449

Tore: 1:0 (39. Politano), 1:1 (52. Fofana)

Politano bringt Neapel in Front – Union mit Aluminium-Pech

Im Stadio Diego Armando Maradona konnte Sheraldo Becker den ersten Abschluss für Union verbuchen, der Flachschuss des Angreifers stellte aber kein Problem für Neapel-Keeper Alex Meret dar (4.). Kurz darauf drangen die Gastgeber erstmals in den gegnerischen Strafraum ein, als Amir Rrahmani nach einer Ecke zum Kopfball aufstieg und die Kugel wenige Zentimeter neben den linken Pfosten setzte (6.). Nach einer knappen Viertelstunde hatte Neapel dann die erste richtig gefährliche Gelegenheit: Aus kurzer Distanz kam Piotr Zielinski zum Schuss – Frederik Rönnow reagierte mit einem starken Reflex und bewahrte sein Team vor einem frühen Rückstand (16.). Danach entwickelten die Italiener eine Drangphase, in der Union kompakt und hochkonzentriert verteidigte. In der 24. Minute hatte das Team von Urs Fischer zudem etwas Glück, als ein Kopfball von Natan am rechten Pfosten landete.

Sechs Zeigerumdrehungen später bejubelten die Heimfans den vermeintlichen Führungstreffer von Frank Anguissa, der aufgrund eines Fouls an Jérome Roussillon in der Entstehung nach VAR-Überprüfung jedoch wieder aberkannt wurde. Den Eisernen gelang es in der Folge, sich etwas Entlastung zu verschaffen, doch ein Schussversuch von Janik Haberer nach Steckpass von Sheraldo Becker geriet zu unplatziert (38.). Die Italiener blieben am Drücker und erzielten wenige Augenblicke später das 1:0: Nach einer Flanke von Mário Rui fälschte Josip Juranović den Ball unglücklich zu Matteo Politano ab, der Rönnow aus kurzer Distanz keine Abwehrchance ließ (39.). In der Schlussphase der ersten Halbzeit agierte Union in der Offensive wieder mutiger und hätte mit der letzten Aktion fast den Ausgleich erzielt – ein direkter Freistoß von Juranović verfehlte das Ziel aber um wenige Zentimeter und landete am linken Pfosten (45.+7).

Fofana gleicht aus – turbulente Schlussphase

In der Anfangsphase des zweiten Durchgangs war Neapel zunächst drückend überlegen und schnürte Union im Strafraum ein, doch das Team von Urs Fischer stand in der Abwehr weiter gut und überstand diese Drangphase unbeschadet. In der Offensive setzten die Köpenicker auf Konter: Nach 52 Minuten wurde David Fofana mit einem langen Ball auf die Reise durch die italienische Verteidigung geschickt. Der Ivorer spielte seine Schnelligkeit aus und passte zu seinen Sturmpartner Becker weiter – dieser fackelte nicht lange und zog aus rund 16 Metern ab. Meret war zur Stelle, wehrte den Ball aber direkt vor die Füße von Fofana ab, sodass der Angreifer per Abstauber den vielumjubelten Ausgleich erzielte. Die Neapolitaner waren bemüht, schnell zu antworten, bissen sich aber im letzten Drittel immer wieder die Zähne aus. Stattdessen waren es die Berliner, die nach einer knappen Stunde beinahe das Spiel gedreht hätten. Nach einer flachen Hereingabe von Roussillon kam Becker in der Mitte aber einen Schritt zu spät (56.).

Die Gastgeber machten in der Folge weiter Druck und hatten mehr Spielanteile, doch Union blieb bei Kontern gefährlich. In der 69. Minute sprintete Becker die linke Außenbahn entlang, ließ zwei Gegenspieler aussteigen und spielte den Ball zum eigewechselten Christopher Trimmel. Der Kapitän fasste sich ein Herz, sein Distanzschuss geriet allerdings zu unplatziert. Auf der Gegenseite war Rönnow nach einer halbhohen Hereingabe zur Stelle und schnappte sich das Leder (73.). Zwischen beiden Teams ging es nun hin und her: Nach 82. Minuten war es einmal mehr Rrahmani, der im Zentrum zum Kopfball aufstieg. Die Kugel landete auf dem Tornetz. In der Schlussphase warfen “Gli Azzurri” alles nach vorne, doch auch der Mannschaft von Urs Fischer gelangen Entlastungangriffe. Immer wieder war es Fofana, der Bälle festmachte und seine Mitspieler in Szene setzte. Kurz nach Ablauf der regulären Spielzeit verfehlte Lucas Tousart nach Vorarbeit der Chelsea-Leihgabe knapp das Ziel (90.+1). In der Nachspielzeit verteidigten die Eisernen das Remis dann mit Herz und Leidenschaft und verdienten sich so den ersten Champions-League-Punktgewinn der Vereinsgeschichte.

Stimmen nach dem Spiel

„Die Mannschaft war heute unermüdlich und hat sich endlich wieder für eine tolle Leistung belohnt. Das freut mich für die Jungs und für den ganzen Klub. Sicherlich hatten wir heute auch das nötige Spielglück, aber wenn ich sehe, was wir aufgewendet haben und wie wir versucht haben, unser Tor zu schützen, dann war sehr deutlich, dass wir unbedingt punkten wollten“, so das Fazit von Union-Cheftrainer Urs Fischer.

„Ich fühle mich gut und bin glücklich, dass wir heute nicht mit leeren Händen dastehen. Es ist unheimlich wichtig für den Kopf, dass wir den Aufwand, den wir betrieben haben, diesmal in einen Punktgewinn umgewandelt haben. Natürlich war auch heute nicht alles perfekt, aber ich finde, dass wir über 90 Minuten ein sehr ordentliches Spiel gemacht haben“, sagte Rani Khedira nach dem Abpfiff.

Ausblick auf die kommenden Tage

Die Profis von Urs Fischer reisen am Donnerstagvormittag zurück nach Berlin und beginnen mit der Vorbereitung auf das nächste Bundesligaspiel gegen Bayer 04 Leverkusen. Anstoß in der BayArena ist am Sonntag, dem 12.11.2023, um 15:30 Uhr.

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