Für eine krisenfeste, ökologischere und gerechte Agrarpolitik
In ihrer Stellungnahme sprechen sich die Verbände dafür aus, ab 2027 alle Fördermittel der GAP für eine einkommenswirksame Honorierung klar definierter Leistungen der Bäuerinnen und Bauern in den Bereichen Umwelt-, Natur-, Klima-, und Tierschutz einzusetzen und hierbei stets agrarstrukturelle Aspekte zu berücksichtigen. Zur Entbürokratisierung der GAP wird vorgeschlagen, die bisherigen Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKM) sowie die Öko-Regelungen, mindestens auf Antragsebene, zusammenzuführen und kohärent aufeinander abzustimmen. Die Förderung von Junglandwirt:innen soll auf Basis einer konzeptbasierten, nicht flächengebundenen Existenzgründungsprämie erfolgen. Die Verbände halten es für notwendig, dass Betriebe, die GAP-Förderung erhalten, auch weiterhin bestimmte Basisvorgaben einhalten müssen.
Eine hohe Bedeutung misst die Plattform der Organisation der Agrarmärkte (GMO) bei. Mit einem Bündel an Maßnahmen sollen Bäuerinnen und Bauern in die Lage versetzt werden, die Agrarmärkte im Gleichgewicht zu halten und dadurch gewinnbringende Preise zu erzielen. Um den Politikwechsel in der GAP für die landwirtschaftlichen Betriebe in planbaren, verbindlichen und sozial gerechten Schritten zu vollziehen, fordern die Verbände die Bundesregierung auf, bereits in der laufenden Förderperiode die Instrumente zur Honorierung von Gemeinwohlleistungen auszubauen sowie deren Prämienhöhen aufzustocken und die Fördermittel zudem gerechter zu verteilen.
Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND): „Bisher ist nicht gelungen, die GAP zu einem wirklichen Motor für den Umbau der Landwirtschaft zu machen. Wir wollen mehr ökologische Wirksamkeit ab 2028, die sich auch für die Betriebe lohnt, indem Fördermittel nur dann gezahlt werden, wenn sie Umwelt-, Natur-, Klima- und Tierschutz belohnen und die Zahlungen für die Bäuerinnen und Bauern einkommenswirksam werden.“
Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. (AbL): „Eine zukunftsfeste Landwirtschaft ist nur mit vielen und vielfältigen landwirtschaftlichen Betrieben umsetzbar. Die konsequente Förderung von Gemeinwohlleistungen in der GAP nach 2027 muss deswegen auch ebenso konsequent an agrarstrukturellen, wirtschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten ausgerichtet werden.“
Peter Röhrig, Geschäftsführender Vorstand beim Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW): „Die künftige GAP muss einfacher für die Betriebe und wirksamer für die Umwelt werden. Die Honorierung freiwilliger Umweltleistungen der Bäuerinnen und Bauern muss im Mittelpunkt der GAP stehen. Wichtig ist, dass mit der Stärkung der handwerklichen Lebensmittelverarbeitung und regionaler Wertschöpfungsketten Impulse für die ländliche Entwicklung gesetzt werden.“
Hans Foldenauer, Sprecher des Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM): "Prämien und Preise gemeinsam denken – mit dieser Forderung wenden wir uns heute verbandsübergreifend an die Politik. Anders sind wirtschaftliche Perspektiven für den gesamten Berufstand und ein Stopp des Strukturbruches nicht zu erreichen. Die Gemeinsame Marktordnung muss es allen Bäuerinnen und Bauern ermöglichen mit ihren Agrarprodukten angemessene Einkommen zu erzielen. Zu diesen Produkten zählen auch Leistungen des Umwelt-, Klima-, und Tierschutzes."
Dr. Jürgen Metzner, Geschäftsführer beim Deutschen Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL): „Wir müssen in den Landschaften viele Herausforderungen bewältigen und Umweltziele erreichen. Die GAP muss den Landwirt:innen für den Schutz von Artenvielfalt, Wasser, Böden und Klima Angebote mit attraktiven und wirksamen Maßnahmen machen. Wir brauchen endlich positive Ergebnisse! Das erwarten auch unsere Bäuerinnen und Bauern.“
Jörg-Andreas Krüger, Präsident beim Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU): "Sauberes Wasser, fruchtbare Böden, Artenvielfalt und gesellschaftlicher Zusammenhalt sind auch für die Lebensmittelproduktion von morgen unverzichtbar. Deshalb muss die EU-Agrarpolitik nach 2027 die Bäuerinnen und Bauern Landwirtschaft angesichts von Natur- und Klimakrise bei der ökologischen Transformation der Landwirtschaft unterstützen, wirtschaftliche Perspektiven für nachhaltige Betriebe schaffen und konsequent öffentliche Leistungen honorieren."
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