Landschaftswasserhaushalt im Fokus des Verbandes
Um dem Artensterben in den Agrarlandschaften wirksam entgegenzutreten, sei eine engere Kooperation zwischen Landnutzern und Naturschützern vonnöten. Gerade in Anbetracht des gescheiterten Insektendialogs, müssen nun Wege gefunden werden, effektive und großflächige Maßnahmen zu initiieren, die auch von den Landwirtschaftsbetrieben ohne wirtschaftliche Verluste umgesetzt werden können.
Wir dramatisch die Lage ist, zeigte Dr. Jörg Gelbrecht, Leiter des NABU-Landesfachausschusses Entomologie, in seinem Vortag zum Insektenschutz. Er beklagte, dass das Aussterben der Arten sich nun auch in den Schutzgebieten abspiele. Grund dafür sei oftmals die falsche Bewirtschaftung der Flächen. Das vom Umweltministerium Brandenburg gemeinsam mit vielen Beteiligten erarbeitete Insektenschutzprogramm, in dem sich auf 70 Seiten konkrete Maßnahmen finden, müsse nun endlich umgesetzt werden, so seine Forderung. „Wir haben keine Zeit mehr, weitere Studien zu betreiben oder Papiere zu verfassen, sonst ist es für viel Arten zu spät“, so der Schmetterlingsspezialist.
Auch für die Insektenwelt sei die Stärkung des Landschaftswasserhaushaltes, wie es sich der NABU Brandenburg auf die Fahnen geschrieben hat, unabdingbar. Denn auch vielen Arten der nassen und feuchten Lebensräume, wie Moorwiesen gehe es extrem schlecht. Björn Ellner, Vorsitzender des NABU Landesverbandes, will insbesondere im nächsten Jahr, wenn in Brandenburg die Europa-, Kommunal-, und Landtagswahlen anstehen, die Stärkung des Landschaftswasserhaushaltes in den Mittelpunkt der Arbeit des Verbandes stellen. NABU-Aktive, die draußen unterwegs sind, dokumentieren seit Jahren das Verschwinden vieler Feuchtgebiete und Kleingewässer und damit den Rückgang z. B. vieler Amphibien. Beispielhaft nannten er die Abnahme der von Ehrenamtlichen betreuten „Krötenzäune“.; waren es in den 2000er Jahren noch 1.000 Amphibienschutzzäune, so sind es in diesem Jahr nur noch 23 gewesen.
„Wir wollen in der Gesellschaft ein Bewusstsein dafür schaffen, dass es einen Paradigmenwechsel im Umgang mit unserem Wasser geben muss“, so Ellner. Angesichts der Tatsache, dass Brandenburg sein Trinkwasser zu 88 Prozent aus Grundwasser bezieht, müsse klar werden, dass Naturschutz Trinkwasserschutz ist.
Hintergrund:
Die CDU ist nicht aufgeführt, da sich deren Vertreter krankheitsbedingt kurzfristig entschuldigte.
Insektendialog im Nachgang der beiden Volksinitiativen: https://brandenburg.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-projekte/26210.html
Insektenschutzprogramm des Landes: https://mluk.brandenburg.de/mluk/de/umwelt/natur/arten-und-biotopschutz/insektenschutz/
Naturschutz ist Trinkwasserschutz – Wasser als Schwerpunktthema des NABU Brandenburg:
https://brandenburg.nabu.de/natur-und-landschaft/gewaesser/wasserkrise/index.html
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