Mit HORST zum Roboter-Führerschein
„Robotik ist, aus meiner Sicht, für das Handwerk ein wichtiges Zukunftsthema. Die Vorteile werden gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sichtbar werden. Ich sehe ein großes Potenzial, dass man mit Robotern arbeitsteilig hohe Effizienz erzeugen kann – und das in einer Vielzahl von handwerklichen Gewerken“, so Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz und damit verantwortlich für die Bildungsakademien in Singen, Waldshut-Tiengen und Rottweil.
Seminar offen für alle
Der Robotik-Kurs in Singen ist deshalb für Interessierte aus allen Branchen offen – vom Auszubildenden, über den Studierenden bis zum Handwerksmeister oder Ingenieur. In einer Woche erlernen die Teilnehmenden die Bedienung und Programmierung des kollaborierenden Roboters ("Cobot") HORST der Firma "fruitcore robotics GmbH".
„Wir haben den Roboter vor einem halben Jahr erworben und werden ihn auch in der überbetrieblichen Ausbildung und im Meisterkurs Feinwerkmechanik einsetzen“, erzählt Feinwerkmechanik-Lehrmeister Bernd Linder, der den Roboter in der Bildungsakademie programmiert hat.
Dem Fachkräftemangel entgegenwirken
Dass Robotik gerade für Feinwerkmechanikermeister ein großes Thema ist, weiß Michael Fischer, Fertigungsleiter Zerspanung bei der M&C TechGroup MechParts in Aach. Fischer hatte 2010 am Meisterkurs bei Bernd Linder in der Bildungsakademie Singen teilgenommen und arbeitet jetzt mit einem Roboter in einem Neun-Mann-Handwerksbetrieb, der ein Tochterunternehmen eines globalen Unternehmens ist.
„Aufgrund des Fachkräftemangels hatten wir keine andere Wahl. Ich arbeite in Spitzenzeiten seitdem keine 55 Stunden mehr, sondern 40 bis 42 Stunden. Der Roboter läuft mannlos bis in die Nacht hinein und auch in Urlaubszeiten, und produziert so Teile vor. Es ist ein Traum“, schwärmt Fischer. Seine Firma plant deshalb bereits, einen weiteren Roboter anzuschaffen.
Für Handwerksbetriebe interessant
Der Feinwerkmechanikermeister sieht in der Robotik gerade auch für Handwerksbetriebe ein großes Potenzial. „Man kann durch das günstige Produzieren mit einem anderen Stundensatz kalkulieren und wettbewerbsfähiger sein. Unsere Maschine arbeitet sehr genau und ist nicht fehleranfällig. Und sollte doch einmal beim mannlosen Arbeiten ein Teil kaputtgehen, kann man den Roboter so programmieren, dass er sofort mit einem Schwesterwerkzeug weitermacht“, beschreibt Fischer.
In nur zwei Wochen hatte Fischer den Roboter in seinem Unternehmen eingerichtet. Für Personen, die CAD/CAM-Programmieren können, sei das Handling kein Problem, so der Experte. Sein Wissen gibt Fischer als freier Dozent beim Bildungsakademie-Kurs „CNC, CAD und CAM für Fachkräfte“ weiter, den Bernd Linder leitet. Der nächste findet vom 09. bis 13. September 2024 in Singen statt.
Informationen und Anmeldung zu allen Kursen der Bildungsakademie unter www.bildungsakademie.de.
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