Energie- / Umwelttechnik

Nein zum Nationalpark im Reichswald!

Der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Kleve Michael Seegers macht mit einer klaren Botschaft deutlich: „Die Bauern am Niederrhein sagen Nein zu den Plänen der Ausweisung eines Nationalparks Reichswald!“ Die Vertreter des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV) positionieren sich klar gegen die Bewerbung um einen neuen Nationalpark im Reichswald. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat kürzlich eine Liste mit möglichen Gebieten für einen solchen Nationalpark veröffentlicht, darunter überraschenderweise auch den Reichswald. Der RLV äußert erhebliche Bedenken und appelliert an die zuständigen Gremien, sich bewusst zu machen, welche Kosten mit der Ausweisung für die Kommunen verbunden seien und welche Vermögensschäden je nach Zuschnitt des Nationalparkgebietes den Eigentümern und Bewirtschaftern von Wald-, Acker- und Grünlandflächen drohen. Der RLV fordert daher, insbesondere die Belange der Landwirtschaft in die Entscheidungsfindung einzubeziehen.

Aus Sicht der heimischen Landwirtschaft bietet der Nationalpark im Reichswald keinen erkennbaren Mehrwert für Mensch, Umwelt und Natur. Es sei zu befürchten, dass nicht nur die forstwirtschaftlichen Flächen im Reichswald betroffen seien, sondern möglicherweise auch angrenzende Gebiete wie der Auenwald im Kranenburger Bruch oder landwirtschaftliche Nutzflächen in der Düffel, so der RLV.

Die Erfahrungen aus den bisherigen Konflikten zwischen Naturschutz und Landwirtschaft in der Düffel lassen befürchten, dass eine Nationalparkausweisung zu weiteren gesellschaftlichen Verwerfungen führen könnte. Seit Jahrzehnten bestehen tiefgreifende Konflikte, weil die landwirtschaftliche Praxis aufgrund eines aus heutiger Sicht erkennbar fachlich falschen Naturschutzkonzepts reguliert werden soll. Die jetzigen Bestrebungen um den neuen Nationalpark würden diesen Konflikt in der Region weiter verschärfen.

Die Anforderungen an einen Nationalpark im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes seien darüber hinaus nicht erfüllt, da das zusammenhängende Gebiet nicht groß genug und insbesondere nicht unzerschnitten sei.

Die rheinischen Landwirte stehen Naturschutzmaßnahmen keineswegs ablehnend gegenüber. Der Berufsstand bekennt sich zum Vertragsnaturschutz und zur Rahmenvereinbarung Biodiversität. Die zunehmende regulative Ausweisung von Schutzgebieten führen jedoch zu einem Vertrauensverlust der Landwirte in die Politik und erschweren dauerhaft den Erfolg eines kooperativen Miteinanders.  

Darüber hinaus sieht der Rheinische Landwirtschafts-Verband die Gefahr erhöhter Wildschäden auf angrenzenden Flächen und eine mögliche Ansiedlung des Wolfes im Nationalpark mit negativen Auswirkungen auf die Weidetierhaltung. In der Düffel, die als Wiesenvogelhabitat bekannt ist, seien bereits erhebliche Probleme durch Vogelprädatoren bekannt. Fraglich sei ferner, wie eine zukünftige Wassergewinnung im Reichswald gesichert werden solle, wenn die derzeitigen Genehmigungen auslaufen. Dann dürften neue Wasserschutzgebiete auf landwirtschaftlichen Flächen entstehen mit weiteren Einschränkungen für die landwirtschaftliche Nutzung.

Der RLV fordert, die Region nicht mit weiteren Schutzkategorien zu überziehen, sondern den kooperativen Ansatz wieder aufzugreifen und so gemeinsam die Region ohne mögliche Verwerfungen zwischen den Eigentümern, Bewirtschaftern und Naturschutz weiterzuentwickeln. Seegers appelliert daher an die kommunalen Entscheidungsträger: „Lassen Sie uns gemeinsam unsere Heimat weiterentwickeln – wir brauchen keinen Nationalpark, der uns dabei einschränkt, einen ausgewogenen Weg zu finden!“

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Rheinischer Landwirtschafts-Verband e.V.
Rochusstraße 18
53123 Bonn
Telefon: +49 (228) 52006-100
Telefax: +49 (228) 52006-159
http://www.rlv.de

Für die oben stehende Story ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel