Medien

Film- und Medienstiftung NRW fördert 6 Hörspielprojekte

Die Film- und Medienstiftung NRW vergibt Arbeitsstipendien an 6 Hörspielmacher:innen in Höhe von insgesamt 26.000 Euro. Die entsprechenden Empfehlungen erarbeitete der Beraterstab in der dritten Sitzung des laufenden Jahres.

Zu den Hörspielprojekten:

„I am scared no more“, Frank Reifenberg, Demba Sanoh (Köln/Berlin), 6.000 Euro
Aus der Perspektive der afrikanischen Wassergottheit Mami Wata beleuchtet die Hörspielserie das Spannungsfeld zwischen afrikanischer und europäischer Sichtweise. Mami Wata schaut zurück, kennt die Entwicklung der letzten Jahrhunderte, seit erstmals weiße Eroberer mit der indigenen Bevölkerung des westlichen Afrikas zusammentrafen. Mami Wata ist gleichzeitig moderne und archaische Figur, reale Person und Naturgöttin. Im Mittelpunkt steht dabei ihr Aufeinandertreffen mit Mary Henrietta Kingsley, einer britischen Ethnologin aus dem 19. Jahrhundert. Mami Wata zeigt uns exemplarisch an dieser Begegnung, wie Kolonialismus funktioniert und wo Europa sich bis heute schwertut, die koloniale Brille abzulegen.

„Demokratie auf dem Rückzug: Die Folgen für die Bürger?“, Albert Meyer (Berlin), 5.000 Euro
Weltweit ist die Demokratie auf dem Rückzug und mit ihr verschwinden Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit. Die Wissenschaftler des V-Dem-Projekts melden in ihrem jüngsten Demokratie-Report, dass inzwischen weltweit 5,7 Milliarden Menschen in Autokratien leben. Autor Alfred Meyer recherchiert in einem der Länder, in denen es inzwischen deutlich unfreier zugeht als zuvor: Wie macht sich der Demokratieabbau konkret bemerkbar, bei armen und reichen, mächtigen und machtlosen Menschen, in Städten und auf dem Land?

„Befindlichkeitstango“, Katrin Walschek (Köln), 4.000 Euro
Tom und Anna, ein Großstadtpaar mit Kind, kämpfen nach 15 Jahren Beziehung mit Mental Load, Work-Life-Balance, Sexflaute und ihrem Bild voneinander. Sie schwanken zwischen Komfort und Sicherheit gegen Wachstum und Veränderung und versuchen, sich und die Beziehung neu zu erfinden. Und dann ist da auch noch der Vereinbarkeitsmythos von Job, Kind und Karriere. Die Mini-Hörspielserie nimmt genau diese Themen unter die Lupe – schnell, witzig, scharf und mit vielen Sprachnachrichten angereichert.

Ich werde um Euch sein“, Kolja Unter (Wuppertal), 4.000 Euro
Kolja Unter erzählt eine persönliche, autofiktionale Familiengeschichte, die sich vom Dritten Reich bis in sein heutiges Leben zieht. In Berlin-Plötzensee hat Hitler 1942 die Mitglieder der Widerstandsbewegung „Rote Kapelle“ und auch die Urgroßmutter des Autors umbringen lassen. In dem Hörspiel geht es nicht nur um die persönliche, sondern um die deutsche Erinnerungskultur im Allgemeinen. Ein hochaktuelles Thema in Zeiten, in denen sich weite Teile der Gesellschaft wieder regressiven, autoritären Parteien und Ideologien zuwenden.

„Im Namen des Volkes“, Stine Volkman (Detmold), 4.000 Euro
Die Anthologie-Serie beleuchtet die Entwicklung der Todesstrafe in Deutschland aus verschiedenen Blickwinkeln. Dabei soll auch das Verhalten der Bevölkerung im gesamtgeschichtlichen Kontext betrachtet werden. Die Serie behandelt reale Fälle und Figuren, die zum Spannungsaufbau aber fiktionalisiert werden.

„Wir waren die Ersten“, Denise McConnell (Hamm), 3.000 Euro
Im Jahr 100 nach Ende der alten Welt: Durch den Klimawandel ausgelöste Umweltkatastrophen, Hungersnöte und Krankheitswellen haben für einen gewaltigen Rückgang der menschlichen Population gesorgt. Auch im ehemaligen Ruhrgebiet, einer Wüste aus Beton und Asphalt, die sich die Natur nur sehr langsam zurückholt, lebt fast niemand mehr. Nick, ein junger Belesener, und Ratte, eine pragmatische Sucherin, gehören zu den Überlebenden. Sie erfahren von einem Ort alten Wissens, und einem besonderen Garten, in dem Schätze vermutet werden, die ihnen dazu verhelfen könnten, ein ganz neues Leben anzufangen.

Mitglieder des Beraterstabs sind Christiane Florin, Deutschlandfunk, Volker W. Degener, Verband Deutscher Schriftsteller in NRW, und Stefan Cordes, WDR. Zuständige Förderreferentin für Hörspiel bei der Film- und Medienstiftung NRW ist Anke Morawe. Der nächste Einreichtermin wird im neuen Jahr bekannt gegeben.

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