Noch Klärungsbedarf trotz Einigung
Dr. Dominik Rehse, Leiter der Nachwuchsforschungsgruppe „Design digitaler Märkte“ am ZEW Mannheim, erklärt dazu: „Es ist zu begrüßen, dass der Trilog zur KI-Verordnung heute nach langem Ringen mit einer Einigung zu Ende gegangen ist. Gleichermaßen sind noch viele Fragen offen. Dazu zählen unter anderem die Maßgaben, wie genau KI-Algorithmen in kritischen Anwendungsbereichen geprüft werden sollen. Zu solchen Fragen hat die Europäische Kommission bei den europäischen Normungsorganisationen harmonisierte Standards in Auftrag gegeben. In diesen Normungsorganisationen arbeiten primär Industrievertreter, weitgehend außerhalb des Lichts der Öffentlichkeit. In ihrem Kreis dürfte sich beispielsweise entscheiden, wie intensiv KI tatsächlich geprüft wird und damit wie verlässlich KI-Modelle in kritischen Anwendungsbereichen sein werden. Die EU-Kommission und die anderen Trilogparteien sollten es als ihre Aufgabe sehen, diese Diskussionen hinter verschlossenen Türen transparent für die Öffentlichkeit zu machen und im Zweifel auch zu intervenieren, wenn die entwickelten harmonisierten Standards zu lax sein sollten.“
Das ZEW in Mannheim forscht im Bereich der angewandten und politikorientierten Wirtschaftswissenschaften und stellt der nationalen und internationalen Forschung bedeutende Datensätze zur Verfügung. Das Institut unterstützt durch fundierte Beratung Politik, Unternehmen und Verwaltung auf nationaler und europäischer Ebene bei der Bewältigung wirtschaftspolitischer Herausforderungen. Zentrale Forschungsfrage des ZEW ist, wie Märkte und Institutionen gestaltet sein müssen, um eine nachhaltige und effiziente wirtschaftliche Entwicklung der wissensbasierten europäischen Volkswirtschaften zu ermöglichen. Das ZEW wurde 1991 gegründet. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Derzeit arbeiten am ZEW Mannheim rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen zwei Drittel wissenschaftlich tätig sind.
Forschungsfelder des ZEW
Altersvorsorge und nachhaltige Finanzmärkte; Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen; Digitale Ökonomie; Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik; Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik; Marktdesign; Umwelt- und Klimaökonomik; Ungleichheit und Verteilungspolitik; Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft.
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