Ein Blick auf sechs Jahrzehnte „Hochschule Aalen“
1963 stürmten die Beatles die Hitparade, John F. Kennedy besuchte Berlin, das ZDF ging auf Sendung – und in Aalen wurde die Staatliche Ingenieurschule gegründet. Die Anfänge der Ingenieurschule bekam Prof. Heinz Schilling, der nach einer Lehre bei Daimler-Benz Maschinenbau an der TH Stuttgart studiert hatte, von der Pike auf mit, als er 1963 nach Aalen kam. „Die folgenden Jahre waren spannende Zeiten. Die Studierenden riefen zu Protestveranstaltungen auf, es gab Vorlesungsstreiks und Sitzblockaden. Kurz gesagt: Es herrschte ziemlich viel Remmidemmi“, erzählt der heute 90-Jährige schmunzelnd. 1973 wurde Schilling der erste gewählte Rektor der damaligen Fachhochschule. Schon damals wurde mit der anwendungsbezogenen Lehre und der wirtschaftsnahen Forschung die Grundlage für die heutige Forschungsstärke der Hochschule gelegt. Nach Schillings vierjähriger Amtszeit war die Studierendenanzahl von 826 bereits auf 1.200 Studierende angewachsen und mit dem Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen das Fundament für die Wirtschaftswissenschaften gelegt.
Unter Prof. Dr. Dr. Ekbert Hering wurde die Hochschule konsequent ausgebaut und baulich erweitert. Der Physiker und Wirtschaftswissenschaftler war von 1997 bis 2007 Rektor. Hering intensivierte die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft sowie zahlreichen Institutionen und Gremien – sowohl in der Region als auch darüber hinaus. „Und gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule in Schwäbisch Gmünd haben wir den Studiengang Ingenieurpädagogik entwickelt“, sagt Hering. Ganz besonders am Herzen lag ihm die Internationalisierung der Hochschule sowie die bauliche Erweiterung. Durch neue Studiengänge wie beispielsweise Internationale Betriebswirtschaft, Betriebswirtschaft für kleine und mittlere Unternehmen, Informatik sowie Augenoptik und Hörakustik stieg die Studierendenzahl bis zum Ende seiner Amtszeit auf 3.860.
2008 wanderte der „Rektoren-Staffelstab“ weiter zu Prof. Dr. Gerhard Schneider. Als leidenschaftlicher Forscher, begeisterter Naturwissenschaftler und strategisch agierender Rektor prägte er 14 Jahre lang die Geschicke der Hochschule Aalen. In seiner Amtszeit wurde sie zu einer der forschungsstärksten Hochschulen für angewandte Wissenschaften bundesweit, die Studierendenzahlen verdoppelten sich nahezu und auf dem Campus entstanden zahlreiche neue Gebäude. Auch für das Promotionsrecht war Schneider der Wegbereiter – ein Meilenstein für die Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg. „Bei den Erstsemesterbegrüßungen in die erwartungsvollen, manchmal auch etwas bang blickenden Gesichter zu schauen und diese dann bei den Graduiertenfeiern wieder zu sehen – als gereifte Persönlichkeiten, bereit, die Welt zu erobern – das waren immer ganz besonders schöne Momente“, erinnert sich Schneider. „Auch der Aufbau von explorhino, die Umsetzung der Forschungsgebäude, die Einwerbung des FH-Impuls-Projekts SmartPro oder der erste Platz bei der Gründungsförderung waren für mich Highlights meiner Amtszeit.“
Seit Anfang 2022 leitet Prof. Dr. Harald Riegel federführend die Geschicke der Hochschule Aalen. Der promovierte Physiker, der 2009 an die Hochschule Aalen kam und während seiner Zeit als Professor das Forschungslabor LaserApplikationsZentrum (LAZ) aufbaute, möchte die Stärken der Hochschule weiter ausbauen. Denn nur was besser wird, bleibt gut, ist der 58-Jährige überzeugt. Riegel, der vor seinem Amtsantritt sieben Jahre lang als Prorektor die Internationalisierung und Kommunikation der Hochschule begleitet hatte, setzt auf eine gemeinschaftliche Weiterentwicklung des starken Bündnisses auf kommunaler und regionaler Ebene sowie mit den Unternehmen der Region – gerade im Hinblick auf die fortschreitende Digitalisierung. „Es ist mir ein großes Anliegen, die Industrie bei diesem Transformationsprozess zu unterstützen“, betont Riegel. Wichtig sei auch die permanente Anpassung der Studienangebote, um diese attraktiv zu halten und Kinder und Jugendliche früh für die Welt der Naturwissenschaften und Technik zu begeistern.
„Die MINT-Bildung ist in Zeiten des Fachkräftemangels von elementarer Bedeutung für die Gesellschaft und die Region“, so Riegel. Und enthusiastisch fügt er hinzu: „Eigentlich sind wir eine Hochschule fürs ganze Leben – vom frühen Kindesalter übers Studium bis hin zu unseren vielfältigen Weiterbildungsangeboten.“ Daran stetig weiterzuarbeiten, zum Wohle der Hochschule und der Region Ostwürttemberg, „ist die Basis für alles.“
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