Psyche als Hauptursache für Berufsunfähigkeit auf Rekordniveau
Anteil der Psyche erreicht Höchststand
Der Anteil psychischer Erkrankungen als Hauptursache für Berufsunfähigkeit schwankte viele Jahre zwischen 40 und 45 Prozent. 2022 verzeichnete die Debeka ein Rekordniveau von 47,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Anteil der Psyche als Berufsunfähigkeits-Grund im Jahr 2022 um 2,6 Prozentpunkte. „Der massive Anstieg psychischer Erkrankungen, der sich zunehmend auch bei der Berufsunfähigkeit bemerkbar macht, ist ein Alarmsignal in einer sich wandelnden Gesellschaft. Hier sieht man: Themen wie Work-Life-Balance und mehr Ausgleich bei mentalen Belastungen werden immer wichtiger. Gleichzeitig müssen diese Zahlen uns alle wachrütteln. Wir sollten mit psychischen Erkrankungen gesellschaftlich offener umgehen und dieses komplexe Krankheitsbild endlich aus der Stigmatisierung herausholen“, sagt Thomas Brahm, Vorstandsvorsitzender der Debeka.
Corona als Ursache nimmt zu
Auch die Corona-Pandemie schlägt sich in der Berufsunfähigkeitsstatistik das zweite Jahr in Folge nieder – wenn auch auf bisher niedrigem Niveau: In 26 Fällen war eine Covid-19-Erkrankung und deren Folgen Grund für eine Berufsunfähigkeit. Das macht bei den neu eingetretenen Leistungsfällen im Jahr 2022 etwa 2,4 Prozent aus – das ist aber bereits eine Vervierfachung im Vergleich zum Vorjahr (sechs Fälle).
Andere Hauptursachen
Laut Debeka ist der Anteil des Bewegungsapparates als Ursache für Berufsunfähigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozentpunkte (von 2021 insgesamt 11,9 Prozent) auf 10,6 Prozent gesunken. Neubildungen – also bösartige und gutartige Tumore – als Grund sind mit 15,3 Prozent nahezu gleichgeblieben (2021: 15,4 Prozent).
Mehr Rente an mehr Empfänger gezahlt
Rund 69,1 Millionen Euro Rente (Vorjahr: 67,2 Millionen Euro) zahlte die Debeka im Jahr 2022 insgesamt an Menschen, die Leistungen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung beziehen. Empfänger waren 7.931 (Vorjahr: 7.648) Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen ihre Arbeit nicht mehr – oder nur noch eingeschränkt – verrichten konnten. Davon waren 7.067 Vollinvalide (Vorjahr: 6.815) und 864 Teilinvalide (Vorjahr: 833).
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