Bundesweiter Vergleich: Kaufkraft der Rente schwankt regional um bis zu 70 Prozent
„Was man sich im Alter leisten kann, hängt nicht nur von der Rentenhöhe ab, sondern auch dem Preisniveau am Wohnort. Beides haben wir in der Studie berücksichtigt“, sagt Prognos-Studienleiter Oliver Ehrentraut. Die Rentenkaufkraft zeige, wie viel der regionale Rentenzahlbetrag vor Ort wert sei. „Niedrige Preise werten die Rente auf – und umgekehrt.“ Vor allem die unterschiedlichen Mietpreise sorgten dafür, dass die Lebenshaltungskosten regional auseinanderklafften – und damit der Wert der Rente. „Am härtesten trifft es diejenigen, bei denen niedrige Rentenansprüche und hohe Lebenshaltungskosten zusammenkommen“, so Ehrentraut.
Gesetzliche Rente allein reicht nicht
Für GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen unterstreicht die Studie die Notwendigkeit der betrieblichen und privaten Altersvorsorge. „Die Menschen brauchen ergänzende lebenslange Einkünfte, um im Alter gut leben zu können.“ Gerade diejenigen, die in einer teuren Region lebten, müssten in stärkerem Maße Eigenvorsorge betreiben, um sich später nicht zu sehr einschränken zu müssen. „Hohe Lebenshaltungskosten sind schon im Erwerbsleben für viele eine Belastung. Sie werden es aber erst recht im Alter“, so Asmussen.
Teurer Süden – günstiger Osten
Am ungünstigsten ist das Zusammenspiel aus regionaler Rentenhöhe und Kaufkraft deutschlandweit im Süden. Hinter dem Eifelkreis sind Garmisch-Patenkirchen, das Berchtesgadener Land sowie die Städte Regensburg und Freiburg mit je 862 Euro die Regionen mit der geringsten Kaufkraft. An der Spitze stehen allesamt Kreise in den neuen Bundesländern. Hinter Gera rangieren Chemnitz (Kaufkraft: 1428 Euro) und Cottbus (Kaufkraft: 1425 Euro) auf den weiteren Plätzen. „Im Osten treffen höhere Renten auf niedrigere Lebenshaltungskosten“, sagt Ehrentraut. Auch ländliche und norddeutsche Regionen stellten häufig günstige Wohnregionen für Ältere dar.
Für die Auswertung hat Prognos die regionalen Lebenshaltungskosten und Rentenhöhen in 400 Landkreisen und kreisfreien Städten miteinander verglichen. Ob die Älteren zusätzlich noch Kapital- und Mieteinkünfte haben oder private Renten beziehen, blieb unberücksichtigt. Ebenso ein möglicher Entlastungseffekt der Haushalte durch mietfreies Wohnen. Zur Berechnung der regionalen Preisniveaus hat Prognos auf die Angebotsmieten zurückgegriffen. Denn die Wohnkosten stellen üblicherweise den größten Kostenfaktor dar.
Die Kurzstudie, den kompletten Datensatz für alle Kreise sowie interaktive Karten für jedes Bundesland zum Download finden Sie hier.
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. Die rund 460 Mitgliedsunternehmen sorgen durch 454 Millionen Versicherungsverträge für umfassenden Risikoschutz und Vorsorge sowohl für die privaten Haushalte wie für Industrie, Gewerbe und öffentliche Einrichtungen. Als Risikoträger und bedeutender Kapitalgeber mit Kapitalanlagen in Höhe von 1,8 Billionen Euro haben die privaten Versicherungsunternehmen auch eine herausragende Bedeutung für Investitionen, Wachstum und Beschäftigung in der deutschen Volkswirtschaft. 487.500 Menschen sind für die Versicherungswirtschaft in Deutschland tätig.
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. GDV
Wilhelmstraße 43 / 43G
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 2020-5000
Telefax: +49 (30) 2020-6000
http://www.gdv.de
Pressesprecherin
Telefon: +49 30 2020 5902
Fax: +49 (30) 2020-6604
E-Mail: U.Schulz@gdv.de