Das Team Deutschland für Paris 2024 nimmt sechs Monate vor den Spielen Konturen an
„Mit Olaf Tabor schicken wir einen erfahrenen und hochprofessionellen Sportmanager ins olympische Rennen, der bei unseren Mitgliedsverbänden und im Team D großes Vertrauen genießt“, freut sich DOSB-Präsident Thomas Weikert.
Noch bis zum 23. Juni 2024 haben Athletinnen und Athleten aus 32 Sportarten Zeit, sich mit einem Startplatz ihren olympischen Traum zu erfüllen. Olaf Tabor: „Das Team D nimmt allmählich Konturen an. Ich hoffe, dass überraschende Erfolge wie die der Basketball- und Volleyball-Herren das ganze Team D motivieren, damit wir am Ende eine möglichst große und zugleich starke Mannschaft nominieren können.“ Der bisherige Qualifikationsstand lässt erwarten, dass in Paris bis zu 400 deutsche Athlet*innen an den Start gehen.
Hier ein Überblick über aktuellen Stand der Qualifikation, beginnend mit den Team-Sportarten.
Basketball:
Während die deutschen Männer nach ihrem Sensationssieg bei der WM 2023 qualifiziert sind, wartet auf die Basketball-Frauen (Weltranglistenplatz 25) eine schwere Aufgabe. Auf einem Qualifikationsturnier in Brasilien vom 8. – 11. Februar treffen sie innerhalb von vier Tagen auf die Gastgeberinnen (WLR 8), Australien (WLR 3) und Serbien (WLR 10). Platz Eins, Zwei und Drei berechtigen zur Teilnahme am Olympischen Turnier.
Fußball:
Die deutsche U21-Nationalmannschaft der Männer hat Olympia mit dem Aus in der Vorrunde der EM 2023 verpasst. Die deutschen Frauen haben nach dem Aus bei der WM 2023 noch die Chance, sich über ein Vierer-Final-Turnier im Rahmen der UEFA Women’s Nations League 2024 in Frankreich (23. – 28. Februar) zu qualifizieren. Dazu muss die Mannschaft entweder ihr Halbfinale gegen Frankreich am 23. Februar in Lyon oder das Spiel um den dritten Platz gegen den Verlierer aus dem anderen Halbfinale zwischen Weltmeister Spanien und den Niederlanden gewinnen.
Handball:
Die DHB-Männer haben das Halbfinale bei der EM in Deutschland erreicht und können sich qualifizieren, wenn sie die laufende EM gewinnen bzw. bei einem Finale Dänemark gegen Frankreich das Spiel um Platz Drei gewinnen. Eine zweite Chance hat das Team bei einem Qualifikationsturnier vom 14. – 17. März, wenn es dort Platz Eins oder Zwei erreicht.
Die Handballerinnen haben vom 11. – 14. April in Neu-Ulm drei Heimspiele im Rahmen eines Olympia-Qualifikationsturniers. Gegnerinnen der WM-Sechsten Deutschland sind die WM-Siebten Montenegro, die WM 11. Slowenien sowie Paraguay (WM 29.) als Panamerika-Vertreterinnen. Auch hier qualifiziert mindestens Platz Zwei für Olympia.
Hockey:
Die Herren haben das Olympische Qualifikationsturnier vom 15. – 21. Januar im Oman gewonnen und sich damit für Paris qualifiziert.
Auch die Danas haben den Olympic Qualifier in Ranchi/Indien auf Platz 1 abgeschlossen und werden in Paris an den Start gehen.
Rugby:
Sowohl Damen als auch Herren haben sich nicht qualifiziert.
Volleyball:
Die deutschen Männer haben im Oktober 2023 das Qualifikationsturnier in Brasilien gewonnen und sind für Paris qualifiziert. Die Damen haben die direkte Qualifikation verpasst. Sie müssen in den bis Juni 2024 verbleibenden zwölf Spielen in der Nation‘s League punkten, um über die Weltrangliste (aktuell sind die Damen auf Platz 12) noch einen der verbleibenden Plätze im Olympischen Turnier zu erreichen. Dazu ist das Erreichen von Platz 10, ggf. auch von Platz 9 notwendig.
Wasserball:
Beide Teams haben die Qualifikation für Paris verpasst.
Basketball 3×3:
Damen und Herren nehmen an 16er-Qualifikationsturnieren im April/Mai teil, bei denen jeweils mindestens Platz Drei erreicht werden muss.
Beach-Volleyball:
Es können sich bis zu zwei Teams pro Nation und Geschlecht qualifizieren. Bei Männern und Frauen entscheidet u.a. eine Olympische Rangliste des Weltverbandes über die Teilnahme. Hier werden aufgrund von Turnierresultaten bis Juni 2024 17 von insgesamt 24 Plätzen für Paris vergeben. Das deutsche Herren-Duo Ehlers/Wickler belegt zur Zeit Platz Fünf. Bei den Damen liegen die WM-Dritten von 2022, Müller/Tillmann, aktuell aussichtsreich im Rennen. Chancen auf einen Quotenplatz haben auch die beiden Nationalteams Ludwig/Lippmann und Borger/Ittlinger.
Individualsportarten:
Noch ohne Quotenplätze sind folgende Sportarten:
Badminton (16 maximal mögliche Startplätze), Boxen (13), Breaking (2/B-Boys haben keine Qualifikationschance mehr), Fechten (24), Gewichtheben (6), Golf (6), Judo (14).
Im Kanu-Rennsport sind bereits 17 von 18 möglichen Startplätzen erreicht, im Kanu-Slalom (Wildwasser) stehen drei von maximal sechs deutschen Starter*innen fest.
In der Leichtathletik werden die theoretisch (aufgrund von bis zu drei Startplätzen pro Disziplin und Staffeln) möglichen 133 Startplätze erst in Frühjahr und Sommer vergeben. In der Vergangenheit konnten sich regelmäßig 70-80 Sportlerinnen und Sportler qualifizieren.
Im Modernen Fünfkampf sind bereits zwei Quotenplätze sicher, bestenfalls werden es am Ende vier.
Im Radsport hat der Bereich Straße nach Abschluss der Qualifikation bei den Männern (2) und Frauen (3) insgesamt fünf von acht möglichen Startplätzen erreicht. Auf der Bahn, beim Mountainbike und beim BMX in Freestyle und Racing ist das Rennen um bis zu 28 Plätze noch offen.
Das deutsche Reiten hat seine Hausaufgaben bereits mit Bravour erledigt, alle neun Startplätze, gleichmäßig verteilt auf Dressur, Springreiten und Vielseitigkeit, sind unter Dach und Fach.
Im Ringen winken bis zu 18 Quotenplätze, einer ist bereits sicher.
Beim Rudern könnten theoretisch 48 Startplätze erkämpft werden. Das Gros der realistisch möglichen Plätze ist mit 21 bereits gesichert.
Auf einem guten Weg nach Paris sind die deutschen Schützinnen und Schützen: Vier von sechs beim Bogen und neun von 24 mit den Schusswaffen, lautet die aktuelle Zwischenbilanz.
Im Bereich des Deutschen Schwimmverbands haben die Freiwasserschwimmer*innen (3 von 4) und Wasserspringer*innen (5 von 16) bereits geliefert. Für Becken und Synchron wird die WM Anfang Februar die ersten Startplätze bringen.
Das Segeln hat neun von 14 möglichen Startplätzen erkämpft.
Alles noch vor sich haben: Skateboard (maximal 12 Startplätze), Sportklettern (8), Surfen (6), Taekwondo (8) und Tennis (12).
Für das Tischtennis sind vier Startplätze bereits sicher, sechs sind möglich, auch im Triathlon gilt momentan vier aus sechs.
Aus dem Vollen schöpfen die Turner mit fünf von fünf möglichen Plätzen an den Geräten. Die Turnerinnen brachten es auf drei von fünf, bei der rhythmischen Sportgymnastik lautet die Bilanz sieben von sieben. Am Trampolin bestehen noch zwei Qualifikationschancen pro Geschlecht.
Die Nominierungstermine des DOSB: 14. Mai/4. Juni/25. Juni/2. Juli 2024.
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