Gesundheit & Medizin

Erfolgreiche Fachtagung des Ethikkomitees in der Rehaklinik Bad Boll

Seit der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts am 26. Februar 2020, dass es ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben mit Unterstützung durch Dritte gibt, ist die gesellschaftliche und politische Debatte zum assistierten Suizid erneut entfacht. Nicht nur die psychiatrischen Professionen sind in ihrem Selbstverständnis und Auftrag betroffen, entsteht doch durch dieses Urteil ein Klärungsbedarf auf der ethischen und der therapeutischen Ebene. Was bedeutet dieses Recht auf Suizidassistenz im Besonderen für Menschen mit einer psychischen Erkrankung? Diese und weitere Fragen wurden im Rahmen der Fachtagung des Ethikkomitees zum Thema „Assistierter Suizid“ Ende Januar diskutiert. Ausgerichtet wurde die Fachveranstaltung in der Rehaklinik Bad Boll.

Der Kursaal war bis zum letzten Sitzplatz gefüllt. Das Thema hatte offensichtlich einen Nerv getroffen und sorgte für reges Interesse – nicht nur unter den externen Gästen und Mitarbeitenden der Klinikgruppe, sondern auch bei den lokalen Medien. „Wir sind stolz, dass wir als Ethikkomitee der Christophsbad Klinikgruppe dieses wichtige Thema nun in einer speziellen Fachtagung verhandeln konnten,“ erklärt Dr. med. Andrea Nägele, Fachärztin für Neurologie und Vorsitzende des Ethikkomitees. Die Begrüßung zum Fachtag und die inhaltliche Einführung zum Thema "Assistierter Suizid" erfolgte durch Frau Dr. Nägele sowie Herrn Prof. Dr. Nenad Vasić, den Ärztlichen Direktor und Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Ihr Dank galt allen Beteiligten, die sich in den Bereichen Planung, Organisation und Umsetzung engagiert hatten, und so maßgeblich zum Gelingen der Veranstaltung beitrugen. Darüber hinaus dankte Frau Dr. Nägele auch der Geschäftsführung der Christophsbad Klinikgruppe.

Im Anschluss gaben sich die renommierten Referenten die Klinke in die Hand: Mit ihren so spannenden wie informativen Vorträgen beleuchteten sie nahezu alle Facetten im Zusammenhang mit assistiertem Suizid. Zudem gab es im Anschluss an alle Präsentationen stets die Möglichkeit, Fragen aus dem Publikum zu beantworten. Den Anfang machte Prof. Dr. med. Giovanni Maio, M.A. phil., der sich dem Thema "Autonomie" bis ins kleinste Detail widmete und das Publikum zum Nachdenken anregte. Danach referierten Prof. Dr. med. Elmar Etzersdorfer, Dr. med. Walter Schlittenhardt und Dr. iur. Regine Kiesecker, bevor Dr. theol. Thomas Leyener zum Abschluss eine Podiumsdiskussion moderierte. "Ein großes Kompliment und ein besonderer Dank gebühren unserem Ethikkomitee für die ausgezeichnete Organisation und Durchführung der Veranstaltung. Sie haben eine gesellschaftlich brandaktuelle Fachtagung auf die Beine gestellt! Damit boten Sie zahlreichen externen Gästen und Mitarbeitenden der Klinikgruppe die Chance, sich über dieses für unsere Profession relevante Thema zu informieren", so Rudolf Schnauhuber, Geschäftsführer der Christophsbad Klinikgruppe.

Über die Christophsbad GmbH & Co. Fachkrankenhaus KG

Das Klinikum Christophsbad in Göppingen ist ein modernes Akutplankrankenhaus für Neurologie einschließlich regionaler Stroke Unit, Frührehabilitation und Schlaflabor, für Psychiatrie und Psychotherapie, Gerontopsychiatrie, Psychosomatik und für Kinder- und Jugendpsychiatrie mit einer über 170-jährigen Tradition. Es besteht, zusammen mit der geriatrischen Rehabilitationsklinik in Göppingen und der orthopädischen Rehaklinik Bad Boll, aus 8 Kliniken mit ambulanten, teil- und vollstationären Bereichen.

Angegliedert an das Klinikum ist das Christophsheim, ein spezialisiertes Wohnheim für psychisch u./od. neurologisch kranke Erwachsene. Die vier Standorte des Unternehmens befinden sich in Göppingen, Geislingen und Bad Boll sowie mit MentaCare, unserem Zentrum für Psychische Gesundheit, in Stuttgart. Die Christophsbad Klinikgruppe ist mit rund 1.050 Betten/Plätzen Arbeitgeber für rund 1.700 Mitarbeiter.

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