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Deutschland-Ticket bringt Fahrgäste zurück

730 Millionen Fahrgäste sind 2023 mit den Bussen und Bahnen im RMV gefahren und haben für Einnahmen von 850 Millionen Euro gesorgt. Beide Werte liegen deutlich über dem Vorjahresniveau (710 Millionen Fahrgäste und 750 Millionen Euro Einnahmen). „Mit dem im Mai 2023 eingeführten Deutschland-Ticket liegen die Fahrgastzahlen annähernd auf vor-Corona-Niveau. Die Erholung der Fahrgastnachfrage trotz Homeoffice-Effekt wäre ohne Deutschland-Ticket nicht denkbar gewesen“, sagt RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat.

„380.000 aktive Deutschland-Ticket-Abos gibt es jetzt im RMV“, so RMV-Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat des Hochtaunuskreises Ulrich Krebs. „Der Ausbau des ÖPNV setzt aber auch die Ausweitung des Schienennetzes voraus. Mit den eigenen Gleisen für die S6 geht in diesem Jahr das erste große Ausbauprojekt in Betrieb. Diesen eingeschlagenen Weg müssen wir konsequent fortsetzen und die erforderlichen Mittel für den Infrastrukturausbau bereitgestellt werden.“

Deutschland-Ticket braucht Geld für Deutschland-Angebot

„Das Deutschland-Ticket ist eine Tarifrevolution, die zeigt, wie erfolgreich einfache ÖPNV-Angebote sein können. Deshalb begrüße ich sehr, dass die Verkehrsminister das Deutschland-Ticket für dieses Jahr beschlossen haben zu sichern. Im RMV hatte jeder zweite Deutschland-Ticket-Inhaber vorher keine Zeitkarte und drei bis vier Prozent sind komplett neue ÖPNV-Kunden. Jedes zweite Deutschland-Ticket im RMV wurde per RMVgo-App erworben“, so RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. „Ich bin überzeugt, dass wir 20 Prozent Neukunden erreichen können, wenn das Deutschland-Ticket dauerhaft gesichert ist, der Verkaufspreis feststeht und das Fahrtenangebot stimmt. Um die Klimaziele zu erreichen, sollten sogar 30 Prozent Neukunden das gemeinsame Ziel sein.“

Rekordbaugeschehen trägt Früchte: S6 ab Dezember auf eigenen Gleisen unterwegs

2.500 Fahrplananpassungen infolge von Baumaßnahmen finden im Jahr 2024 im RMV-Gebiet statt und damit nochmals rund 300 mehr als im Vorjahr. Damit verbunden sind oftmals Einschränkungen wie längere Fahrzeiten oder zusätzliche Umstiege. Mit den eigenen Gleisen der S6 zwischen Frankfurt West und Bad Vilbel endet im Laufe des Jahres 2024 das größte Ausbauprojekt der vergangenen Jahre. Fahrgäste profitieren von barrierefreien Stationen, der komplett neuen Station in Frankfurt-Ginnheim, höherer Fahrplanstabilität sowie mehr Regionalzugfahrten zwischen Gießen und Frankfurt. Statt wie bisher fährt die S6 künftig von Friedberg über den bisherigen Endpunkt Frankfurt Süd weiter bis nach Darmstadt. Die bislang nach Langen bzw. Darmstadt fahrenden S3 und S4 enden dafür dann in Frankfurt Süd; ihre Fahrzeiten bleiben unverändert. Die Abfahrtsminuten der S6 ändern sich leicht, die Anzahl der Fahrten bleibt wie bisher.

Trotz des Rekordbaugeschehens liegt die Betriebsqualität der S-Bahn auf Vorjahresniveau. 96 Prozent der vorgesehenen Fahrten fanden statt und 88 Prozent waren pünktlich (bis 5.59 Minuten). Hauptverspätungsursachen sind vorwiegend Folgeverspätungen, die v.a. durch den Fernverkehr der DB entstehen, also die Weitergabe einer Verspätung einer Fahrt auf andere im überlasteten Schienennetz, und Störungen an der Infrastruktur, was die Bedeutung von Investitionen in die Sanierung und den Ausbau des Schienennetzes zeigt. Angesichts des Personalmangels nicht nur bei den Verkehrsunternehmen in ganz Deutschland, sondern zunehmend auch in Stellwerken, unterstützt der RMV die Bemühungen der Branche um Anwerbung von Personal und verbesserte gesetzliche Rahmenbedingungen wie z. B. der Anerkennung von Praxiskenntnissen beim Erwerb des Busführerscheins.

RMVplus-App als Test-Umgebung zur Entwicklung neuer Angebote startet unter anderem mit Mobilitätsbudget

Zur Entwicklung und zum Testen neuer Angebote startet der RMV eine gesonderte App, die RMVplus-App. Gezielt mit interessierten Nutzerinnen und Nutzern werden dort innovative Funktionen, Produkte und Services erprobt, um in die App RMVgo integriert zu werden. Zum Start umfasst die App die direkte Buchung der Sharingangebote von TIER und nextbike, die Ausspielung von Gutscheinen für die Bäckereien Eifler und Bio-Kaiser als Besuchsanreiz während der Reise oder als Kulanzgeschenk an Kundinnen und Kunden sowie die Umsetzung von Mobilitätsbudgets als neues Angebot im Firmenkundenvertrieb. Mobilitätsbudgets sind von Arbeitgebern zur Verfügung gestellte Beträge zur Buchung von Angeboten rund um Mobilität wie Nah- und Fernverkehrsfahrkarten oder Sharingangebote. Im Frühling werden die ersten Unternehmen über die RMVplus-App ihren Mitarbeitenden Mobilitätsbudgets zur Verfügung stellen, die dann Rechnungen in der App hochladen können und erstattet bekommen.

On-Demand beliebt und schrittweise autonom unterwegs

Seit dem vergangenen Jahr umfasst das On-Demand-Netzwerk im RMV 10 Gebiete und ist damit wie bisher das größte Deutschlands. 4,8 von 5 Sternen in den Apps stehen für die Zufriedenheit der bereits mehr als 1,3 Millionen Fahrgäste. Zahlreiche weitere Kommunen sind angesichts des Erfolgs interessiert. Autonomes Fahren bietet die Chance für eine perspektivisch ohne Personal an Bord in Zeiten des Fachkräftemangels umsetzbare und auch ökonomisch tragbare Ausweitung von On-Demand-Angeboten. Zur Entwicklung eines autonomen Fahrzeugs für den Testeinsatz im öffentlichen Nahverkehr ab 2026 haben der RMV und die BENTELER-Tochter HOLON eine Kooperation geschlossen.

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