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DRA setzt sich für besseren Küstenschutz in Mosambik ein

In der Provinz Nampula im Norden Mosambiks sind die Folgen des Klimawandels deutlich zu spüren. Überfischung sowie extreme Wetterereignisse stellen eine Gefahr für die maritime Artenvielfalt und die Menschen und dar. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland und die gemeinnützige Umweltorganisation RARE wollen den Fischerfamilien in zehn Gemeinden helfen, die Fischbestände zu schonen sowie neue Anbau- und Fischfangmethoden anzuwenden. Gleichzeitig werden nachhaltige Aktivitäten wie Fisch- und Hühnerzucht gefördert. Mangroven, Korallenriffe und Seegräser sollen außerdem wiederhergestellt und besonders geschützt werden. Das Projekt komme 14.324 Menschen zugute.

Mit über 60 Prozent der Bevölkerung, die in Küstenregionen leben, hat Mosambik eine ganz besondere historische Verbindung zum Meer und zur Küste. Die Fischerei hat Tradition und stellt, neben Land- und Forstwirtschaft, die Haupteinnahmequelle der heimischen Bevölkerung dar. Die 2.700 Kilometer lange Küste Mosambiks beherbergt eine reiche biologische Vielfalt, darunter Mangrovenwälder, Korallenriffe und Seegraswiesen. Diese Ökosysteme dienen nicht nur als Brutstätten, sondern auch als Lebensraum für zahlreiche Fischarten, von denen die traditionelle Fischerei lebt.

Doch der Klimawandel sowie schädliche Praktiken in der Fischerei und Landwirtschaft bedrohen sowohl Fischbestände als auch Ernteerträge. Mangrovenwälder und Korallenriffe, welche die Küsten vor den Fluten des Indischen Ozeans schützen sollen, wurden in den vergangenen Jahren abgeholzt. In der Region Nampula, in der das Projekt stattfindet, sind die meisten Menschen Kleinbauern, die für den Eigenbedarf anbauen oder vom Fischfang leben. Mit ihnen arbeiten ADRA und RARE zusammen, um die Herausforderungen mittel- und langfristig zu bewältigen. Durch effektiven Küstenschutz und neue Anbaumethoden sollen zehn Küstenortschaften lernen, Gutes für die Natur und die Menschen zu tun.

Gemeinsam positive Veränderungen herbeiführen

In Zusammenarbeit mit RARE und ADRA helfe den Menschen im Projektgebiet, sich besser vor Naturkatastrophen zu schützen und eine Antwort auf die Überfischung zu finden. Sie hätten sich bereits in Arbeitsgruppen zusammengeschlossen, um gemeinsam diese Ziele Schritt für Schritt zu erreichen. Mit diesen Gruppen werde auch Frauen geholfen, sich an der Planung und Umsetzung des Projekts zu beteiligen. Durch Aufklärungskampagnen würden Frauen auf ihre Rechte hingewiesen und ermutigt, ihre Rechte einzufordern.

Lokale Organisationen der Zivilgesellschaft (Vereine und Gruppen auf Dorfebene) würden von der Planung bis zur Umsetzung des Projektes in alle Entscheidungen einbezogen. Ihr Wissen sei wichtig, um das Leben der Menschen langfristig zu verbessern, informiert ADRA Deutschland.

Folgende Projektziele sollen bis 2027 erreicht werden:

  • Um die Folgen künftiger Katastrophen zu mildern, werden Meeresschutzzonen mit dem Ziel Strände und die maritimen Ökosysteme zu festigen errichtet. Mangroven und Seegräser werden gepflanzt oder rehabilitiert, während Korallenriffen besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Sie schützen nicht nur die Küsten vor Erosion und Sturmfluten. Sie bieten auch ein Heim für viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Somit kann sich beispielsweise die Fischpopulation erholen und stabilisieren. Wenn die Fischbestände steigen, können die Fischerinnen und Fischer längerfristig von ihrer Arbeit besser leben.
  • Mit den örtlichen Gemeinden wird außerdem ein Frühwarnsystem errichtet, um extreme Wetterereignisse rechtszeitig zu erkennen und die Menschen über die anstehende Gefahr zu informieren. Notfallpläne werden für den Ernstfall entwickelt. Durch Simulationsübungen lernen die Küstengemeinschaften besser auf Naturkatastrophen zu reagieren und sich in Sicherheit zu bringen.
  • In zehn Küstengemeinden unterstützen die beiden Hilfsorganisationen 14.324 Menschen mit neuen Anbau- und Fischfangmethoden. Die Gemeinden erhalten verbessertes Saatgut für den Anbau von Hirse, Maniok, Mais, Bohnen, Augenbohnen und Süßkartoffeln. Dieses Saatgut hält kurzen Dürreperioden oder Überschwemmungen stand. Außerdem lernen sie, durch die Einführung von Mischkulturen aus Mais und Bohnen, wie sie landwirtschaftliche Flächen optimal nutzen können. Der Verzicht auf Pestizide und chemische Düngemittel verhindert die Verschlechterung der Bodenqualität. Die Installation von solarbetriebenen Wasserpumpen sorgt für ausreichendes Wasser, um die Felder zu bewässern. In neu gegründeten Dorfläden kann verbessertes Saatgut aus lokaler Produktion günstig eingekauft werden.
  • Die Fischerinnen und Fischer werden mit neuen Fanggeräten unterstützt. Sie lernen vieles über Handangeln, eine Fangmethode, die keine Auswirkungen auf den Meeresboden hat und keinen Beifang verursacht. Damit die Fischbestände sich erholen können, ist die Fischerei mancherorts verboten. In den Gemeinden wird Personal zur Überwachung dieser Schutzzonen ausgebildet. Um dessen Arbeit zu erleichtern, werden ebenfalls Küstenwachtürme errichtet. Dadurch soll illegales Fischen verhindert werden. Des Weiteren wird den Fischer- und Bauernfamilien geholfen, Absatzmärkte für ihre Waren zu finden und Kontakte zu lokalen und regionalen Händlern zu knüpfen.
  • Gleichzeitig fördern RARE und ADRA die Entwicklung von umweltfreundlichen Hühner- und Fischfarmen, um den Druck auf die überfischten Bestände zusätzlich zu reduzieren. Diese alternativen Ernährungszweige schaffen neue Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung. Im Rahmen einer Weiterbildung können sich Interessenten das nötige Wissen aneignen und sich mittel- und langfristig ein eigenes Einkommen sichern. Als Startkapital erhalten sie finanzielle Hilfe und die nötige Ausrüstung für den Aufbau einer Hühner- oder Fischzuchtanlage. Außerdem unterstützen beide Hilfswerke Imkerinnen und Imker finanziell und materiell und bieten Kurse im Bereich der Bienenzucht an. Nach der Ausbildung können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diese Tätigkeiten als Nebenbeschäftigung ausüben und das Einkommen der Familie aufbessern.
  • Unterernährung ist eines der häufigsten diagnostizierten Probleme bei Kindern unter fünf Jahren in der Projektregion. Dagegen helfen gute Mahlzeiten. In Demonstrationsveranstaltungen lernen junge Mütter oder Schwangere neue Kochtechniken und Kochrezepte kennen. Das Ziel ist, eine ausgewogene Ernährung mit lokal verfügbaren Lebensmitteln herzustellen. Mit zunehmenden Ernten können die Eltern ihren Kindern ausreichendes Essen geben. Gleichzeitig betonen Aufklärungskampagnen in den Küstengemeinden, wie wichtig bestimmte Hygienemaßnahmen, etwa regelmäßiges Händewaschen, Entsorgung von tierischen und menschlichen Abfällen, sind, um Krankheiten vorzubeugen.

Weitere Informationen: https://adra.de/projekte/kuesten-in-mosambik-besser-schuetzen/?utm_source=nl&utm_medium=mail 

Über ADRA

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit 118 eigenständigen nationalen Büros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. Informationen: www.adra.org.   

ADRA Deutschland e. V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 gegründet und hat rund 50 Angestellte. ADRA Deutschland ist unter anderem Gründungsmitglied des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO), der „Aktion Deutschland Hilft“ und „Gemeinsam für Afrika“. Informationen: www.adra.de.

Über RARE

RARE ist eine 1973 gegründete weltweit tätige gemeinnützige Umweltorganisation, deren Ziel es ist, Veränderungen zu bewirken, damit Mensch und Natur gedeihen. Rare hat seinen Hauptsitz in den USA und arbeitet mit Programmen in 60 Ländern, die sich für den Schutz der biologischen Vielfalt, die Sicherung des Lebensunterhalts, die Gleichstellung der Geschlechter und die Ernährungssicherheit einsetzen sowie Gemeinden und Länder klimaresistenter machen wollen. Informationen (in Englisch):

https://www.google.de/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://rare.org/&ved=2ahUKEwjM77LcwtOFAxVk3AIHHfUWBjwQFnoECBwQAQ&usg=AOvVaw1RIkc-vDJbfq1HpWiqQJA8  

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