Auswandern mit Gold & Silber 2024
In dieser Sendung diskutierten der Edelmetallexperte Benedikt Hausler und der Schweizer Bankier Rüdiger Götz über die Bedeutung und mögliche Herausforderungen, die mit dem Transfer von Vermögenswerten ins Ausland verbunden sind.
Das Thema ist besonders relevant, da in der heutigen globalen Wirtschaft und den geopolitischen Unsicherheiten immer mehr Menschen auswandern und versuchen, ihre Vermögenswerte in sichere Häfen zu bringen um ihr Vermögen zu schützen.
Dieses Anlageverhalten fällt Goldexperte Benedikt Hausler auf
Benedikt Hausler beobachtet schon lange, dass viele deutsche Kunden ihre Edelmetalle in der Schweiz einlagern wollen, weil sie dort außerhalb der EU sicherer vor staatlichem Zugriff scheinen.
Rüdiger Götz erklärt dazu:
„Ja, es wird immer mehr versucht, Vermögenswerte in einen sicheren Hafen zu bringen. In der Regel will man sie in ein Land bringen, das vermeintlich neutral und unantastbar ist. Deswegen ist die Schweiz oft eines der Länder, die ganz vorne genannt werden, ähnlich wie Singapur und aktuell auch London durch den Austritt aus der EU."
Ein wichtiger Aspekt, den Götz in diesem Zusammenhang noch hervorhebt, sind Zollfreilager:
„Zollfreilager bieten einen hohen Eigentumsschutz, denn sie sind exterritorial und der Zugriff auf ein Lager beispielsweise in Zürich ist nochmal deutlich schwieriger als bei einem Lager innerhalb Deutschlands.“
Warum Edelmetalle beim Auswandern?
Hohe Liquidität und Mobilität
Das höchste Gut sei Liquidität, sagt der Schweizer Bankier und fügt hinzu, dass Edelmetalle ein sehr hohes Maß an Liquidität haben, egal ob in Deutschland, Europa oder Asien. Eine Immobilie sei dagegen immobil und könne nicht einfach mitgenommen werden.
„Edelmetalle bieten damit eine Ventillösung, um Liquidität weltweit zu haben. In Krisenzeiten kann man sein Edelmetall direkt verwenden, während eine Immobilie oder ein Oldtimer erst kapitalisiert werden muss.", argumentiert er weiter.
Geopolitische Unsicherheiten
Hausler weist zusätzlich auf die geopolitischen Unsicherheiten hin:
"Es gibt immer mehr Herausforderungen und geopolitische Spannungen. Die BRICS-Länder wachsen schneller als die G7-Länder mithalten können. Die Wirtschaftskraft der BRICS ist mittlerweile stärker als die der G7. Das bedeutet, dass sich die geopolitische Landschaft verändert."
Der vorletzte „In Gold We Trust“-Report vom liechtensteinischen Vermögensverwalter Incrementum trägt den Titel ‚Showdown‘ und beschreibt, wie sich die BRICS-Staaten zunehmend als Gegengewicht zu den G7-Ländern positionieren und dabei auf Gold setzen, um ihre Währungsreserven zu stabilisieren und zu diversifizieren. Das Titelbild des Reports zeigt einen Pokertisch, an dem die Führungsspitzen aus Ost und West sitzen. Es zeigt damit anschaulich die Verschiebung der wirtschaftlichen Machtverhältnisse.
Auswandern wird schwieriger: Die Rolle der USA und die globale Kapitalflucht
Götz beobachtet, dass die hochverschuldeten USA versuchen, durch Steuererleichterungen Wirtschaftskraft zurück ins Land zu holen:
"Die Amerikaner versuchen, produzierende Gewerbe wieder in die USA zu bringen, um steuerliche Erträge zu generieren. Niedrigere Steuern machen die USA attraktiver, was zu einer Kapitalrückführung führt. Dies hat zur Folge, dass der Dollar aufwertet und andere Länder mehr für den Dollar bezahlen müssen."
Benedikt Hausler weiß aus eigener Erfahrung, dass es durch immer strengere Geldwäschegesetze und die Kontrolle durch amerikanische Organisationen für Ausländer immer schwieriger werde, außerhalb der USA Bankkonten zu eröffnen. In Paraguay und anderen Ländern in Südamerika sei es fast unmöglich, als Ausländer ein Bankkonto zu eröffnen. Dies solle das Kapital zurück in die USA lenken.
„Wir haben die Situation, dass der US-Dollar noch knapp 50% der Reservewährungen ausmacht. Danach kommt schon Gold. Gold hat sich als stabile und wertbeständige Anlage über Jahrtausende bewährt und wird zunehmend wichtiger, je mehr Schulden Staaten wie die USA haben.“, erläutert Volkswirt Hausler weiter.
Herausforderungen beim Auswandern mit Edelmetallen
Viele Mitglieder der Goldshow-Community bereiten sich auf den Worst Case vor.
Es sei dabei von großer Bedeutung, sich frühzeitig über die rechtlichen und logistischen Aspekte des Transfers von Vermögenswerten zu informieren. Die entsprechenden Herkunftsnachweise und Dokumente seien immer extrem wichtig, erklärt Hausler und berichtet von einem Fall in Paraguay:
"Ein Paar wollte mit einem großen Goldvermögen nach Paraguay auswandern. Sie planten, das Gold im Handgepäck mitzunehmen, ohne es anzumelden. Das wäre ein großes Risiko gewesen, da das Gepäck bei der Einreise durchleuchtet wird. In Paraguay und vielen anderen Ländern kann das zu Gefängnisstrafen führen. Unbedingt zu beachten ist immer die Höchstgrenze von 10.000 USD und Achtung, das gilt nur für Bargeld und Gold – nicht für Silber.“
Götz fügt hinzu:
"Auch wenn man Edelmetalle in die Schweiz bringen will, kann man sie nicht einfach im Auto transportieren, ohne Gefahr zu laufen, an der Grenze aufgehalten zu werden. Die Edelmetalle dürfen hier die Höchstgrenze im Wert von 10.000 Euro nicht überschreiten und man muss nachweisen, woher das Gold stammt und dass es rechtmäßig ist."
Fazit: Gute Vorbereitung ist auch beim Auswandern alles
Die aktuelle Diskussion zeigt, dass Edelmetalle aufgrund ihrer hohen Liquidität und Sicherheit beim Auswandern ideal sind.
Unbedingt zu beachten sind die zulässigen Höchstgrenzen bei der Mitnahme von Bargeld und Gold. Silber ist in der Regel kein offizielles Zahlungsmittel, daher sind hier Zollfreilager die optimale Lösung.
In einer unsicheren geopolitischen Welt nimmt Gold an Bedeutung zu. Dies unterstreicht auch der „In Gold We Trust“-Report mit dem Titel ‚Showdown‘.
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Benedikt Hausler ist internationaler Edelmetall-Experte, Volkswirt und Unternehmer.
Mit seinem Team ist er im Auftrag von Leistungsträgern aus dem deutschsprachigen Raum sowie von internationalen Goldinvestoren aktiv, um dauerhaften Zugang zu LBMA zertifizierten Edelmetallen zu ermöglichen – mit dem Ziel private, geschäftliche und institutionelle Vermögenswerte abzusichern.
Benedikt Hausler
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