Kunst & Kultur

Volksbund erinnert an in Kriegen getötete Olympioniken

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.  weiß von rund 150 deutschen Olympioniken, deren Leben gewaltsam durch Kriege und Kriegsfolgen endete. Der Volksbund pflegt ihre Gräber.

Die Cousins Alfred und Gustav Felix Flatow errangen 1896 als Kunstturner zahlreiche Medaillen. Als Jude wurde Alfred Flatow aus dem Olympischen Komitee 1936 ausgeschlossen. Beide Sportler wurden im Konzentrationslager Theresienstadt ermordet.

Die Tennisspielerin Dorothea Köring gewann 1912 Gold. Sie starb im März 1945 beim Bombenangriff auf Dresden. Der Skifahrer Roman Wörndle startete 1936 in Garmisch-Partenkirchen und starb 1942 als 28-jähriger Soldat an der Ostfront.

Manche sind über die sportlichen Erfolge hinaus im Gedächtnis geblieben. Der Ringer und Kommunist Werner Seelenbinder verweigerte bei der Siegerehrung nach einem Wettkampf 1933 als einziger den Hitlergruß. Er wurde nach zwei Jahren Haft und Folter 1943 hingerichtet.

Luz Long zeigte als Weltklasse-Weitspringer 1936 nicht nur sportliche Höchstleistung, sondern auch Freundlichkeit und Fairness gegenüber seinem Konkurrenten, dem schwarzen Amerikaner Jesse Owens. Die Bilder der beiden, Arm in Arm und dies in Zeiten nationalsozialistischen Rassimus und Menschenverachtung – wurden legendär.

Luz Long wurde im April 1941 eingezogen, am 14. Juli 1943 auf Sizilien tödlich verwundet und galt lange als vermisst. Der Volksbund bettete seine Gebeine später auf die deutsche Kriegsgräberstätte Motta St. Anastasia um.  Andere Olympioniken liegen sind in Ysselsteyn (Niederlande), in Sewastopol auf der Krim und in Przemyśl (Polen) begraben.

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