Energie- / Umwelttechnik

Inhouse Farming Feed & Food Show 2024: Vom Stall zur Vertical Farm

Wie gelingt die erfolgreiche Umstellung vom Stall zur Vertical Farm? Welche Entscheidungen sind zu treffen? Praxisnahe Antworten liefert das Planspiel „Vom Stall zur Vertical Farm“, das am Freitag, 15. November 2024, auf der Inhouse Farming Feed & Food Show 2024 in Hannover stattfindet. Spezialisten zeigen auf der Expert Stage von 13 bis 15 Uhr anhand eines konkreten Beispiels, welche Hürden gemeistert werden müssen, um ein solches Projekt zum Erfolg zu führen. Die Inhouse Farming Feed & Food Show ergänzt als B2B-Plattform für Agrar- und Ernährungssysteme von morgen optimal die zeitgleich in Hannover stattfindende Weltleitmesse EuroTier um neue Perspektiven und Geschäftsmodelle für die gesamte Wertschöpfungskette.

Der Bedarf an Schweinefleisch ist nicht zuletzt aufgrund geänderter Ernährungsgewohnheiten und durch Exporteinschränkungen in den vergangenen Jahren in Deutschland von rund 60 Millionen geschlachteten Tieren in 2016 auf ca. 44 Millionen Tiere im Jahr 2023 zurückgegangen. Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe stehen vor der Aufgabe, unwirtschaftlich gewordene, teilweise bereits brachliegende Viehzuchtställe neu zu nutzen. Um Landwirten Handlungsempfehlungen und Planungssicherheit zu geben, werden Experten anhand eines konkreten Anwendungsbeispiels auf der Inhouse Farming Feed & Food Show gemeinsam beleuchten, wie ein ehemaliger Tierstall zu einer hochmodernen Vertical Farm umgestaltet werden kann und ganzjährig die Indoor-Produktion von Gemüse, Kräutern, Algen oder Pilzen gelingen kann. Für den Erfolg entscheidend ist die koordinierte Zusammenarbeit der beteiligten Gewerke aus Landwirtschaft, Bau, Gebäude- und Datentechnik.

Orientierung und Planungssicherheit für Landwirte
Welche Hürden ein bäuerlicher Betrieb konkret nehmen muss und welche Entscheidungen zu treffen sind, ergibt sich aus der individuellen Ausgangslage. Budgets und Finanzbedarf für Umbaumaßnahmen sind zu kalkulieren. Welche Förderungs- und Finanzierungsmöglichkeiten gibt es? Sollen Investoren ins Boot geholt werden oder sind staatliche Hilfen nutzbar? Hier spielt auch der erforderliche Umsatz eine Rolle. Schließlich soll sich der Weg auf agrartechnisches Neuland schnell amortisieren und solide Gewinne erzielen. Strategisch kann es eventuell vorteilhaft sein, sich mit einer Vertical Farm als Franchisenehmer einem größeren Unternehmen anzuschließen, das Abnahmegarantien bietet. Die Erwartungen der Landwirte werden im Planspiel mit den Unterstützungsmöglichkeiten der finanzierenden Seite abgeglichen.

Zukunftsfähiger Umbau – da steckt mehr dahinter

Bauen im Bestand stellt immer höhere Ansprüche als ein Greenfield-Projekt. Bestandsgebäude müssen gewisse Mindestanforderungen erfüllen, um sie sinnvoll als vertikale Farm betreiben zu können. Erfüllen sie diese nicht, ist zu klären, ob die nötigen Abbruch-, Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen im Rahmen des Bebauungsplans sowie der bestehenden Genehmigungen und Normen durchführbar sind. Ein spezialisierter Generalunternehmer – im Planspiel eine Architektin – kann hier klären, welche Rohbaumaßnahmen nötig sind, um das Gebäude für die Farmnutzung vorzubereiten und dann die benötigten Gewerke beauftragen und steuern. Darunter fällt nicht nur die Anpassung oder Bereitstellung der nötigen Anschlüsse für Gas, Wasser und Strom. Auch Emissions- und Wasserschutzmaßnahmen müssen bereits mitgedacht werden. Es ist aber davon auszugehen, dass eine Nutzung als Vertical Farm geringere Anforderungen stellt als die frühere Viehzuchtanlage.

High-Tech im Altbau: Gebäudeausstattung und Datennutzung

Bei der Auswahl des technischen Konzeptes für den Innenausbau entsteht der größte Beratungsbedarf, den die Experten im Planspiel strukturieren wollen. Je nach Konzept und Produkt bilden verschiedene Racks (Gestelle) die Basis der Vertical-Farming-Module, die gegebenenfalls um Beleuchtung, Robotiklösungen, Solaranlagen zur Stromerzeugung und weitere Einrichtungen ergänzt werden. Der angehende Indoor-Landwirt muss entscheiden, welches Pflanzenzuchtprinzip zum Einsatz kommen soll, welche Herstellerfirmen in Frage kommen oder ob vielleicht ein Generalausstatter die richtige Wahl ist. Gerade beim Umstieg von konventionellen Agrarmethoden auf Indoor-Farming ist die Beratung durch Spezialisten essenziell für den Projekterfolg. Der effiziente Betrieb einer Vertical Farm steht und fällt mit optimaler Harmonisierung, Automatisierung und Vernetzung der technischen Gebäudeausstattung sowie bestmöglicher Nutzung der verfügbaren Daten. Das gilt für hochentwickelte Sensorik zur Erfassung der eigenen Betriebsdaten wie Energie- und Wasserverbräuche, Nährstoffkonzentrationen, Luftfeuchte und Temperatur ebenso wie für die Vernetzung mit anderen vertikalen Farmen und Datenbanken für Agrardaten, um tagesaktuell Informationen für den optimalen Betrieb zu erhalten.

Das Planspiel „Vom Stall zur Vertical Farm“ findet am Freitag, dem 15. November 2024, von 13 bis 15 Uhr auf der Expert Stage der “Inhouse Farming – Feed and Food Show” statt.

Weitere Informationen unter:

Inhouse Farming – Feed & Food Show: www.inhouse-farming.com
EuroTier 2024www.eurotier.com
EnergyDecentral: www.energy-decentral.com

Über den DLG e.V. – Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V.

Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V.), 1885 von Max Eyth gegründet, steht für Produktivität und Ressourcenschutz in einer nachhaltigen und innovationsfreundlichen Wertschöpfungskette Agrar und Ernährung. Ziel der DLG ist, mit Wissens-, Qualitäts- und Technologietransfer den Fortschritt zu fördern. Die DLG hat mehr als 31.000 Mitglieder, sie ist gemeinnützig, politisch unabhängig und international vernetzt.

Als eine der führenden Organisationen ihrer Branche organisiert die DLG Messen und Veranstaltungen in den Bereichen Landwirtschaft und Lebensmitteltechnologie und testet Lebensmittel, Landtechnik sowie Betriebsmittel. Die DLG steht mit ihren Fachzentren für Landwirtschaft und Lebensmittel sowie den Medien der DLG-Verlage für unabhängigen Know-how-Transfer. Darüber hinaus erarbeitet die DLG in zahlreichen nationalen und internationalen Experten-Gremien Lösungen für die Herausforderungen der Land-, Agrar- und Lebensmittelwirtschaft.

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