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Ex-Opel-Chef Neumann rechnet mit deutschen Autoherstellern ab

ie deutschen Autohersteller sieht der frühere Opel-Chef und heutige Investor Karl-Thomas Neumann technologisch nicht mehr an der Spitze. „Ja, wir können gute Elektroautos bauen. Aber in welchem Bereich sind wir weltweit führend? Nirgends!“, sagte Neumann auf dem auto motor und sport Kongress vor Automanagern und Autoexperten in der Allianz Arena in München. Die deutschen Hersteller würden keine Kernkompetenzen definieren, in denen sie Weltmarktführer werden wollen und bereit sind, erhebliche Summen aufzubringen und Partnerschaften einzugehen. „Es gibt keine Strategie: In diesen Feldern will ich führend sein. Es fehlt eine Kernstrategie“, bemängelt Neumann. Und wenn ein Unternehmen eine Kernkompetenz definiere, dann sei sie nicht bereit, Partnerschaften mit Topunternehmen einzugehen.

Damit spielte Neumann auf Volkswagen an. Der Konzern hat eine eigene Software komplett inhouse entwickelt. Die Folge sind erhebliche Softwareprobleme und verspätete Modellpremieren. Erst jetzt öffnet VW seine Softwaretochter Cariad für Partnerschaften. „Wenn man mit dem selben Aufwand mit einem Softwareunternehmen und einem Chiphersteller zusammen gearbeitet hätte, um das Windows fürs Auto zu entwickeln, dann könnte das heute ein globaler Star sein“, so Neumann. „Da hätte ich mich auch beteiligt.“ Neumann, der heute Risikokapital in junge Unternehmen investiert, sieht bei den deutschen Autoherstellern kaum Bereitschaft, sich langfristig und mit hohen Beträgen an viel versprechenden Start-ups zu beteiligen. „Wir brauchen Vorstände, die sagen: Wir wollen beteiligt sein an einem Weltstar. Und wir wollen die Technologie einsetzen.“

TUM-Forscher Lienkamp zum Autonomen Fahren: Waymo kaum einzuholen

Auch der Automobilexperte Prof. Markus Lienkamp von der TU München sah auf dem auto motor und sport Kongress in der Allianz Arena in München die Lage der deutschen Autoindustrie kritisch. In Sachen Autonomes Fahren sieht Lienkamp die deutschen Autohersteller hintendran. Die hiesigen Hersteller hätten sich zu sehr auf die Technik für Level 2 und 3 und Assistenzsysteme konzentriert, während andere Unternehmen wie Google hohe Summen in die Technik für das Autonome Fahren nach Level 5 investiert haben. „Unsere Hersteller haben nicht die Mittel in die Hand genommen, um Autonomes Fahren zu entwickeln. Es reicht nicht zu glauben, verschiedene Assistenten zusammen zu schalten, und dann könne man autonom fahren“, sagte Lienkamp, Leiter des Lehrstuhls für Fahrzeugtechnik an der TU München. Inzwischen sei die Google-Tochter Waymo weltweit führend und kaum noch einzuholen. Erst Ende Juli hatte Google dem Unternehmen weitere fünf Milliarden Euro zugesagt.

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