Die Weingüter von Kloster Irsee
So gab es vom 15. Jahrhundert bis zur Säkularisation 1803 regelmäßige Weintransporte nach Irsee. Über das Schwäbische Meer mit dem Schiff und anschließend mit Pferdefuhrwerken vom See ins Allgäu. Zwischen sechs und neun Tagen dauerten die Reisen der Fässer auf Pferdefuhrwerken – für eine Strecke, die heute in wenigen Stunden mit dem Zug oder Auto zu bewältigen ist. Bedienstete des Klosters wie die Wirte der ehemaligen Reichsabtei und der Küfer, der für die Reparaturen an den Fässern mit unterwegs war, begleiteten die Getränketransporte.
„Dass sich Kloster Irsee nach dem frühen Besitz von Weingütern in Südtirol ab dem 15. Jahrhundert am Bodensee einkaufte, erscheint bei der viel näheren Lage der Bodenseegüter (100 bis 130 km gegenüber 270 km bis nach Kaltern) nicht verwunderlich“, berichtet Kulturhistoriker Dr. Gerald Dobler, den das Schwäbische Bildungszentrum mit der Recherche beauftragt hat. „Dafür nahm man offenbar in Kauf, dass der Bodenseewein weit weniger sonnenverwöhnt war als der Südtiroler und damit wohl auch deutlich herber schmeckte“, resümiert Dobler.
Das mittlerweile 13. Heft der IRSEER BLÄTTER zur Geschichte von Markt und Kloster Irsee (Grizeto-Verlag, 36 Seiten, 19 Abbildungen) kann gegen € 5,- Schutzgebühr an der Rezeption von Kloster Irsee und in der Geschichtswerkstatt der Marktgemeinde erworben werden. Es steht auch zum kostenlosen Download bereit unter Irseer Blätter – Kloster Irsee (kloster-irsee.de) sowie unter Gemeinde Irsee – Dorf-Geschichte.
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