Selbstbestimmt statt fremdbestimmt – Wie Sie Ihre Grenzen erfolgreich kommunizieren
Warum klare Grenzen wichtig sind
Persönliche Grenzen spiegeln Ihre Werte, Bedürfnisse und Prioritäten wider. Werden diese Grenzen übergangen, kann dies nicht nur Ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigen, sondern auch Ihr Selbstwertgefühl und Ihre zwischenmenschlichen Beziehungen belasten. Grenzen zu setzen, bedeutet daher nicht, egoistisch zu handeln, sondern sich selbst und anderen zu signalisieren, was für ein respektvolles und gesundes Miteinander notwendig ist.
Die Kunst der erfolgreichen Kommunikation
Grenzen zu ziehen ist nur der erste Schritt. Entscheidend ist, wie Sie diese Grenzen kommunizieren:
- Klarheit schaffen: Vermeiden Sie vage Aussagen wie „Ich fühle mich überfordert“ und setzen Sie stattdessen klare Botschaften wie „Ich brauche diese Woche mehr Zeit für Aufgabe X und kann Y nicht zusätzlich übernehmen.“
- Ich-Botschaften nutzen: Sprechen Sie von Ihren eigenen Bedürfnissen und Gefühlen, anstatt Vorwürfe zu machen. Zum Beispiel: „Mir ist es wichtig, dass wir uns im Team gegenseitig unterstützen. Ich würde mir wünschen, dass Aufgaben gerechter verteilt werden.“
- Respektvoll bleiben: Kommunizieren Sie Ihre Grenzen freundlich, aber bestimmt. Eine respektvolle Sprache erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Gegenüber Ihre Anliegen ernst nimmt.
- Lösungsorientiert argumentieren: Bieten Sie Alternativen oder Kompromisse an, wenn Ihre Grenzen mit den Erwartungen anderer kollidieren. Das zeigt, dass Sie kooperativ sind und gleichzeitig Ihre Bedürfnisse wahren möchten.
Typische Herausforderungen und wie Sie damit umgehen
Das Setzen und Kommunizieren von Grenzen ist nicht immer einfach. Verschiedene Hindernisse können auftreten, die sowohl von Ihrer Umgebung als auch von Ihnen selbst ausgehen. Umso wichtiger ist es, diese Herausforderungen zu erkennen und gezielt anzugehen.
1. Ihre Grenzen werden ignoriert oder nicht ernst genommen.
Bleiben Sie standhaft und wiederholen Sie Ihre Position, ohne defensiv oder aggressiv zu wirken. Verdeutlichen Sie die Konsequenzen, wenn Ihre Grenzen nicht respektiert werden. Beispielsweise können Sie sagen: „Wenn ich diese Aufgabe übernehme, kann ich nicht garantieren, dass andere Projekte rechtzeitig abgeschlossen werden.“ Falls nötig, holen Sie sich Unterstützung von Vorgesetzten oder Kollegen.
2. Schuldgefühle oder die Angst vor Ablehnung.
Viele Menschen zögern, Grenzen zu setzen, weil sie nicht als unkollegial oder egoistisch wahrgenommen werden wollen. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass Grenzen setzen ein Akt der Selbstachtung ist. Ein gesundes Nein bedeutet, dass Sie Ihre Energie und Zeit sinnvoll einsetzen. Langfristig wird ein klares Auftreten oft mehr Respekt erzeugen, als wenn Sie sich überlastet fühlen.
3. Emotionale Reaktionen der anderen Person.
Es kann vorkommen, dass Ihr Gegenüber verletzt oder verärgert reagiert. Bleiben Sie ruhig und sachlich. Versuchen Sie, die Emotionen der anderen Person zu verstehen, ohne Ihre Position aufzugeben. Ein Satz wie „Ich sehe, dass Ihnen das wichtig ist. Dennoch kann ich meine Grenzen hier nicht überschreiten“ hilft, Empathie zu zeigen und gleichzeitig klar zu bleiben.
4. Unklare Erwartungen im Team oder Umfeld.
Wenn Sie feststellen, dass die Anforderungen an Sie nicht klar definiert sind, bitten Sie um Klärung. Zum Beispiel: „Was genau wird von mir erwartet, und welche Prioritäten sollten gesetzt werden?“ Klare Kommunikation im Vorfeld kann viele Grenzübertritte vermeiden.
5. Grenzen in der digitalen Welt.
Besonders im Homeoffice oder bei ständiger Erreichbarkeit verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit. Vereinbaren Sie feste Zeiten, zu denen Sie erreichbar sind, und kommunizieren Sie diese klar und deutlich. Sie können auch Tools wie Abwesenheitsnotizen oder Statusanzeigen in Kommunikations-Apps nutzen, um Ihre Verfügbarkeit zu signalisieren.
Fazit: Grenzen setzen als Schlüssel zu mehr Selbstbestimmung
Selbstbestimmung beginnt dort, wo Sie für Ihre Bedürfnisse einstehen und sich selbst ernst nehmen. Indem Sie klare und respektvolle Kommunikation mit einer Standhaftigkeit verbinden, schaffen Sie ein Umfeld, das Ihre Grenzen anerkennt und schätzt. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf Ihr Wohlbefinden aus, sondern stärkt auch Ihre Beziehungen – beruflich wie privat.
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