Zukunftssichere Netzführung
„Die Smart Grid Operation Platform (SGOP) ist für uns die richtige Lösung, um weiterhin eine sichere Stromversorgung in der Niederspannung zu gewährleisten. Wir haben uns insbesondere für die SGOP entschieden, da es sich um ein standardisiertes Produkt handelt, das automatisiert Dimmbefehle ausführt und mit den Massendaten aufgrund der Skalierbarkeit bestens umgehen kann.“ – Sebastian Basel, Vertriebsleiter der Stadtwerke Neuburg an der Donau.
Starker Wirtschaftsraum und hoher PV-Ausbau
Neuburg an der Donau steht beispielhaft für die Herausforderungen und Potenziale zahlreicher Stadtwerke im süddeutschen Raum. Die Stadt liegt strategisch günstig in einem wirtschaftsstarken Umfeld nahe Ingolstadt, geprägt durch eine Vielzahl mittelständischer Unternehmen und produzierender Betriebe.
Diese industrielle Dynamik erfordert eine hohe Versorgungssicherheit und schafft zugleich ideale Voraussetzungen für den Photovoltaik-Ausbau. Großflächige Industrie- und Gewerbedächer sowie der verstärkte PV-Einsatz auf Wohngebäuden machen Solarenergie zu einem zentralen Bestandteil der lokalen Stromerzeugung. Mit 830 PV-Anlagen und einer installierten Leistung von 19 MW trägt die Sonnenenergie erheblich zur Energieversorgung bei. Die Stadtwerke Neuburg betreiben ein leistungsstarkes Netz mit 200 Ortsnetzstationen, die rund 18.000 Entnahmestellen und über 30.000 Kunden versorgen.
Schrittweiser Rollout der SGOP: Digitalisierung und Steuerung im Fokus
Um den Herausforderungen des wachsenden Flexibilitätsbedarfs – durch Wallboxen, Wärmepumpen und PV-Anlagen – gerecht zu werden, setzen die Stadtwerke auf die Smart Grid Operation Platform von VIVAVIS. Die Lösung wird sukzessive ausgerollt und bildet das gesamte Niederspannungsnetz als digitalen Zwilling ab. Diese digitale Abbildung ermöglicht eine effiziente Netzführung: Netzmonteure können am mobilen Endgerät im Feld geänderte Sicherungs- und Schalterzustände direkt ins System übertragen. Das sorgt für stets aktuelle Informationen über den Versorgungszustand und unterstützt unterschiedliche Netztopologien wie Ring-, Stern- oder Maschennetze.
Mit der Produktausprägung SGOP SmartControl ebnen die Stadtwerke zudem den Weg für netzdienliches Steuern. Zunächst wird in einem Ortsnetz ein geschlossener Regelkreis eingeführt, der unter anderem folgende Funktionen umfasst:
- Live-Messdatenerfassung und Visualisierung: Echtzeitdaten von ONS-Abgängen und Smart-Metern (TAF 7, TAF 9, TAF 10)
- 1-5 Real-Time-Lastflussrechnung mit Engpasserkennung
- 1-5 Tages-KI-basierte Prognose auf Basis historischer Messdaten, Wetter- und Kalenderinformationen
- 1-5 Jahresprognose im Szenarienmanager ermöglicht die Betrachtung unterschiedlicher Markthochlaufszenarien
- Maßnahmendimensionierung und Übermittlung des Dimmbefehls zur netzdienlichen Steuerung über die BDEW ad-hoc Schnittstelle
Projektabwicklung in 2025: Schritt für Schritt zur netzdienlichen Steuerung
Das Projekt wird im Jahresverlauf 2025 umgesetzt. Nach der Analyse der GIS-Daten erstellt VIVAVIS das SGOP-Netzmodell und stellt es als digitalen Zwilling in der Cloud bereit. Es folgt die Einbindung von Abgangsmessungen (via Fernwirktechnik IEC 104) und Smart-Meter-Daten. Eine dreimonatige Status-quo-Phase ermöglicht erste Tests, bevor das Pilotnetz für die Steuerung von Flexibilitäten optimiert wird.
VIVAVIS und ihre Tochtergesellschaften teilen ihre Leidenschaft für Lösungen, die sparten- und funktionsübergreifend beliebige Daten empfangen, qualifizieren, überwachen, regeln, aufbereiten und kommunizieren können. Von Betriebsmitteldaten über georeferenzierte und sicherheitskritische Daten bis hin zu Messdaten aus Zähler-, Submetering- oder IoT-Infrastrukturen. Für die Ver-/Entsorgungswirtschaft genauso wie für Industrie, Gewerbe und Kommunen oder die Wohnungswirtschaft; national wie international. Mit mehr als 820 qualifizierten Mitarbeitern in den Bereichen Entwicklung, Vertrieb, Fertigung, Projektabwicklung und Administration wurde im Jahr 2023 ein Konzernumsatz von ca. 130 Mio. Euro erzielt.
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