Familie & Kind

Kita-Reform statt Kita-Krise: Ein Update des Kita-Systems ist notwendig, um das deutsche Bildungssystem auf eine zukunftsfähige Grundlage zu stellen

Im vergangenen Bundestagswahlkampf spielte das Thema frühkindliche Bildung kaum eine Rolle – und das, obwohl die Kita-Krise immer weiter eskaliert. Fehlende Fachkräfte, überlastete Einrichtungen und unzureichende Förderung benachteiligen Hunderttausende Kinder und Familien. KMK kinderzimmer, ein wachsender privater Kitaträger mit rund 37 Standorten in Hamburg, setzt sich mit einem klaren Forderungskatalog für eine qualitativ hochwertige und chancengerechte frühkindliche Bildung ein.  Die Geschäftsführerinnen Anja Zettel und Kathrin Stojakovic, selbst Mütter von insgesamt fünf Kindern, betonen dabei die Notwendigkeit, frühkindliche Bildung im Kontext der allgemeinen Bildungspolitik zu betrachten und nicht ausschließlich im Ministerium für Familie und Soziales.

Mit der Mission, die Rolle von Kitas als Bildungseinrichtungen neu zu definieren, haben sie sich ans Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gewandt: „Wir möchten jedem Kind einen Zugang zu frühkindlicher Bildung ermöglichen – unabhängig vom sozialen Hintergrund. Jedoch hat die Frühpädagogik, bei der elementar wichtige Bildungsarbeit geleistet wird, in unserer Gesellschaft und Politik eine zu kleine Lobby. Wir sind der Meinung, dass es eine engere Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung braucht, um neue Potenziale zu erschließen und dieser wichtigen Aufgabe gerecht zu werden“, erklärt Anja Zettel ihren Vorstoß in den politischen Dialog. Ein ganzheitlicher Ansatz ermögliche es, Übergänge besser zu gestalten und Probleme nicht nur von der Kita in die Grundschule zu verlagern, sondern sie ursächlich anzugehen.

Mit diesen Forderungen möchte KMK kinderzimmer die Rahmenbedingungen für frühkindliche Bildung in Deutschland verbessern und einen Beitrag zu einer chancengerechteren Gesellschaft leisten:

1. Ausweitung der Betreuungszeiten für Kinder mit Förderbedarf

Forderung: Einführung eines generellen Anspruchs auf acht statt fünf Stunden tägliche Betreuung für Kinder aus bildungsbenachteiligten Haushalten, geringem sozioökonomischem Status oder besonderem Förderbedarf – unabhängig von der Erwerbstätigkeit der Eltern.
Begründung: Längere Betreuungszeiten ermöglichen eine intensivere sprachliche, soziale und kognitive Förderung der Kinder und die frühzeitige Förderung beugt späteren Bildungsdefiziten in der Schule vor. Zudem werden Eltern entlastet, insbesondere wenn sie sich beruflich oder sprachlich integrieren möchten.

2. Förderung multiprofessioneller Teams in Kitas

Forderung: Finanzielle Förderung für Kita-Träger zur Anstellung von zusätzlichen Fachkräften wie Coaches, Sozialarbeiter:innen, Sprachförderkräften und Psycholog:innen direkt in Kindertagesstätten und Unterstützung von interdisziplinären Fortbildungen für Kita-Teams, um die Zusammenarbeit zwischen Pädagog:innen und zusätzlichen Fachkräften zu stärken.
Begründung: Kinder mit besonderen Bedürfnissen benötigen spezialisierte Betreuung und psychosoziale Unterstützung direkt in der Kita kann frühzeitig helfen, Entwicklungsrückstände zu vermeiden. Solche Teams können eine ganzheitliche Unterstützung bieten und sind auch für das pädagogische Personal wertvolle und entlastende Ansprechpartner.

3. Abbau von Bürokratie und Digitalisierung von Behördenprozessen

Forderung: Einführung eines zentralen digitalen Kita-Verwaltungsportals, um Anträge für Fördermittel, Betreuungsplätze oder Zuschüsse digital zu stellen und zu verwalten. Darüber hinaus helfen standardisierte digitale Melde- und Abrechnungsverfahren für Kitaträger, um Bearbeitungszeiten zu reduzieren.
Begründung: Die Digitalisierung reduziert Papierarbeit und Bearbeitungszeiten und entlastet somit Eltern und Träger durch eine transparente und effiziente Infrastruktur.  Der Zugang zu Betreuungsplätzen und Fördermitteln wird transparent und fair.

4. Qualitätszuschüsse für Kitas in herausfordernden Sozialräumen

Forderung: Einführung eines bedarfsgerechten Fördermodells für Kitas, das sich an sozialen Faktoren wie dem KESS-Faktor (bekannt aus dem Schulsystem) orientiert. Daraus abgeleitet jährliche Zuschüsse für Fortbildungen, moderne Ausstattung und Inklusionsmaßnahmen in besonders belasteten Kitas.
Begründung: Besonders in sozial schwächeren Gebieten entscheidet die Qualität der frühkindlichen Bildung über die Zukunftschancen der Kinder. Ungleiche Ausgangsbedingungen brauchen gezielte Fördermaßnahmen, um Chancengerechtigkeit zu gewährleisten.

5. Eltern als Bildungspartner stärken

Forderung: Finanzierung von niedrigschwelligen Elternbildungsprogrammen direkt in Kitas, einschließlich interkultureller Angebote als fester Bestandteil der Kita-Pädagogik, um den Austausch mit Familien aus unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen zu verbessern.
Begründung: Die häusliche Lernumgebung ist entscheidend für den Bildungserfolg eines Kindes. Eltern müssen als aktive Partner:innen in die Bildungsarbeit einbezogen werden, um nachhaltige Effekte zu erzielen.

6. Zukunftsorientierte Bildung: Digitalisierung und Innovation fördern

Forderung: Förderung von Modellprojekten für digitale und interkulturelle Bildung in Kitas, zum Beispiel durch Tablets mit Bildungssoftware, interaktive Whiteboards für spielerische Lernangebote, interkulturelle Workshops und digitale Elternkommunikation.
Begründung: Digitale Kompetenzen sind eine Schlüsselqualifikation der Zukunft – frühzeitige Förderung bereitet Kinder besser auf die Schule und das Leben vor. Kitas müssen in diesem Kontext als Lernorte weiterentwickelt werden, um Kinder optimal auf die Zukunft vorzubereiten.

7. Gezielte Förderung von Sprachkompetenzen – auch bei Pädagog:innen

Forderung: kostenfreie, verpflichtende Einführung von Sprachförderprogrammen ab dem zweiten Lebensjahr für Kinder mit Förderbedarf und finanzielle Anreize für Kita-Fachkräfte, die eine Zusatzqualifikation in Sprachförderung erwerben.
Begründung: Früher Spracherwerb ist der Schlüssel zu Chancengleichheit und Bildungsintegration und senkt das Risiko schulischer Probleme erheblich.

„Unsere Forderungen sind kein Luxus – sie sind notwendig, um das deutsche Bildungssystem auf eine zukunftsfähige Grundlage zu stellen. Wir brauchen jetzt einen Paradigmenwechsel – hin zu einer frühkindlichen Bildungspolitik, die Kitas als elementaren Bestandteil der Bildungslandschaft versteht und Erzieher:innen für das anerkennt, was sie leisten“, betont Geschäftsführerin Kathrin Stojakovic  die Überzeugung des Hamburger Kita-Trägers.

Über KMK kinderzimmer

KMK kinderzimmer ist ein wachsender privater Kitaträger und betreibt mit rund 700 Mitarbeitenden Kindertagesstätten in Hamburg. Derzeit werden rund 3.000 Kinder in den über 30 Einrichtungen des 2011 gegründeten Anbieters für frühkindliche Bildung betreut. Das Ziel von kinderzimmer ist es, jedem Kind von heute den besten Zugang zu frühkindlicher Bildung zu bieten – für die chancengerechtere Gesellschaft von morgen. Das Angebot des Kitaträgers reicht von Krippen- und Elementargruppen bis hin zu Vorschulklassen. Das pädagogische Konzept setzt dabei auf bindungsorientierte, kindzentrierte Pädagogik und spielerisches Lernen im Alltag. Im kinderzimmer finden nicht nur Kinder einen sicheren Hafen für ihre Entwicklung und Entfaltung, sondern auch Eltern einen verlässlichen Partner, der hochwertige familienergänzende Betreuung mit flexiblen Öffnungszeiten und ohne feste Schließzeiten bietet. Das kinderzimmer ist ein eigenständiges Unternehmen im Portfolio der Franz Haniel & Cie. GmbH, dem Mehrheitseigner. Haniel verfolgt das Ziel, als ein führender Purpose-getriebener Investor Wert für Generationen zu schaffen und richtet sein Portfolio dazu entlang klarer Performance- und Nachhaltigkeitskriterien aus. Weitere Informationen zum Unternehmen: www.kita-kinderzimmer.de

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