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Gründergeist wecken, Unternehmerbild stärken, Freiräume schaffen

Mehr als 550 Gründungsinteressierte und damit rund 20 Prozent mehr als im Vorjahr haben sich im Geschäftsjahr 2019 bei der IHK beraten lassen. Einen deutlichen Sprung verzeichnete die IHK auch bei den Teilnehmerzahlen der Informations- und Beratungstage für Existenzgründer, den Existenzgründerseminaren und den Schulungsveranstaltungen zur Aufstellung von Businessplänen (plus 17 Prozent gegenüber 2018). „Wie viele Gründungsinteressierte tatsächlich den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt haben, ist schwer abzuschätzen. Doch der positive Trend lässt auf eine neue Gründungsdynamik schließen, die nun verstetigt werden muss. Voraussetzung dafür ist eine forcierte Kraftanstrengung, damit der Unternehmerfunke zündet und sich das Saarland zu einem Hotspot für innovative Gründungen profiliert, wie es die Regierungsparteien im Koalitionsvertrag vereinbart haben. Andernfalls fehlt dem Saarland das Potenzial innovativer unternehmerischer Lösungen, die gerade in Zeiten des Strukturwandels und der digitalen Transformation notwendig sind, um Wachstum und Beschäftigung zu sichern.“ So kommentierte IHK-Geschäftsführer Dr. Carsten Meier die aktuellen IHK-Zahlen.

Die IHK begrüßt in diesem Zusammenhang die verstärkten Gründungsaktivitäten von Landesregierung, Transfereinrichtungen der Hochschulen, SOG-Netzwerk, SIKB, Business Angel Netzwerk Saarland und vielen weiteren Akteuren. Positiv ist aus Sicht der IHK vor allem, dass in den letzten Jahren neue Zielgruppen in den Blick genommen und die Informations- und Beratungsangebote sowie die Förderkulisse bedarfsgerecht weiterentwickelt wurden.

IHK-Appell: Rahmenbedingungen für Gründer verbessern

Verbesserungspotenzial sieht die IHK aber bei der Stärkung der Gründerkultur und bei den Rahmenbedingungen für Existenzgründer. „Um den Gründergeist zu wecken und Gründungen anzuregen, braucht es vor allem eine positive Einstellung zu den Themen Unternehmertum, Selbstständigkeit und Gründung. Hierzu können die Schulen und Hochschulen wertvolle Beiträge liefern, denn unternehmerisches Denken und Handeln sind Schlüsselkompetenzen“, so Meier weiter. Die IHK hat sich bereits mehrfach dafür ausgesprochen, Entrepreneurship Education, d. h. den Aufbau von Fachwissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die für eine erfolgreiche Unternehmensgründung und Unternehmensführung sind, in den Lehrplänen der Schulen und Studienordnungen der Hochschulen zu verankern. Des Weiteren sollten mehr Anreize für Professoren geschaffen werden, die Gründungsvorhaben unterstützen, und Gründungsaktivitäten der Studierenden sollten auf deren Studienleistungen angerechnet werden.

Mit Blick auf die notwendige Verbesserung der Rahmenbedingungen weist die IHK darauf hin, dass junge innovative Unternehmen darauf angewiesen sind, dass ihre spezifischen Bedürfnisse in Gesetzen und Verordnungen Berücksichtigung finden. Die IHK regt daher für das Saarland einen standardmäßigen Startup-Check bei neuen Normen sowie bei Novellierungen von Gesetzen und Verordnungen an und plädiert dafür, Existenzgründer und junge Unternehmen von landesbezogenen Statistik- und Meldepflichten auszunehmen. „Den Gründergeist wecken, das Unternehmerbild stärken und Freiräume für Kreativität schaffen, so sollte die Devise für mehr erfolgreiche Unternehmensgründungen lauten“, betonte Meier.

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