Grimme-Preise 2020 für ARTE-Koproduktionen
Grimme-Preis im Wettbewerb Fiktion für „Hanne“ an Beate Langmaack für das Buch, an Dominik Graf für die Regie, an Iris Berben für die Darstellung
Die Jury: „Hanne ist preiswürdig auch wegen des überragend gekonnten, eleganten Handwerks: Als Solo, das einer Schauspielerin auf den Leib geschrieben ist, der man diese „allein-stehende“ Hanne tatsächlich abnimmt. Als Inszenierung, die sich souverän unkonventionell aller filmischen Mittel bedient und, nur zum Beispiel, fast unmerklich in den schnellen Vorlauf geht und überspringt, was in einer Abfolge nicht benötigt wird. Oder die zum Landschaftstableau wird, wenn Hanne mit dem roten Mantel im Sturm über ein Feld läuft. Und er ist preiswürdig als Textfilm, der von den großartigen Dialogen Beate Langmaacks getragen ist, von ihrer genauen Beobachtung und ihren wundervollen Frauenfiguren“
Grimme-Preis Spezial im Wettbewerb Fiktion an Constantin Lieb (Buch), Dominik Moll (Buch/Regie), Felix von Boehm und Jan Krüger (Produktion) für das Konzept einer europäischen Erzählung in Eden(SWR/ARTE/ARTE France/Degeto, Atlantique Productions/Port au Prince/Lupa Film )
Die Jury: „Die deutsch-französische Koproduktion „Eden“, gedreht in einem halben Dutzend Ländern und Sprachen, versucht allen Schicksalen und allen Beteiligten gerecht zu werden und ihre Lebenswege zusammenzubringen. Sie zeigt uns, wie die Ströme von Angst und Sehnsucht, aber auch von Geld und Moral, die scheinbar aneinander vorbeifließen, einander beeinflussen oder bedingen. Europa im 360-Grad-Schwenk, Europa von oben und unten.“
Grimme-Preis im Wettbewerb Fiktion für „The Love Project“ an die Redaktionsleiterin „Das kleine Fernsehspiel“
Die Jury: „(…) Wir brauchen mehr Filme, die dazu anregen, unsere Ideen für ein gemeinsames Europa zu äußern und unsere Vorstellungen von Freiheit zu diskutieren, um ein Miteinander gemeinsam gestalten zu können. Filme, die uns auffordern (politisch) zu handeln, anstatt in eine Abwehrhaltung zu verfallen und dort zu verharren. Filme, die zeigen, wie kostbar und notwendig Vielfalt für Europa ist.“
Bei ARTE zeichnet redaktionell Dr. Andreas Schreitmüller für alle drei ausgezeichneten Fiktionen verantwortlich.
Die Besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbands (DVV) geht in diesem Jahr an den Regisseur und Autor Heinrich Breloer
Begründung: „Mit der Besonderen Ehrung für Heinrich Breloer würdigt der Deutsche Volkshochschul-Verband den Mitbegründer und profiliertesten Autor und Regisseur des Doku-Dramas“, sagt DVV-Direktor Ulrich Aengenvoort. Das Genre des Doku-Dramas korrespondiere sehr gut mit dem Bildungsanspruch von Volkshochschulen, verbinde es doch historische Wahrhaftigkeit mit fiktionaler Spannung.
ARTE koproduzierte Heinrich Breloers Filme „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“ (2001, WDR/ARTE), „Buddenbrooks“ (2009, WDR/ARTE) und auch BRECHT (eine Koproduktion der Bavaria Fiction mit dem WDR/BR/SWR/NDR/ARTE) , im letzten Jahr auf ARTE und im Ersten zu sehen.
Wir gratulieren herzlich!
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