Presse-Bulletin 4 zum neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2)
„Derzeit befindet sich Deutschland in der sogenannten Containment-Phase: Während dieser Phase geht es darum, einzelne Infektionen bundesweit so früh wie möglich zu erkennen und die weitere Ausbreitung des Virus so weit wie möglich zu verzögern. Es gilt Zeit zu gewinnen, das Virus besser zu erforschen, für besonders gefährdete Gruppen Vorkehrungen zu Schutzmaßnahmen zu treffen, die Behandlungskapazitäten in Kliniken für solche Fälle zu erhöhen und ein Zusammentreffen mit der laufenden Influenzawelle zu vermeiden“, erklärt der medizinische Geschäftsführer des Klinikums Uwe Spetzger.
„Im Klinikum werden zum aktuellen Zeitpunkt zwei Patienten mit bestätigter Infektion mit dem neuen Coronavirus versorgt“, erklärt Eberhard Kniehl, Leiter der Abteilung für Mikrobiologie und Krankenhaushygiene. Es handelt sich um einen am 28. Februar aufgenommenen Erkrankten aus Nürnberg und um einen am 5. März aufgenommenen Erkrankten aus dem Elsass. Dieser wird aktuell intensivmedizinisch behandelt. Die Patienten, die sich in stationärer Behandlung befinden, werden entsprechend der Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes (RKI) getrennt von der normalen Patientenversorgung isoliert und behandelt. Im Bereich der Kinderklinik gibt es bislang noch keinen bestätigen SARS-CoV-2 Fall.
„In Anbetracht der aktuellen Situation und zum Schutz unserer Patienten haben wir vorsorglich eine neue Besuchsregelung im Klinikum Karlsruhe in Kraft gesetzt“, erklärt der medizinische Geschäftsführer zum Wochenbeginn. „Bereits am Wochenende haben wir Besucherinnen und Besucher mit Fieber und/oder Atemwegsinfektionen darum gebeten, auf Besuche bei ihren erkrankten Angehörigen zu verzichten. Alle anderen Besucherinnen und Besucher fordern wir seit Montag auf, ihre Besuche sowie die Besuchszeit auf ein Minimum zu reduzieren und sich untereinander abzustimmen, so dass jeweils nur ein Besucher und in Einzelfällen maximal zwei Besucher pro Tag und Patient vor Ort sind“, so Spetzger.
Spetzger wie auch Heming bitten die Bürgerinnen und Bürger, unnötige Klinikbesuche aus Angst vor einer SARS-CoV-2-Infektion zu vermeiden und verweisen auf die Hotlines, die zur telefonischen Beratung zur Verfügung stehen. „Das entlastet unsere Mitarbeitenden bei der Bewältigung ihres klinischen Alltags“, so Spetzger. „Auch bitten wir um einen sorgsamen Umgang mit Desinfektionsmitteln in den Eingangsbereichen der Kliniken. Diese leisten einen sehr wichtigen Beitrag zur Krankenhaushygiene und tragen maßgeblich zur Vermeidung von Infektionen bei“, betonen beide unisono.
Die Durchführung von Informationsveranstaltungen für die breite Öffentlichkeit wird künftig in Abstimmung mit den beteiligten Akteuren und den Verantwortlichen der Abteilung für Mikrobiologie und Krankenhaushygiene geprüft, bewertet und bei Bedarf abgesagt. Dazu erfolgen kurzfristige Informationen an die Presse beziehungsweise über die Homepage und die Sozialen Netzwerke.
„Heute haben wir uns aufgrund der aktuellen Entwicklungen als Geschäftsführer in enger Abstimmung mit dem Leiter der Abteilung für Mikrobiologie und Krankenhaushygiene dazu entschieden, das für den heutigen Dienstagabend im Konzerthaus Karlsruhe geplante Frühjahrs-Galakonzert mit dem Musikkorps der Bundeswehr aus Siegburg abzusagen. Wir bedauern diese Entscheidung sehr“, erklärte Geschäftsführer Markus Heming. Zuletzt hatte neben Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auch der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha die Absage von Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern dringend empfohlen. Oberstleutnant Christoph Scheibling, der Leiter des Musikkorps der Bundeswehr aus Siegburg, zeigte viel Verständnis für die Entscheidung und hat bereits einen Ersatztermin in Aussicht gestellt, so dass die bestehenden Konzertkarten auch ihre Gültigkeit behalten.
Bei der Pressekonferenz am zurückliegenden Freitag appellierte der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup auch an die Eigenverantwortlichkeit der Karlsruher Bürgerinnen und Bürger, sich vor einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus zu schützen und dessen weitere Verbreitung einzudämmen. „Es wird irgendwann der Punkt kommen, an dem wir in eine neue Phase dieser Krankheitswelle kommen“, sagte Mentrup. „Dann ist es wegen der hohen Fallzahlen nicht mehr möglich, jede Infektionskette zu unterbrechen.“ Durch Hygienemaßnahmen und das persönliche Verhalten könne aber jeder selbst dazu beitragen, das Risiko einer Ansteckung zu minimieren.
HOTLINES
Personen, die in den vergangenen zwei Wochen aus einem der vom Robert-Koch-Institut definierten Risikogebiete eingereist und symptomfrei sind, sowie andere Ratsuchende können sich für Informationen telefonisch an die bekannten Hotlines wenden.
Die Hotline der Kassenärztlichen Vereinigung unter 116117 ist rund um die Uhr und die des Landesgesundheitsamtes ist montags bis sonntags von 9.00 bis 18.00 Uhr unter 0711 904 39555 erreichbar. Für Bürgerinnen und Bürger der Stadt und des Landkreises Karlsruhe steht zudem ein Infotelefon unter 0721 133 3333 zur Verfügung – erreichbar werktags von 8.00 bis 18.00 Uhr und an den Wochenenden von 9.00 bis 16.00 Uhr.
Städtisches Klinikum Karlsruhe GmbH
Moltkestr. 90
76133 Karlsruhe
Telefon: +49 (721) 9740
Telefax: +49 (721) 9741009
http://www.klinikum-karlsruhe.com
Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (721) 974-1076
Fax: +49 (721) 974-921076
E-Mail: petra.geiger@klinikum-karlsruhe.de
Geschäftsbereichsleitung
Telefon: +49 (721) 974-1100
Fax: +49 (721) 974-921101
E-Mail: saskia.heilmann@klinikum-karlsruhe.de