Verkehrsbranche arbeitet gut zusammen
Personenverkehr – Zusammenarbeit statt Konkurrenz
- So erkennt die Deutsche Bahn AG in ihren ICE- und IC-Zügen Tickets des Konkurrenten Flixtrain an. Dadurch kommen alle Kunden, die nach der Einstellung der Fahrten durch Flixtrain um die Weiterreise bangen mussten, nach Hause.
- Auch bei Rückholaktionen von Touristen aus dem Ausland kooperieren Deutsche Bahn und Lufthansa. Wer ein Flugticket vorweist, kann dies für die Heimfahrt im Inland mit dem Zug nutzen.
Güterverkehr – Schiene übernimmt zusätzliche Transporte
- Die Güterbahnen stehen bereit, Transporte zu übernehmen, die Lkw wegen der Beeinträchtigungen durch die Pandemie nicht mehr leisten können. Und sie bieten an, zusätzliche Kapazitäten für die Versorgung der Menschen und der Wirtschaft in der extremen Lage bereit zu stellen. Damit stellen sie sicher, dass die lebensnotwendige Grundversorgung der Bevölkerung und der Unternehmen funktioniert. "Die vielen hochleistungsfähigen Güterbahnen zeigen gerade in der Krise ihre besondere Leistungsfähigkeit und können daher Versorgungslage und Wirtschaftskreislauf stabilisieren", so Ludolf Kerkeling, Vorstand der Havelländischen Eisenbahn AG. "Wir sind auch in diesen Tagen in der Lage, für Neukunden Transporte zu übernehmen", sagt Henrik Würdemann, Geschäftsführer des Schienenlogistikers Captrain Deutschland GmbH.
Der Hauptvorteil des Schienengüterverkehrs liegt in normalen Zeiten wie in der Krise darin, dass er große Mengen mit vergleichsweise wenig Aufwand befördern kann. Während unter gewöhnlichen Umständen vor allem die gute Umweltbilanz zählt, kommt es derzeit auf den geringeren Personaleinsatz an. Ein Güterzug ersetzt 52 Lkw-Fahrten, ein Triebfahrzeugführer 52 Lkw-Fahrer. Auch die Schließung der Grenzen beeinträchtigt den Zugverkehr deutlich weniger als den Straßenverkehr. An Staatsgrenzen können Lokführer wechseln und die Fracht fährt weiter.
Schiene ist systemrelevant – Politik muss Weiterbetrieb unterstützen
"Die System-Relevanz der Schiene zeigt sich in Corona-Zeiten besonders deutlich", betonte Flege. Es komme daher darauf an, den Betrieb auch in den kommenden Wochen und Monaten sicherzustellen. "Bund und Länder müssen ihren Teil dazu beitragen, dass die systemrelevante Schiene weiterarbeiten kann. Die dafür nötigen Maßnahmen sind breit gefächert. Zum Beispiel brauchen systemrelevante Schienen-Beschäftigte eine Notbetreuung für ihre Kinder und Übernachtungsangebote, auch wenn Hotels geschlossen werden. Wichtig ist auch angesichts der zu erwartenden langen Dauer der Krise, die Werkstätten offen zu halten."
Die Allianz pro Schiene ist ein breites Bündnis von Unternehmen und Umweltverbänden, Gewerkschaften, Hochschulen und Verbraucherorganisationen mit dem gemeinsamen Interesse an einer Stärkung des Schienenverkehrs. In Deutschlands unkonventionellstem Verkehrsbündnis arbeiten 24 Non-Profit- Verbände und über 150 Unternehmen aus der gesamten Eisenbahnbranche mit insgesamt 30 Milliarden Umsatz im Schienenverkehr dauerhaft zusammen.
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