Medien

Grenzschließungen zum Jubiläum der Grenzöffnungen

Am 26. März 1995 wurde der Schengenraum Realität: Die Grenzkontrollen zwischen Deutschland, Frankreich, den Benelux-Staaten, Spanien und Portugal wurden abgeschafft. Der Wegfall der Grenzen machte die europäische Einigung für die Menschen auf eine neue Weise erlebbar.

Ganz besonders freuten sich die Mitglieder der überparteilichen Europa-Union Deutschland. Denn offene Grenzen zwischen den EU-Staaten sind seit jeher ein Kernanliegen der Europäischen Föderalisten. Bereits in den 1950er Jahren gab es Aktionen der Europa-Union und ihrer europäischen Schwesterverbände an den innereuropäischen Grenzen. Damit verliehen sie ihrer gemeinsamen Forderung nach einem vereinten, demokratischen und föderalen Europa Ausdruck.

Für ganze Generationen junger Europäerinnen und Europäer ist die Reisefreiheit im Schengenraum heute Normalität. Wie wertvoll und zerbrechlich diese jedoch ist, zeigt sich in diesen Tagen. Die Ausbreitung des Corona-Virus macht es notwendig, die unkontrollierte Zirkulation des Erregers zu unterbinden. Grenzschließungen mögen wie Ausgangssperren die Ultima Ratio in höchster Not sein. Besser wären aber koordinierte und zeitgleiche Maßnahmen in allen Mitgliedstaaten. Besonders wichtig ist dabei, dass jetzt der Warenverkehr zur Versorgung der Bürgerinnen und Bürger in der EU weiterhin funktioniert. Es darf in den Grenzregionen nicht zur Trennung von Familien kommen, und Grenzpendler werden auch weiterhin für wichtige Aufgaben gebraucht.

Bei der Bewältigung dieser Krise kommt es vor allem auf gemeinsame europäische, wenn nicht weltweite Zusammenarbeit an. In der Beschaffung, in der Suche nach Impf- und Wirkstoffen gegen das Virus und bei der Behandlung Schwersterkrankter müssen die EU-Mitgliedstaaten kooperieren und gemeinsame Lösungen finden. Wenn die Mitgliedstaaten sich nun voneinander abschotten und einander in der Not nicht helfen, droht die europäische Idee nachhaltig Schaden zu nehmen. Gefragt ist europäische Solidarität. Besser zusammen lautet die Devise.

Bei aller Dankbarkeit über die Schaffung des Schengenraums, die offenen Binnengrenzen und ihre unbestreitbaren Vorteile dürfen wir jedoch ein gravierendes Problem nicht übersehen: Die EU droht zur Festung zu werden. Viele ihrer Mitgliedstaaten übernehmen zu wenig Verantwortung für Menschen, die vor Krieg und Verfolgung auf der Flucht sind. Die Situation im Mittelmeer und in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln ist beschämend. Die EU braucht dringend eine gemeinsame Asyl- und Migrationspolitik. Alle EU-Mitgliedstaaten stehen hierbei und mit Blick auf die Lage an den EU-Außengrenzen in der Verantwortung.

Über den Europa-Union Deutschland e.V.

Die Europa-Union Deutschland ist die größte demokratisch organisierte und lokal verwurzelte Bürgerinitiative für Europa in Deutschland. Mit ihren über 17.000 Mitgliedern und mehr als 200 Kreisverbänden setzt sie sich seit 1946 für die europäische Einigung ein – unabhängig und überparteilich. Wie auch ihre Jugendorganisation, die Jungen Europäischen Föderalisten (JEF), ist die Europa-Union mit ihren Partnerverbänden europaweit vernetzt. www.europa-union.de

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Europa-Union Deutschland e.V.
Sophienstr. 28/29
10178 Berlin
Telefon: +49 (30) 303620-130
Telefax: +49 (30) 303620-139
http://www.europa-union.de

Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel