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Trotz Corona-Krise: Buchhandlungen und Bibliotheken müssen wieder geöffnet werden

Das deutsche PEN-Zentrum ist zutiefst besorgt, dass die Anordnungen zur Eindämmung der Ausbreitung von Covid-19 den Buchhandel und das Verlagswesen in Deutschland nachhaltig verändern werden.

Durch die anhaltende Schließung des stationären Buchhandels und den damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen sind nicht nur viele Buchhändler, sondern auch Verlegerinnen in ihrer Existenz bedroht. Schon jetzt haben zahlreiche Verlage ihre Produktion gedrosselt oder in den Herbst verschoben. Dies trifft unweigerlich mit voller Wucht auch alle Autoren in Deutschland – ohne Bücher keine Tantiemen, keine Lesungen. Mit großem Einsatz versuchen alle Beteiligten die Krise zu meistern. Aber wenn der stationäre Buchhandel geschlossen ist und der größte Online-Buchhändler vorrangig Windeln und Hundefutter ausliefert, stellt dies auch einen Einschnitt in die Meinungsfreiheit dar. Als irritierend darf in diesem Zusammenhang zur Kenntnis genommen werden, dass man Weinhandlungen als systemrelevant erachtet, während es vertretbar scheint, Buchhandlungen und Bibliotheken zu schließen. Der Mensch lebt nicht von Brot und Klopapier allein, er braucht auch geistige Nahrung!

„Der Zugang zu Büchern und damit zu Wissen und Information darf in einer freiheitlichen Demokratie unter keinen Umständen eingeschränkt werden. Buchhandlungen und Bibliotheken müssen daher umgehend wieder geöffnet werden! Gerade in Zeiten von Schulschließungen ist die beratende Funktion des Buchhandels für Eltern unverzichtbar. Die nötige physische Distanz könnte beim Verkauf über den Tresen der Buchhandlung problemlos eingehalten werden“, so Ralf Nestmeyer, PEN-Vizepräsident.

Über P.E.N.-Zentrum Deutschland

Das deutsche PEN-Zentrum ist mit seinem Geschäftssitz in Darmstadt eine von weltweit über 150 Schriftstellervereinigungen, die im PEN International zusammengeschlossen sind. PEN steht für Poets, Essayists, Novelists. Die ursprünglich 1921 in England gegründete Vereinigung hat sich als Anwalt des freien Wortes etabliert und gilt als Stimme verfolgter und unterdrückter Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Der deutsche PEN begleitet mit Initiativen und Veranstaltungen das literarische Leben in der Bundesrepublik. Er bezieht Stellung, wenn er die Meinungsfreiheit, gleich wo, in Gefahr sieht. Er mischt sich ein, wenn im gesellschaftlichen Bereich gegen den Geist seiner Charta verstoßen wird.

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