Deutscher Hausärzteverband und DEGAM fordern: „Unterstützt die, die euch schützen!“
Weigeldt und Scherer betonen, dass die aktuelle Herausforderung nicht ohne die tägliche Arbeit der Hausärztinnen und Hausärzte und ihrer Praxisteams zu bewältigen sei. „Was derzeit häufig übersehen wird, ist, dass andere Erkrankungen nicht warten bis die Pandemie abgeebbt ist. Wir Hausärzte dürfen das aber nicht aus den Augen verlieren, denn unsere Patienten, etwa mit Diabetes, Parkinson oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, müssen auch weiterhin bestmöglich versorgt werden“, so Weigeldt und Scherer. „Und das teilweise unter deutlich erschwerten Bedingungen: So bedarf es beispielsweise besonderer Schutzmaßnahmen bei der so notwendigen Versorgung von Patienten in Pflegeheimen. Dafür brauchen wir – aber auch die Pflegenden – dringend die nötige Schutzausrüstung und das in angemessener Zahl!“
„Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die telefonische Versorgung und Betreuung der Patienten. Darauf sind gerade ältere Menschen, die den Weg in die Praxen derzeit möglichst vermeiden sollten oder schlichtweg nicht antreten können, angewiesen“, so Weigeldt. „Wir brauchen hier schnellst möglich neue Regelungen, die den Hausarztpraxen diese Möglichkeit, ihre Patienten bestmöglich zu versorgen, erleichtern. So muss die telefonische Betreuung in diesen Zeiten dringend in gleicher Weise vergütet werden wie die persönliche Betreuung!“
Durch ihre zentrale Stellung im System ist der Schutz der Hausarztpraxen elementar: „Nur, wenn sich die Hausärztinnen und Hausärzte selbst richtig schützen können, können sie auch den Schutz der Patientinnen und Patienten gewährleisten“, hält Scherer fest. „Aus diesem Grund empfehlen wir in unserer aktuellen Version der S1-Handlungsempfehlung Neues Coronavirus (SARS-CoV-2) – Informationen für die hausärztliche Praxis, dass Praxen bei fehlender Schutzausrüstung nicht auf das Virus testen sollen. Zudem müssen Ressourcen geschont werden, um die Versorgung ernsthaft Erkrankter sicherzustellen.“
„Man sollte in diesen herausfordernden Zeiten weniger über Zwangsmaßnahmen gegenüber der Ärzteschaft nachdenken und sich eher fragen, wie man diejenigen, die gerade jeden Tag gefordert sind, in ihrer Arbeit unterstützen kann – und dann auch die entsprechenden Maßnahmen einleiten“, erklärt Weigeldt.
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