Pflege-Examen: Prüfungen unter Corona-Bedingungen
Als wäre eine Prüfung an sich nicht schon aufregend genug: Ähnlich wie die Abiturienten in Nordrhein-Westfalen mussten auch die Auszubildenden im dritten Jahr des BIG um ihre Prüfungen bangen. Mitten in die schriftlichen Examensprüfungen an der Pflegeschule des Rheinland Klinikums platzte am 16. März der Beschluss der Landesregierung, den Unterrichtsbetrieb an allen Schulen bis voraussichtlich 19. April einzustellen. Doch auch diese Hürde ist geschafft: Insgesamt 42 Kandidaten haben ihre Examina bestanden: elf in der Alten- sowie 19 in der Gesundheits- und Krankenpflege und zwölf als Gesundheits- und Krankenpflegeassistenten. Die geplante Abschlussfeier jedoch muss verschoben werden. „Wir hoffen, die Examensfeierlichkeiten im August zusammen mit den ‚Sommer-Examinanden‘ nachholen zu können – also eine Jahrgangs-Examensfeier“, sagt Institutsleiterin Sabina Slaughter. Den Start der nächsten Ausbildungskurse hat das BIG zunächst auf den 1. Juni verschoben.
Für Slaughter und ihren Stellvertreter Michael Sterner waren diese Examensprüfungen mit besonders viel Organisationsstress verbunden: „In Telefonaten mit der Bezirksregierung und dem Kreis-Gesundheitsamt haben wir uns grünes Licht geholt, die Examensprüfungen fortsetzen zu dürfen“, sagt Sabina Slaughter, die dann mit ihrem Team die Prüfungsräume umgestaltete. „Die schriftlichen Prüfungen wurden in mehreren Räumen geschrieben, damit der notwendige Abstand eingehalten werden konnte.“ Für die mündlichen Prüfungen gab es ganz klare Richtlinien, um die von der Bezirksregierung angeordneten hygienischen Maßnahmen umzusetzen: Die Prüflinge durften das Schulgebäude erst fünf Minuten vor Beginn ihrer Prüfung betreten und hatten das Gelände unmittelbar im Anschluss an die Prüfung zu verlassen. Insgesamt sei alles reibungslos und sehr diszipliniert abgelaufen, fasst Sabina Slaughter zusammen und ergänzt: „Die Noten haben wir natürlich telefonisch bekanntgegeben.“ Was sie besonders berührte: Der Auszubildende Sören Gutsche, der sich eigens für die Examensfeier Anzug und Fliege angeschafft hatte, kam im festlichen Outfit zur mündlichen Prüfung.
Während die Frauen und Männer, die sich derzeit bereits in Ausbildung befinden, nach Rücksprache mit der Pflegedirektion in der Praxis eingesetzt werden und zur Unterstützung in die Häuser des Rheinland Klinikums geschickt wurden, muss der nächste Ausbildungs-Jahrgang auf den Start der Kurse warten. „Eigentlich hätten am 1. April Kurse für die neue generalistisch strukturierte Pflegeausbildung begonnen“, erklärt Sabina Slaughter. Alternative zum üblichen Schulbetrieb wäre ein Theorieblock in Form eines „Fernstudiums“ gewesen. Doch hier war unklar, ob die technische Ausstattung der Azubis dies ermöglichen würde. „Uns schien es auch nicht sinnvoll, die Azubis der neuen Kurse mit wenig oder sogar keinen Vorkenntnissen insbesondere in Akutkrankenhäuser zu schicken, in denen die Lage bezüglich der Corona-Pandemie nicht vorausschaubar und unabsehbar ist“, erklärt Slaughter. Die Verantwortlichen im BIG hätten sich darum – zum Schutz der Auszubildenden, aber auch zum Schutz der Patienten und Pflegebedürftigen – entschieden, den Ausbildungsstart zu verlegen. Die Azubis seien informiert und um ihr Einverständnis gebeten worden, die Kooperationspartner der Altenhilfeeinrichtungen hätten sich sehr verständnisvoll geäußert.
Immerhin besteht durch die Verschiebung für Interessierte noch die Möglichkeit, sich zu bewerben. Slaughter: „Es sind noch Plätze frei in der stationären Akutpflege, in der stationären Langzeitpflege und in der ambulanten Akut- und Langzeitpflege, also Krankenhaus, Pflegeheim und ambulante Pflege.“
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