Medien

Film- und Medienstiftung fördert 7 Hörspielprojekte

Die Film- und Medienstiftung NRW vergibt Arbeitsstipendien für sechs Hörspielprojekte sowie eine Kommunikationshilfe in Höhe von insgesamt 40.000 Euro. Die entsprechenden Empfehlungen hatte der Beraterstab in der ersten Video-Sitzung des laufenden Jahres erarbeitet.

Die Projekte im Einzelnen: 

„Digitaloffensive / Fortsetzung Projekt Hörspielpark“ von Paul Plamper (Berlin), 15.000 Euro
Das 2008 gegründete, vielfach ausgezeichnete und von der Film- und Medienstiftung geförderte Projekt „Hörspielpark“ soll in diesem Jahr mit einer Digitaloffensive fortgesetzt und zukunftsfähig gemacht werden. Die Macher möchten möglichst viele der Produktionen aus dem Programm auf Digitalplattformen wie Spotify und Audible bringen, sowie in das rasant wachsende Digitalprogramm der Bibliotheken.

„Die schweigende Generation“ von Traudl Bünger (Köln), 5.000 Euro
Das Hörstück erzählt die Geschichte der BRD anhand von drei Generationen. Von der Auseinandersetzung mit den langen Folgen des Nationalsozialismus, dem Schweigen der 1950er, dem Streit der Systeme und Propagandaschlachten in den 1960er Jahren, von Projektionen, Traumata und Introjekten, die sich über Generationen übertragen. Es begibt sich auf Spurensuche in individuelle Biographien und gesellschaftlichen Narrativen und handelt davon, wie Ideologien überleben, wie sich Gewalt über Generationen fortpflanzt. Angelegt werden soll das Stück als Spurensuche, True-Crime-Story mit Originalquellen und mit Elementen des Dokumentarischen Features.

„In deinem Mund“ von Selim Özdogan (Köln), 4.000 Euro
Bei einem Abendessen unter jungen Menschen aus dem bildungsbürgerlichen Milieu eskaliert die Situation, als über Ausgrenzung und Diskriminierung gesprochen wird. Fast jede der Hauptfiguren fühlt sich am Ende missverstanden oder missachtet, obwohl alle sich zu Beginn in dem Glauben wähnten unter Gleichgesinnten zu sein.

„Lasst uns über Geld reden! Ein Umverteilungsversuch unter Freunden“ von Philine Velhagen (Köln), 5.000 Euro
Die Autorin stellt sich die Frage was wäre, wenn alle Menschen die gleiche Menge an Geld zur Verfügung hätten und plant dafür ein Experiment: Sie bittet ihren Familien- und Freundeskreis das Einkommen für einen Monat auf ein gemeinsames Konto zu überweisen. Die Umverteilung beginnt und schon die Frage, was die anderen verdienen, führt zur Empörung. Der Vorschlag das Geld einen Monat lang zu teilen, stößt auf unterschiedliche Reaktionen: Panik, Entsetzen und Ablehnung bei den einen, Neugier, Hoffnung und Spaß daran, die Gesellschaft zu erforschen bei den anderen. Jeder und Jede soll so viel Geld von dem Konto nehmen, wie er meint zu brauchen. Sie erzählen wie es ihnen dabei ergeht und diskutieren die Ausgaben anhand der Kontoauszüge. Wer gönnt sich was vom Kollektivverdienst?

„Organic by law“ von Eren Önsoz (Köln), 4.000 Euro
Das Feature wird sich mit ökologischer Landwirtschaft in Indien beschäftigen. In Deutschland ist kaum bekannt, dass es in Indien Bundesstaaten gibt, die den ökologischen Landbau gesetzlich vorschreiben. Die Autorin trifft Vandana Shiva im Himalaya, die eine Gallionsfigur der indischen Bauernbewegung ist. Die Umweltaktivistin gründete das Navdanya-Insitut, das 500.000 Bauern in nachhaltiger Landwirtschaft ausgebildet hat. Von hier gingen auch Impulse aus, Samenbanken zu gründen, um lokale Saatgut zu erhalten. Im Rahmen der „Living Democracy“-Bewegung kämpft die Organisation gegen Großkonzerne wie Bayer und Cargill, die mit Zustimmung der indischen Regierung Saatgut patentieren lassen.

„Ich kann dich hören“ von Katharina Mevissen (Berlin), 4.000 Euro
Der junge Cellist Osman befindet sich in einer familiären und künstlerischen Krise, als er auf einem Bahnsteig ein Diktiergerät findet und darauf die Stimme einer jungen Frau. Es stellt sich beim Abhören heraus, dass diese mit ihrer gehörlosen Schwester durch Irland reist. Der Schwester steht eine riskante Operation bevor, denn sie will sich ein Cochlear-Implantat einsetzen lassen. Die Beziehung der beiden ist gezeichnet von Wut und Traurigkeit, von Gebärdensprache und Schweigen. Die junge Frau gerät an ihre Grenzen und vertraut sich ihrem Diktiergerät an. Ihre Stimme wird nach und nach zur Projektionsfläche Osmans eigener Unfähigkeiten und Sehnsüchte und doch bringt ihre Geschichte ihn irgendwann in Bewegung.

„IMMER Xii“ von Jörg Diernberger (Berlin), 3.000 Euro
Der Autor plant eine provokante und satirische Geschichte über das allseits unverzichtbare Smartphone, den Umgang damit und im Besonderen: über die Werbung dafür. „Ein original Hitler-Zitat in der Werbung“ – lautet der Tweet, der einen massiven Shitstorm und sogar im Ausland Empörung auslöst. Wie konnte es dazu kommen? Ein Werbetexter nutzte das Aufregungs-Potential des Zitates, um den Pitch für die Europa-Kampagne des neuen SmartphonesXii zu gewinnen – und der chinesische Hersteller ist begeistert! Die angesagte Werbeagentur hat nun einen fantastischen Etat und ein Riesenproblem. Eine Satire über unsere entfesselte Rhetorik, denkfaule Diskursarmut und den amüsanten Stress, besser verkaufen zu wollen.

Die Mitglieder des Beraterstabs waren Christiane Florin, Deutschlandfunk, Volker W. Degener, Verband Deutscher Schriftsteller in NRW, und Hannah Georgi, WDR. Die zuständige Förderreferentin für Hörspiel bei der Film- und Medienstiftung NRW ist Anke Morawe. Der nächste Einreichtermin ist der 14. Mai 2020.

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