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Datenbank zur besseren Versorgung nach Herz-Kreislauf-Stillstand

Mehr als 50.000 Menschen in Deutschland erleiden jährlich einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Die häufigsten Ursachen: Herz- und Lungenerkrankungen. 90 Prozent der Betroffenen sterben, obwohl etliche von ihnen reanimiert (wiederbelebt) werden. Um mehr über die Überlebenschancen zu erfahren, haben Wissenschaftler des Universitätsklinikums Heidelberg das Heidelberger Reanimationsregister aufgebaut – ein Programm, in dem Daten zur Versorgung der Patienten außerhalb und innerhalb der Klinik gesammelt werden. Das Projekt wird noch bis 2021 von der Klaus Tschira Stiftung (KTS) gefördert.

Wie lange dauerte es, bis der Patient erfolgreich wiederbelebt wurde? Wie lange wurde er reanimiert? Diese und weitere Angaben hat das Team um den Mediziner Michael Preusch in die Datenbank des Reanimationsregisters eingespeist, die mit Zustimmung der Ethikkommission der Universität Heidelberg gestartet wurde. Insgesamt finden sich bislang Daten von über 500 Patienten im Register. Die persönlichen Daten der Patienten werden pseudonymisiert, das heißt, die Daten können bei der Auswertung keiner speziellen Person mehr zugeordnet werden – gemäß Datenschutzbestimmung. „Wir tragen die Daten online ein. Dabei werden die Patientennamen ,verblindet‘. Jeder Patient erhält ein Pseudonym“, erklärt Preusch, der seit zwei Jahren mit seinem zehnköpfigen Team an dem Projekt arbeitet.

Neben den Angaben zur Versorgung des Patienten speisen die Wissenschaftler auch Blutwerte in das System ein. „Im Rahmen der Routineversorgung untersuchen wir auch spezielle Parameter, die für die weitere Behandlung der Patienten von entscheidender Bedeutung sein können. Bestimmte Marker im Blut lassen zum Beispiel sehr früh die Ursache des Herzstillstandes erkennen und ermöglichen eine bessere Behandlung“, sagt Preusch. Ziel des Programms sei es, herauszufinden, welche Therapien im Einzelfall besonders gut geeignet sind, damit ein Patient einen Herzstillstand überlebt.

„Um eine hohe Qualität der Daten zu gewährleisten, müssen die Wissenschaftler viele Unterlagen sichten, bearbeiten, Daten eingeben und statistisch bewerten. Wir freuen uns sehr, dass die Klaus Tschira Stiftung das Projekt mit ihrer Förderung unterstützen kann“, sagt Beate Spiegel, Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung. Die KTS fördert das Projekt seit zwei Jahren und unterstützt es bis 2021 mit rund 300 000 Euro. Die Heidelberger Daten werden zudem an das Deutsche Reanimationsregister weitergeleitet, das bundesweite Daten analysiert.

Über Klaus Tschira Stiftung gGmbH

Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940-2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter: www.klaus-tschira-stiftung.de

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