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Deutsche Welle schafft verbindliche Vereinbarungen zum Thema Machtmissbrauch

Geschäftsleitung und Gesamtpersonalrat der Deutschen Welle haben sich auf Dienstvereinbarungen zum Umgang mit sexueller Belästigung am Arbeitsplatz und zum Schutz vor grenzüberschreitendem Verhalten verständigt. Damit schafft die DW beim Thema Machtmissbrauch verbindliche Richtlinien für alle rund 3.000 Beschäftigten – einschließlich der Freien Mitarbeitenden.

Intendant Peter Limbourg: „Der respektvolle Umgang miteinander ist maßgeblicher Bestandteil der Unternehmenskultur der Deutschen Welle. Gegenseitige Wertschätzung, Gleichberechtigung und Toleranz sind elementare Werte. Dafür tritt die DW weltweit ein und das wollen wir gleichermaßen im täglichen Miteinander leben und fördern. Deshalb verfolgen wir in Fällen sexueller Belästigung, Diskriminierung, Mobbing und jeder anderen Form von grenzüberschreitendem Verhalten eine Null-Toleranz-Strategie.“

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Geschäftsleitung eine Richtlinie zum Umgang mit sexueller Belästigung am Arbeitsplatz veröffentlicht. Diese erhält nun als Dienstvereinbarung eine höhere Verbindlichkeit. Gleiches gilt für einen darüber hinausgehenden Schutz vor grenzüberschreitendem Verhalten, für den eine weitere Dienstvereinbarung unterzeichnet wurde. Ziel ist es, Machtmissbrauch zu vermeiden, mutmaßliche Fälle gezielt aufzuklären und zu verfolgen. Beschäftigte werden darin ermutigt, sich im Konfliktfall – gegebenenfalls auch anonym – an dafür eingerichtete Stellen zu wenden. Geregelt werden zudem Abläufe und Strukturen für eine Konfliktbewältigung, die eine schnelle, faire und nachvollziehbare Lösung erlauben.

Wesentlich sei, dass die Regelungen im Unternehmensalltag gelebt würden, betont auch die Vorsitzende des Gesamtpersonalrats, Ayse Tekin: „Ziel ist es, einen Kulturwandel zum solidarischen Miteinander zu schaffen, in dem Wertschätzung und Respekt bei allen Entscheidungen Maßstab wird und Machtmissbrauch kein Raum gegeben wird.“

Die DW wird die Inhalte der Dienstvereinbarungen in die Angebote ihres Fortbildungsprogramms einfließen lassen. Sie erhalten insbesondere in den Führungskräfteschulungen eine besondere Gewichtung. Denn Führungskräften komme eine hohe Verantwortung bei der Konfliktlösung zu, so DW-Intendant Limbourg.

Limbourg kündigte zudem einen Erlass an, der die Rechte von Freien in der DW stärken werde. So sollten die Arbeit der Freien-Vertretungen in der DW legitimiert und die Grundsätze der Zusammenarbeit mit der DW geregelt werden. „Ein Freien-Statut wird helfen, die Repräsentanz der Kolleginnen und Kollegen zu verbessern und hilft allen Beteiligten in der DW“, so der Intendant. Der Gesamtpersonalrat hat bei der DW kein Verhandlungsmandat für Freie Mitarbeitende. Diese stellen rund die Hälfte der Belegschaft.

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